12 Kontrolle

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Am nächsten morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen geweckt. Sie strahlten mir direkt ins Gesicht. Aber es war nicht unangenehm. Im Gegenteil, es war ein angenehmes Gefühl. Kann man nicht immer so geweckt werden? Ein wenig blieb ich noch liegen. Dann dreht ich mich an die Seite und suchte auf meinem Nachtschrank nach meinem Handy. Dabei stieß ich allerdings ein Glas mit Wasser herunter. ,,Scheiße, das wars dann auch vom guten Start in den Tag." Genervt setzte ich mich auf und hob das Glas auf, aber das gesamte Wasser war auf dem Boden verteilt. Ich entschied, mich später darum zu kümmern. Mit einem Blick auf mein Handy stand ich auf. Es war bereits elf Uhr. Am Wochenende gab es keine feste Zeit fürs Frühstück, jeder frühstückte mehr oder weniger eher für sich.

Umgezogen, aber noch nicht fertig gemacht, begab ich mich auf den Weg zur Küche. Niemand war dort, aber es standen Brötchen auf dem Tisch. Ich schnappte mir eins und bestrich es mit Marmelade. Während ich begann es zu essen, wollte Natasha die Küche betreten, aber als sie mich sah, machte sie kehrt und wollte wieder gehen.

Ich sprang auf und lief ihr hinterher. ,,Natasha! Warte!" Zwar blieb sie stehen, aber drehte sich nicht zu mir um. ,,Was war das gestern? Warum bist du auf einmal gegangen?" Diese Fragen hatten mich gestern den ganzen Tag beschäftigt. Hatte ich irgendwas falsch gemacht? Das konnte eigentlich nicht sein, ich hatte ja nur ihre Fragen beantwortet.

Langsam drehte sie sich endlich um. Sie lächelte mich an, aber es war aufgesetzt. ,,Ja, das tut mir leid. Es hatte nichts mit Dir zu tun. Ich hatte einen sehr langen Flug hinter mir und war etwas durcheinander. Hab da gestern ein paar Dinge durcheinander gebracht." Ich war mir unsicher, ob ich ihr glauben sollte. Irgendetwas sagte mir, dass an dieser Erklärung etwas nicht stimmen konnte. Ich beließ es aber lieber dabei und fragte nicht weiter nach.

,,Achso, okay. Ich dachte schon ich hätte irgendwas falsches gesagt. Hast du schon gefrühstückt?" Sie schien erleichtert. ,,Ja habe ich schon. Ich muss jetzt aber sowieso weiter." Natasha drehte sich schnell wieder um und ging. ,,Aber...", ich brach ab. Hatte keinen Zweck. Zurück in der Küche aß ich zu Ende.

Danach machte ich mich auf den Weg zu Wanda. Eigentlich wollten wir ja letztens schon mit meinen Kräften trainieren, aber nach unserem Shopping Tag, hatten wir beide keine Lust. Also stand das heute auf dem Plan. In meinen Gedanken versunken sah ich nicht, dass, mir jemand entgegen kam und ich lief voll in die Person rein. ,,Schon wieder? Lass das nicht zur Gewohnheit werden." Es war Steve, der sich ganz offensichtlich über mich lustig machte. ,,Sehr witzig. Tut mir ja leid, aber du warst mir halt im Weg." Er sah mich an und wir beide mussten lachen.

,,Worüber wird denn hier gelacht?" Es war Wanda, offenbar war sie ebenfalls auf der Suche nach mir. ,,Ich bin nur wieder in Steve rein gelaufen. Aber ich hab dich schon gesucht." ,,Achso, lass mich raten, du warst in Gedanken versunken?" Steve stimmte ihr lachend zu. ,,Macht euch nur ruhig über mich lustig. Ihr werdet schon sehen was ihr davon habt." ,,Seid gespannt auf die große Rache von y/n." Damit verließ Steve uns und ging weiter.

Wanda lachte noch immer. Ich versuchte das einfach zu ignorieren. ,,Hast du jetzt Zeit?" Wanda beruhigte sich wieder uns stimmte mir zu. Nur ein paar Minuten später stand ich in einem, zum Glück Feuer festen Raum neben ihr. ,,Also y/n, wenn du deine Kraft richtig kontrollieren willst, musst du sie spüren. In dir, dann kannst du viel besser damit umgehen." Wir fingen mit etwas einfachem an. Ich sollte eine Kerze, die einige Meter von mir entfernt stand, anzünden. Ich wusste wie das ging und hatte es schon unzählige Male gemacht. Aber ich versuchte es so, wie Wanda es mir erklärt hatte.

Mit geschlossenen Augen konzentrierte ich mich auf die Kraft in mir. Konnte spüren, wie sie durch meine Adern floss, es war ein unbeschreibliches Gefühl. Aber diesmal ließ ich es nicht die Kontrolle bekommen. Ich sah die Kerze vor meinem inneren Auge und konzentrierte mich. Ich hob meine Hand und lenkte die Energie in mir gezielt in meine Hand. Während ich mit meinen Fingern schnipste, öffnete ich meine Augen. Und siehe da, die Kerze war an.

,,Sehr gut. Wie hat es sich angefühlt?" Ich lächelte. ,,Gut, ich konnte es gut kontrollieren. Aber es war ja auch eine einfache Aufgabe." Wanda schien dennoch zufrieden. ,,Versuche das ganze jetzt anders rum. Mach die Kerze aus."

Mit geschlossenen Augen, um mich besser zu konzentrieren, richtete ich meine Hand Richtung Kerze. Ich musste nicht schauen, wo genau sie stand, ich konnte das Feuer spüren. Mit Konzentration leitet ich meine Kraft wieder in meine Hand und wandelte sie so um, dass sie wie ein Magnet für Feuer funktionierte. Dann zog ich und die Flamme der Kerze wurde in meine Hand gezogen.

,,Super, ich glaube du hast das Grundliegende verstanden. Und keine Sorge, irgendwann machst du das unterbewusste und es dauert nicht mehr so lange." Diese Übung wiederholten wir einige Male. Zum Schluss auch mit mehreren Kerzen und es klappte alles ohne Probleme. Damit hörten wir dann auch auf. Wir wollten es langsam angehen. Lieber dauerte es länger, aber dafür kann ich es um so besser kontrollieren.

Gefangen in der Vergangenheit // Natasha Romanoff ff Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt