22. Purple Pills

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Jess P.O.V.

Ich rannte ins Wohnzimmer, holte mein Handy und wählte Luisas Nummer.

J: Hi Lu!

L: Hi Jess! Gibt's was neues?

J: Oh ja, das gibt es.

Ich erzählte ihr von allem, was passiert war. Auch davon, das Marshall und ich miteinander geschlafen haben.

L: Oh mein Gotttttt! Ich freu mich für dich Jess! Und was willst du heute Abend anziehen?

J: Ich dachte an das Weinrote Kleid

L: Oh ja! Das ist super! Dann mach dich mal fertig, viel Spaß!

Ich verabschiedete mich noch von ihr und ging dann ins Badezimmer, um mich fertig zu machen. Keine Ahnung, wo Marshall gerade in diesem riesigen Haus war.

Ich duschte, schminkte mich ein wenig und machte mir die Haare. Dann schlüpfte ich in das Kleid und begutachtete es. Es war ein bisschen kurz, aber egal. Es sah gut aus.

Ich ging in das Wohnzimmer, in dem Marshall auf dem Sofa saß. Er bemerkte mich und schaute an mir auf und ab.

,,Du willst mich umbringen." sagte er leise. Ich schaute ihn nur fragend an.

,,Du siehst so heiß aus. Oh Mann, womit hab ich das verdient." sagte er und schaute mich mit großen Augen an.

,,Nicht zu kurz oder so? Du verbietest mir nicht, so raus zu gehen?" sagte ich etwas verwirrt. Mein Ex-Freund hätte mir jetzt verboten, so raus zu gehen.

,,Warum sollte ich es dir verbieten? Du siehst klasse aus. So kann ich mit dir angeben, es wäre ein Verlust, dich nicht so rausgehen zu lassen. Ich muss nur auf dich aufpassen. Nicht, dass irgendwelche Typen dich anmachen." sagte er stolz.

,,Danke. Also, wollen wir?" fragte ich und nahm meine Clutch. Er kam hinter mir her und nahm meine Hand, als wäre es etwas komplett selbstverständliches. Es war auch normal, löste bei mir aber trotzdem riesige Schmetterlinge aus.

Wir stiegen ins Auto und die Fahrt verlief ruhig. Als wir vor einem relativ großen Gebäude angekommen waren, vor dem ein paar vereinzelte Gruppen von Menschen standen, fanden wir Proof, Denaun, Bizzy, Swifty, Dre und Kuniva. Sie standen mit dem Rücken zu uns. Ich bedeutete Marshall leise zu sein und schlich mich von hinten an Kuniva heran. Proof, der vor Kuniva stand und mich somit sehen konnte, entdeckte mich, tat aber so, als würde es mich gar nicht geben.

Ich schlich mich an Kuniva heran und packte ihn plötzlich an den Schultern. Er zuckte zusammen und stieß einen kleinen Schrei aus. Dann drehte er sich um.

,,Jess! Gott, du bist hier!" sagte er erst erschrocken, lachte dann aber. Er schloss mich in seine Arme und ich erwiderte seine Umarmung. Alle lachten darüber, wie Kuniva sich erschrocken hatte und dann ließ er mich wieder los. Ich begrüßte alle mit einer Umarmung oder einem Handschlag und Marshall tat es mir gleich. Nur, dass er alle mit so einem komischen Bro - Handschlag begrüßte. Muss man nicht verstehen.

Wir gingen rein und Swifty bestellte für alle einen Drink. Wir unterhielten uns so über dies und das und Marshall stellte mir Snoop Dogg und Ice Cube vor. Kleiner Fangirl Moment, aber der Alkohol entspannte alles ein Bisschen.

Marshall verließ uns und ging was weiß ich wo hin, weshalb ich mich mit Proof, Denaun und Swifty redete. Die anderen hatten sich auch aus dem Staub gemacht. 

Ich stand gerade mit dem Rücken zur Tanzfläche, als sich zwei starke Arme grob um meine Taille schlangen.

,,Heyyy Babyyyy" lallte Marshall hinter mir. Seine eine Hand wanderte unter mein Kleid und zwischen meine Beine.

,,SPINNST DU?!" brüllte ich ihn an, während ich mich zu ihm umdrehte und ihm mit der flachen Hand ins Gesicht schlug. Ich rannte raus aus dem Club und ließ mich an der Wand nieder.

Proof P.O.V.

Das hat er nicht gemacht. Diese scheiß Drogen. Em wollte gerade hinter Jess herrennen, doch ich packte ihn am Arm.

,,Mann, was soll die Scheiße?! Lass mich los!" brüllte er mich an.

,,Man kann es auch übertreiben, und das hast du. Weißt du noch, als du damals gesagt hast, dass ich auf Jess aufpassen muss, wenn du nicht da bist? Das ist gerade der Fall. Du bist nicht Du, also mach es nicht noch schlimmer als es ist." sagte ich und versuchte möglichst ruhig zu klingen. 

Ich rannte hinter Jess hinter her, konnte sie aber nicht mehr sehen. Fuck, hoffentlich ist ihr nichts passiert. Nachts sollten hier eine Frauen rumlaufen. Ich fand sie, an einer Wand gelehnt und das Gesicht in den Händen vergraben. Ich hockte mich vor sie und legte meine Hand auf ihr Knie.

,,Hey Jess, alles okay?" fragte ich sie. Was für eine dumme Frage.

,,Oh ja, natürlich ist alles Okay. Was sollte den falsch sein?" antwortete sie sarkastisch und schaute mich an.

,,Hey, ich erzähle dir alles auf der Fahrt. Komm, ich bring dich nach Hause." Sie nahm meine Hand und ich zog sie hoch. Ich legte meinen Arm um ihre Schultern und führte sie zu meinem Auto. Ich hatte zwar schon einiges getrunken, aber das ist ein Notfall. 

Wir stiegen ein und ich fuhr los.

,,Wie ist es?" fragte sie mich.

,,Dass er abhängig ist, muss ich dir wahrscheinlich nicht erzählen, aber er hat sich wirklich gebessert. Seitdem er dich kennengelernt hat, hat er wirklich versucht es in den Griff zu bekommen. Normalerweise hat er über 20 Pillen pro Tag geschluckt, ich weiß nicht wie viel es jetzt ist, aber um einiges weniger. Jess, du darfst ihm nicht böse sein, das war nicht er. Ich kann dich verstehen, das tu ich wirklich. Marshall und ich hatten schon einige Probleme wegen seinen scheiß Drogen, aber man muss ihm verzeihen, da es gewissermaßen nicht seine Schuld ist. Klar ist es seine Schuld, dass er die Drogen nimmt, aber er hat versucht aufzuhören. Für Laney und Hailie. Er hatte einige Entzüge, aber wenn er Probleme hat, greift er immer zu den Pillen. Rede erst mit ihm, wenn er wieder einigermaßen nüchtern ist, sonst nimmt er nur Worte in den Mund, die er gar nicht so meint. Ich weiß, er ist nie komplett clean, aber heute hat er übertrieben. Er liebt dich wirklich. Ich habe ihn schon lange nicht mehr so glücklich, wie in den letzten Tagen gesehen. Rede morgen mit ihm." erklärte ich ruhig.

,,Danke." war alles was sie herausbrachte.

Ich setzte sie vor ihrem Haus ab und wartete, bis sie drinnen war. Sie tat mir Leid. Em kann so ein Arschloch sein, wenn er diese Scheiß Pillen schluckt. Er muss aufhören. Für Laney, Hailie, und vor allem für Jess. Sonst wird es nicht funktionieren.

Let me love you - Teil 1 (eminem ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt