42. Veränderung I

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3 Wochen später...

Marshall ist in letzter Zeit von morgens bis Abends arbeiten. Sie haben jetzt angefangen, den Film '8 Mile' zu drehen. So soll seine Biographie nämlich heißen. Auf jeden Fall bin ich in letzter Zeit fast immer alleine. Marshall hat nur eine Hausfrau beauftragt, damit ich nicht während meiner Schwangerschaft den ganzen Haushalt machen muss. Unsere Hausfrau heißt Cassie und ich verstehe mich echt super mit ihr. Mit Cassie kann ich auch reden, wenn sonst niemand da ist und sie kümmert sich um die Kinder. Hailie und Alaina lieben sie auch schon und Marshall ist froh, dass ich nicht alleine bin. Erst wollte er den Dreh verschieben, aber dann merkte er selbst lieber jetzt, als wenn unsere Tochter auf der Welt ist. 

Heute war ich wieder alleine und saß auf dem Sofa, während Cassie gerade Fenster putzte.

,,Cassie, mir ist langweilig. Ich will was verrücktes machen" sagte ich und legte meinen Kopf in den Nacken.

,,Was verrücktes? Was stellen Sie sich denn vor?" fragte sich mich und putzte weiter.

,,Ich wollte schon länger meine Haare abschneiden. Soll ich das machen?" fragte ich. Ich hatte da wirklich schon lange drüber nachgedacht.

,,Wenn Ihnen danach ist, warum nicht" antwortete sie und obwohl ich ihr Gesicht nicht sehen konnte, konnte ich ihr Lächeln hören.

,,Okay, dann mach ich das jetzt. Aber bitte nenn mich Jess, wenn du mich siezt fühle ich mich so alt." sagte ich und stand auf. 

,,Gerne Jess" sagte sie. ich ging ins Badezimmer und feuchtete meine Haare an. Ich kämmte sie durch und schnappte mir eine Schere. Ich setzte sie auf Schulterhöhe an und... 1, 2, 3! Ich schnitt meine Haare ab und verzog kurz das Gesicht. Auch wenn ich es wollte, fühlte es sich schrecklich an. Aber gut-schrecklich. Ich schnitt auch den Rest meiner Haare auf diese Länge und betrachtete mein Werk im Spiegel (Bild oben von der Länge). Es stand mir wirklich gut, aber mein Gesicht sah ganz anders aus. Nicht schlechter, aber anders. Ich mochte es.

Ich ging mit meinem bestmöglichen Catwalk wieder ins Wohnzimmer und machte eine Pose, die meine Haare präsentiert. Cassie applaudierte und wir fingen beide an zu lachen.

,,Du siehst super aus! Verwandlung von der schwangeren Mom zur heißen Frau! Obwohl ich ja nichts sagen will, du warst schon immer heiß!" sagte Cassie lachend. 

,,Ich bin aber gerne eine schwangere Mom!" lachte ich und setzte mich aufs Sofa.

,,Dann bist du eben eine heiße-schwangere Mom!" sagte sie lachend. 

,,Dann hoffe ich mal, dass mein Freund das genau so sieht!" sagte ich und lehnte mich am Sofa an.

,,Das wird er. Wie kann eine so heiße Mom einem denn nicht gefallen!" sagte sie. Ich weiß nicht, ob sie mich nur supportet, weil sie dafür bezahlt wird oder ob sie es wirklich so meint. Ist mir aber eigentlich auch egal. 

Den Rest des Tages lungerte ich so im Haus herum und langweilte mich. Ich schaute mich noch ein paar Mal im Spiegel an und freute mich jedes Mal über meine Haare. Um 14:00 Uhr holte ich die Mädchen ab und machte ihnen Essen. Dann gingen wir zusammen spazieren. Das war das schöne an Detroit: Jeder kannte einen, weshalb sogar Marshall einfach so rausgehen konnte. Die Leute waren an uns gewöhnt und kannten uns. Klar, ab und zu machen wir auch mal Fotos mit den Leuten, aber wir brauchen uns nicht verstecken.

Als wir wieder zuhause waren, erzählte ich Luisa von meinen neuen Haaren und schickte ihr ein Foto. Sie war auch total begeistert. Wir machten aus, dass sie uns in ca. einem Monat besuchen kommt. Ich spielte noch mit den Mädchen (sie fanden meine neue Frisur auch super) und um 18:00 Uhr kam Marshall nach Hause.

,,Daddy ist da!" rief Hailie und rannte in den Flur. Laney rannte ihr hinterher, aber ich wartete in der Küche, da ich gerade am Essen machen war. Ich drehte mich zum Herd, auch als Marshall in die Küche kam.

,,Wer bist du und was hast du mit meiner Freundin gemacht?" fragte er, packte mich an der Taille und küsste meinen Nacken. 

,,Dafür, dass ich eine fremde bin, packst du aber ganz schön forsch zu" sagte ich lachend und zog sein Gesicht zu meinem. Ich küsste ihn sanft und grinste breit.

,,Du siehst super aus" sagte er und strich leicht über meinen Kopf.

,,Deswegen habe ich es gemacht" lachte ich und grinste ihn breit an. Er erwiderte mein grinsen und ging dann zum Sofa. Er setzte sich hin und malte mit den Mädchen, während ich am Essen machen war. Ich machte ein Nudelgericht mit Soße, welches meine Mom mir damals oft gemacht hatte. Es schmeckte super, aber ich hab es ewig nicht gegessen.

Als ich das Essen fertig hatte, setzten wir uns an den Tisch und begannen zu essen. Die anderen stimmten mir komplett zu damit, dass es super schmeckte. 

,,Mom, wann kommt das Baby eigentlich?" fragte Hailie mich, bevor sie sich noch eine weitere Gabel Nudeln in den Mund schob. 

,,Das dauert noch... mindestens noch 5 Monate" sagte ich Lächelnd und legte meine Gabel in meinen leeren Teller. Als die anderen auch fertig waren, deckten wir den Tisch ab und spielten noch ein Brettspiel. Danach brachten Marshall und ich zusammen die Kinder ins Bett und sie erzählten uns noch ein paar Mal, wie sehr sie sich auf ihre Schwester freuten. 

,,Babe, ist alles okay?" fragte Marshall mich, als wir uns ins Bett legten. Babe? Ich liebe es. Marshall merkte immer, wenn irgendwas nicht komplett in Ordnung ist. Er kann da zwar nichts für, aber im Moment fühle ich mich ein Bisschen... alleine gelassen. An den meisten Tagen sehe ich ihn nur Abends und das ist viel zu wenig.

,,Ja, mir geht es gut" erwiderte ich und kuschelte mich an ihn ran. 

,,Versuch es erst gar nicht" sagte er und man konnte sein Grinsen raushören. Er hatte aber Recht.

,,Es ist nichts schlimmes, aber im Moment... ich weiß nicht. Ich bin den ganzen Tag alleine und fühle mich irgendwie zurückgelassen. Ich weiß, dass du den Film drehen musst, aber trotzdem. Wahrscheinlich liegt es nur an der Schwangerschaft. Hormone und so" sagte ich, woraufhin er mir einen sanften Kuss auf den Kopf gab.

,,Ich wäre viel lieber hier zuhause. Aber das ist mein Job. Ich hab es mir ausgesucht und muss es jetzt auch durchziehen" sagte er. Ich legte mich mit dem Kopf auf seine Brust und er legte seine Hand auf meinen Bauch und streichelte ihn sanft. Ich schaute kurz auf mein Handy, legte es dann aber sofort wieder weg.

,,Tupac als Hintergrund? Ich fühle mich hintergangen." sagte er geschockt und ich konnte mein Lachen nicht unterdrücken.

,,Kanntest du ihn?" fragte ich jetzt wieder ernst. 

,,Wir sind uns ein paar Mal begegnet und haben uns gut verstanden. Ich würde ihn schon als Freund bezeichnen. Weißt du, Tupac war... ein Genie. Er fand immer die richtigen Worte für jede Situation. Egal ob im echten Leben oder im Rap. Er war ein unglaublich herzlicher Mensch und sah jeden, egal ob er ihn kannte oder nicht, als Freund. Natürlich gab es Ausnahmen, aber über die brauchen wir nicht sprechen. Wenn Tupac jemanden nicht mochte, war es nur weil die Person ihm persönlich etwas getan hatte. Er ist und bleibt eine Legende." sagte Marshall in Gedanken. 

,,Ich wünschte, ich hätte ihn mal getroffen" sagte ich.

,,Du hättest ihn gemocht" erwiderte er. Ich mag offene und nette Menschen. Genau deshalb sollte ich den Mann, auf dem ich gerade lag, nicht mögen. Er ist eigentlich echt ein Arschloch zu Fremden. 

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Riesen Dank an @12_Lea_87 für die ganzen Votes! Motivierst mich sehr! Und auch vielen Dank für 300 Reads! Das ist einfach krass, wie schnell das geht! Ich werde einen zweiten Teil von der Story schreiben, da ich es nicht alles in eins packen will. Ein Paar Kapitel kommen aber noch!

Anyways, neue Kapitel sind in Planung

~J

Let me love you - Teil 1 (eminem ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt