3. Wanna Meet?

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Heute ist Freitag. Das heißt, ich muss nur bis 1:00 Uhr arbeiten. Ich arbeite in einer Bücherei in einer kleinen Stadt in der Nähe von Köln. Als ich heute morgen hergekommen bin, habe ich erstmal ein Paar neue Bücher eingeräumt und von ein Paar die Beschreibung flüchtig gelesen. Ich liebe meinen Job, ich kann den ganzen Tag lesen und zwischendurch muss ich nur ein Paar Kunden bedienen. Doch die letzten zwei Tage war ich gar nicht bei der Sache. Ich musste immerzu an Marshall denken. Klar, das tue ich normalerweise auch, nur eigentlich denke ich immer an Eminem, den Rapper. Aber seit Mittwoch denke ich nur noch an Marshall Mathers, die Person hinter der Maske. Er hatte öfter gelächelt, als ich ihn in den letzten 2 Jahren lächeln sehen hab. Warum hat er sich noch nicht gemeldet? Er hat gesagt, dass er sich melden will. Man, war ja klar, dass das nichts wird. Ich hab gleich gesagt, dass ich mir keine Hoffnungen machen soll, aber irgendwie habe ich es doch getan.

Als ich dann endlich nach hause fahren konnte, sang ich im Radio laut zu "I'm Shady" mit. Als ich zuhause ankam, war Luisa noch nicht da. Sie war vermutlich noch auf der Arbeit. Ich machte mir einfach nur ein Brot mit Frischkäse zum Mittagessen, weil ich Momentan nichts anderes im Haus hab. So dumm wie ich bin, warte ich immer noch auf Marshalls Anruf.

Als ich fertig war mit essen, machte ich es mir auf dem Sofa bequem und schaltete Titanic an. Ich brauchte ein wenig Ablenkung, sonst kann ich ja an nichts anderes mehr als Marshall denken. Da ist Titanic genau richtig. Der Film dauert ewig, das heißt ich habe eine gute Beschäftigung für den Nachmittag. Als dann endlich Luisa nach Hause kam, aß sie schnell etwas und setzte sich dann zu mir und schaute mit.

,,So Jess jetzt erzähl. Was ist los?" fragte sie mich wie aus dem nichts.

,,Was soll los sein?" Stellte ich mich dumm.

,,Also bitte. Du sitzt hier mit einer Wolldecke, schaust Titanic und isst Schokolade? Offensichtlicher geht es doch nicht. Das letzte mal warst du so als du dich von Leo getrennt hast."

,,Es ist Marshall. Er hatte gesagt er wollte sich melden. Hat er aber immer noch nicht. Mittlerweile ist es 2 Tage her. Eigentlich sollte er schon längst angerufen haben." Ich wusste, dass ich Luisa nicht anlügen kann, also hatte ich keine andere Wahl, als es ihr zu sagen.

,,Sag ich doch! Du magst ihn! Ich meine wie kann man auch nicht er ist so gutaussehend und-" ich warf ihr einen bösen blick zu und unterbrach sie.

,,Das hilft nicht gerade." 

,,Oh sorry, das ist mir so rausgerutscht. Auf jeden Fall finde ich, du solltest noch etwas Geduld haben. Ich glaube nicht, dass Eminem so ein Mensch ist, der ein Mädchen einfach so sitzen lässt." Aufmuntern kann sie. Dachte ich sarkastisch.

Ich schwieg und schaltete den Film wieder an. 

Nach ca. 1 Stunde klingelte plötzlich mein Handy. Ich schaute auf das Display, auf dem stand: unbekannte Nummer

Ich ging in den Nebenraum und nahm den Anruf an. ,,Hallo?" fragte ich in mein Handy.

,,Uhm... Hi, hier ist Marshall" Und da machte mein Herz einen Sprung. Er ruft tatsächlich noch an.

,,Hi Marshall, ich hätte nicht erwartet, dass du noch anrufst."

,,Ja... tut mir Leid. Ich hatte... äh... nicht so viel Zeit. Ich wollte dich fragen, ob du heute Abend schon etwas vor hast?"

,,Nein, ich habe noch nichts vor." ich bin so nervös, obwohl es nur ein Telefonat ist

,,Wäre es in Ordnung.. nein.. hättest du Lust, nachher mit mir etwas essen zu gehen?" Er ist genauso nervös, das merkt man.

,,Ich würde mich sehr freuen." Ich lächle, auch wenn ich genau weiß, dass er es nicht sehen kann.

,,Alles klar, kann ich dich um 7 abholen?"

,,Sehr gerne" Ich gab ihm noch meine Adresse und dann verabschiedeten wir uns.

Als ich wieder ins Wohnzimmer kam, konnte man schon an Luisas Blick erkennen, dass sie mich bis ins kleinste Detail ausquetschen wird. Ich erzählte ihr alles und sie freute sich extrem.

,,Na dann, ab nach oben! Wir suchen die schicke Klamotten raus und ich mache dir die Haare!" Ich merke jetzt schon, dass sie komplett übertreiben wird.

,,Mal schauen..." Sie öffnete meinen Kleiderschrank und wühlte in meinen Klamotten rum. ,,Man Jess, du hast ja nichts schickes!"

,,Das liegt daran, dass ich es nie brauche"

,,Ahhhh... ich glaube ich hab etwas! Hier!" Sie zog mein Weinrotes Knielanges Kleid heraus. ,,Eigentlich ist das immer noch ein bisschen zu wenig schick, aber das passt schon. Zieh es an." fügte sie noch hinzu. Ich tat was sie wollte und schlüpfte in das Kleid.

,,Das sieht super aus!" Sagte sie voller Begeisterung. ,,Es sieht wirklich gut aus." stimmte ich ihr zu. Und das meinte ich ernst. Das Kleid sah super aus.

,,Jetzt machen wir uns an deine Haare. Ich mache dir einfach nur Locken, denn das steht dir super." Darüber war ich sehr froh, denn ich wollte nicht so sehr auffallen. Am Ende trug sie mir noch en bisschen Wimperntusche und Lipgloss auf und dann beobachtete sie ihr Werk.

,,Darf ich es jetzt sehen? Nicht dass du übertrieben hast. In einer halben Stunde kommt Marshall." Sagte ich ungeduldig. Daraufhin drehte sie den Stuhl und ich konnte mich im Spiegel betrachten. Wow. Stylen kann sie, das muss man ihr lassen.

,,Und?" fragte sie ungeduldig. Sie hatte ein breites Lächeln auf dem Gesicht und sah aus wie ein kleines Kind, was darauf wartet, was ihre Mutter zu ihrem selbst gemaltem Bild sagt.

,,Wow Luisa.. das ist... Wow. Es sieht wunderschön aus." 

,,DU siehst wunderschön aus!" 

,,Danke Lu, ich meine man trifft sich ja nicht jeden Tag mit Eminem." Ich war immer noch erstaunt.

,,DU vielleicht bald schon!" Sie wollte unbedingt, dass Marshall und ich uns öfter treffen. 

,,Erzähl keinen Scheiß, es ist nur ein Date." Luisa übertreibt immer.

,,Mit Eminem. Komm, lass uns runtergehen, bevor Marshall kommt." Sie betonte seinen Namen irgendwie komisch.

,,Warum betonst du seinen Namen so komisch?"

,,Weil es irgendwie komisch ist, bis vor zwei Tagen war er noch Eminem der Rapper und jetzt ist er dein Date. Das ist seltsam. Aber voll cool" Ich glaube sie freut sich darüber fast genau so doll wie ich.

Dann klingelte es an der Tür. Ich strich noch ein letztes mal mein Kleid glatt und winkte Luisa dann zum Abschied. Als ich die Tür öffnete stand er da. Er sah unglaublich gut aus mit seinen hellblonden Haaren, dem schwarzen T-shirt und der blauen Jeans. Vielleicht war ich doch zu overdressed... 

,,Hi Jess, du siehst sehr hübsch aus" er war nervös. Süß.

,,Hi Marshall, Dankeschön. Nicht zu viel? Du sieht auch sehr gut aus." ich war genauso nervös. Aber nicht so süß.

,,Niemals zu viel. Du siehst perfekt aus. Wollen wir los?" Okay das war sehr süß.

,,Gerne." War alles was ich zurückgeben konnte. Wir verhielten uns wie verliebte Teenager. Voll Peinlich.

Auf dem Weg zu seinem Auto ging er ein bisschen schneller, um mir dann die Tür aufzuhalten. Ich lächelte ihn an und setzte mich auf den Beifahrersitz. Dann kam er auch ins Auto.

,,Also wo gibt's hier schöne Restaurants? Ich kenne mich hier nicht aus." fragte er als er sich hingesetzt hat.

,,Ich hab da eine Idee. Ich navigiere dich. Fahr erstmal die Straße weiter und ich sage dir dann wo du abbiegen musst." Ich schenkte ihm mein schönstes Lächeln und er erwiderte es. 

Dann fuhren wir los.

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Das war Kapitel 3. Verbesserungsvorschläge gerne immer in die Kommentare. 

Liebe Grüße

~J


Let me love you - Teil 1 (eminem ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt