46 Schwester

224 6 0
                                    

Mein Kopf war vernebelt und ich bekam nicht wirklich mit, was gerade mit mir passierte. Einige Minuten saßen Nat und ich eng umschlungen auf dem Boden, in dem Moment, in dem sie mich los ließ, fühlte ich mich wieder allein und mir wurde kalt. Ich wollte wieder in ihren Armen liegen, aber ich wusste, dass wir hier raus mussten. Aber mein Verstand war vernebelt und ich bekam kaum mit, was um mich herum passierte. Jemand hob mich hoch und trug mich aus dem Raum heraus. Als ich meinen Kopf hob, sah ich in Buckys besorgtes Gesicht. ,,Hey, schön Dich zu sehen.", gab ich leicht lachend von mir. Bucky senkte kurz seinen Blick und sah mich an. ,,Ich freue mich auch dich zu sehen, alles wird wieder gut." Er versuchte mir hoffnungsvoll zu zureden, aber ich konnte seinen besorgten Blick sehen.

Er hob seinen Blick wieder und folgte jemandem weiter den Flur entlang. Ich schloss einfach meine Augen, bis wir irgendwann aus dem Gebäude heraus traten und mir die frische Luft der Außenwelt ins Gesicht wehte. Ich öffnete meine Augen wieder und betrachtet die Umgebung um uns herum. Ich atmete tief ein. So viele verschiedene Gerüche konnte ich wahrnehmen. Der Geruch der verschiedenen Pflanzen und Büsche, das Gras, welches unter meinen Füßen wuchs. Ich war zwar schon einmal von Hydra entkommen, aber das Gefühl der Freiheit, welches ich jetzt erfuhr, war anders. Viel intensiver, eindringlicher und verletzender. Auf einen Schlag wurde mir bewusst, wie viel ich verpasst hatte, weil ich nicht hart genug gekämpft hatte, um von dort zu fliehen.

Ich klopfte Bucky leicht auf die Brust und deutete mit einem nicken auf den Boden. Langsam setzte er mich auf dem Boden ab, aber ließ mich nicht los. Als ich mit den Füßen aufkam, stütze mich Bucky und Natasha erschien rechts neben mir und nahm meinen Arm. Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen. Meine ersten Schritte in Freiheit, es fühlte sich gut an, wieder selber entscheiden zu können, wo ich hinlaufe. Niemand mehr, der mir sagte, ich müsse um eine bestimmte Uhrzeit hier oder dort sein. Ich konnte all das wider selber entscheiden. Ein unbeschreibliches Gefühl, es überwältigte mich und eine Träne überwand mein Augenlied und lief meine Wange herunter. Ich entzog mich Buckys und Nats stützenden Armen und lief allein weiter.

Nach ein paar Metern ließ ich mich auf den Boden sinken und fühlte mit meinen Händen durch das Gras. Ich konnte es riechen, genau wie die andere Pflanzen um uns herum, die wieder begannen zu blühen. Die verschiedenen Gerüche drangen durch meine Nase in mich ein und ich wollte nicht aufhören sie einzuatmen. Ich hatte auf den ersten Blick erkannt, dass wir in Russland waren. Ich sah mich um und erkannte einen Jet, ich kannte ihn nicht, Tony hatte wohl einen neuen gekauft. Er stand neben Steve vor dem Jet und betrachtete mich lächelnd. Ich sprang wieder auf und rannte auf ihn zu. Ich war zwar schwach und meine Beine könnten jeden Moment zusammen brechen, aber das Gefühl als ich bei ihm ankam und er mich strahlend in seine Arme schloss, war jede Schmerzen wert.

Seine Arme waren um meinen Rücken geschlungen und ich lehnte meine Stirn gegen seine Schulter. ,,Ich habe dich vermisst.", gab ich unter schluchzen von mir. ,,Und ich dich erst." Wir lösten uns aus der Umarmung und ich sah ihn an. ,,Ist der Jet neu?" Er lachte und nickte. ,,Ja." ,,Aber was ist denn dann mit den anderen passiert?" Steve sah ihn schmunzelnd an. ,,Nichts, ich musste nur aus Frust irgendwas kaufen." Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Das war typisch für ihn und es wunderte mich auch nicht.

Als ich mich umdrehte stand Wanda hinter mir. Sie lächelte mich an und ich zog sie an mich heran und umarmte sie fest. Ich weiß nicht, wie lange wir dort standen, aber wir lösten uns erst, als Natasha uns antippte und uns darauf hinwies, dass wir nun wirklich los mussten. Ich löste mich nur ungerne von ihr, aber sie hatte Recht. Es würde nicht mehr lange dauern , bis sie merkten, dass etwas schiefgelaufen war und nach mir suchten. Also stiegen wir schnell ein und noch bevor ich richtig saß, hoben wir ab. Erschöpft fiel ich in einen Sitz und schloss kurz die Augen.

Ich musste mir noch einmal klar machen, dass diese Hölle nun vorbei war und ich frei war. Ich atmete tief durch und öffnete danach meine Augen wieder. Nat saß neben mir und ich nahm ihre Hand und sah sie an. ,,Du bist frei, du musst nie wieder dort hin." Ich nickte ihr zu und lehnte mich gegen sie. Einige Zeit saßen wir so da und meine Augen wurden langsam schwer. Alles würde wieder besser werden, mit der Zeit. Erst einmal hatte ich sie alle wieder, meine Familie. Da wurde mir auf einen Schlag etwas klar. Ich sprang auf und lief nach vorne. ,,Steve dreh um!" Alle sahen mich verwirrt an. ,,y/n, wir müssen hier weg. Jetzt!" Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich muss noch mal zurück."

Nat kam zu mir. Sie hielt mich an meinen Schultern fest und sah mir in die Augen. ,,Warum willst du zurück?" Tränen sammelten sich in meinen Augen. ,,Sie haben Akten. Ich brauche diese Akten." Sie sah mich verwirrt an. ,,Akten worüber?" ,,Meine Schwester." Ich dachte, sie könne nicht noch verwirrter gucken, aber sie tat es. ,,Ich habe eine Schwester, Nat. Sie lebt. In der Nacht, als ich zu Hydra kam, als du...du weißt schon." , ich machte eine kurze Pause. ,,Sie war erst ein paar Monate alt gewesen und hatte in der Nacht bei meiner Großmutter geschlafen. Sie war nicht da, als das passiert ist, sie lebt." Nats blick klarte auf und sie verstand. ,,Steve dreh um! Sofort!" Er tat es. ,,Woher weißt du das?" Ich schaute kurz zur Seite, bevor mein Blick wieder auf ihr lag. ,,Nach dem Training, dachten sie, ich wäre bewusstlos und haben über sie gesprochen. Sie wissen nicht, wo sie sich aufhält, aber haben viele Informationen über sie. Sie sagten, es gab eine überlebendes Familienmitglied von der Nacht. Ein Baby, welches bei der Mutter meines Vaters war. Sie hatten ebenfalls erst vor kurzem von ihr erfahren und setzten alles daran, sie zu finden."

Natasha vollendete meine Gedanken. ,,Du willst sie vor ihnen finden?" Ich nickte. ,,Sie vermuten, dass sie ebenfalls magische Kraft besitzt, wie ich. Meine Kraft, diese Gabe," ich ließ kurz eine Flamme in meiner Hand erscheinen." kam nicht von Hydra, sie ist angeboren." Natasha sah mich fragend an. ,,Nat, hinter meiner Gabe, steckt viel mehr. Geheimnisse meiner Familie, die ich nie erfahren habe, weil ich bei Hydra gelandet bin. Natasha, ich muss es wissen, ich muss sie finden."

Gefangen in der Vergangenheit // Natasha Romanoff ff Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt