12. Abschied

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Als wir endlich beim Flughafen angekommen sind, parkte Luisa das Auto und wir sahen die Jungs schon am Eingang stehen. Wir gingen auf sie zu und ich musste jetzt schon mit den Tränen kämpfen. Wir kamen den Jungs immer näher und der Schmerz wurde immer größer. Jetzt reiß dich zusammen Jess. Ist ja nicht so, als würdest du sie nie wieder sehen. Sagte ich zu mir selber und blinzelte die Tränen weg.

,,Ma little Sister! Da bist du ja endlich! Wir dachten schon, wir verpassen unseren Flieger! Wir würden nämlich nicht fahren, ohne uns zu verabschieden!" sagte Proof und schloss mich in seine Arme.

,,Das will ich doch wohl hoffen!" sagte ich zu allen und versuchte möglichst locker zu klingen.

,,Ich will nicht, dass ihr fahrt." flüsterte ich Proof ins Ohr, der mich immer noch in den Armen hielt.

,,Ich auch nicht, kleine, ich auch nicht..." flüsterte er zurück und wir trennten uns voneinander.

,,Sieht so aus, als ob das jetzt unser Abschied wäre. Ich bin nicht soo gut darin, und auch wenn das jetzt ein bisschen komisch ist, kommt her. Gruppenkuscheln!" sagte Proof an alle gerichtet und winkte uns zu sich. Alle kamen auf einander zu und wir schlossen uns in die Arme. Ich war genau in der Mitte.

,,Ich werde euch unglaublich vermissen." sagte ich, mitten in der Umarmung. Mir stiegen Tränen in die Augen und dieses Mal machte ich mir nicht die Mühe, sie zurück zu halten.

,,Wir dich auch." kam von allen, fast im Einklang.

,,Hey Mädchen, nicht weinen. Wir sehen uns wieder" sagte Kuniva und strich mir die Tränen weg.

Daraufhin sagte ich nichts mehr, da ich genau wusste, dass meine Heulerei dann erst richtig losgehen würde.

Wir ließen uns wieder los und Dre sagte: ,,So ungern ich das jetzt auch tue und diesen schönen Moment zerstöre, aber wir müssen langsam mal los, sonst verpassen wir den Flieger."   

Dre umarmte mich innig und flüsterte mir ein leises 'Du hast ihm geholfen' ins Ohr. Ich machte mir darüber keine weiteren Gedanken und lächelte ihn an. Wir verabschiedeten uns und er winkte mir noch, als er sich auf dem Weg zum Check-In machte. 

Alle anderen taten es ihm gleich, nur dass sie sowas wie 'Werd dich vermissen' oder 'Pass auf dich auf' sagten. Proof kam auf mich zu und umarmte mich so fest, dass ich kaum noch Luft bekam.

,,Hey, Hey Proof, erdrück mich nicht! Ich muss mich doch noch von Marshall verabschieden!" sagte ich ihm, als ich fast keine Luft mehr bekam. Er lachte nur und ließ ein bisschen lockerer. So verharrten wir sehr lange, bis er mir einen Kuss auf die Wange gab und sagte:

 ,,Meld dich mal. Jeden Tag. So oft wie möglich. Nicht dass dir was passiert und wir es nicht mitbekommen." sagte er und ich sah, wie auch ihm eine einzelne Träne die Wange herunter kullerte. 

,,Mach ich. Aber du auch. Ich werd dich vermissen. Bis bald großer Bruder." sagte ich und die Tränen strömten nur so über mein Gesicht. Er verabschiedete sich von mir und nun ging auch er zum Check-in.

Jetzt blieb nur noch Marshall übrig.

Er schaute mir tief in die Augen und kam langsam auf mich zu. Ohne ein Wort drückte er seine Lippen auf meine und umfasste meine Taille. Ich schling meine Arme um seinen Nacken und wollte ihn nie wieder los lassen. Doch ich musste. Wir mussten. Er musste zurück nach Detroit und ich musste hier bleiben.

Schweren Herzens lösten wir uns von einander, blieben aber so stehen. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und er legte sein Kinn auf meinen Kopf.

,,Bitte geh nicht." flüsterte ich ihm zu und mir strömten die Tränen übers Gesicht.

,,Ich muss. Ich muss zurück zu Hailie, Laney und zur Arbeit." flüsterte auch er und an seiner Stimme konnte man hören, dass auch er weinte.

,,Man wir sind so kitschig" sagte ich nach einer Weile und musste lächeln.

,,Das sind wir." antwortete er mir ebenfalls mit einem lächeln. ,,Aber bevor ich weg bin, musst du mir noch eins versprechen: Du rufst mich jeden Tag an und meldest dich, wenn etwas passiert ist."

,,Das waren zwei Sachen" sagte ich und musste schmunzeln.

,,Geht es trotzdem?" fragte er.

,,Sicher." sagte ich.

Marshall und ich küssten uns wieder und wir weinten beide. Marshall weinte. Der ach so harte Eminem weinte.

,,Ich muss los Jess. Sobald ich angekommen bin, ruf ich dich an." sagte er mir und ich lies ihn los. Er drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn und einen kurzen auf den Mund. 

,,Bis Bald Marshall." sagte ich traurig und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange.

,,Ganz Bald." erwiderte er und ging. Er ging. Und schon verschwand er in der Menschenmenge. 

Er war weg.

Proof P.O.V.

Dre und ich standen noch vor dem Check-in und warteten auf Marshall. Wir konnten ihn und Jess von weitem sehen.

,,Mann sie sind so glücklich. Also... waren glücklich. Also sie SIND glücklich wenn sie zusammen sind. Du weist was ich meine." sagte ich ein bisschen verpeilt.

,,Das sind sie." stimmte Dre mir zu. Sie küssten sich und schauten sich in die Augen. Für mich war es schon schlimm, Jess alleine zu lassen, aber wie muss es dann für ihn sein. Oh man ich hoffe er schluckt nicht wieder irgendwelche Pillen, wenn wir zuhause sind. Das tat er immer, wenn er traurig war oder irgendwelche Probleme hatte.

Marshall kam mit aufgequollenen Augen auf uns zu und ich fragte ihn knapp: ,,Alles Okay Doody?" 

,,Ja." war seine Antwort darauf. War ja klar. Was war das überhaupt für eine dumme Frage von mir? Natürlich ist nicht alles Okay. Der hat gerade seine Freundin alleine gelassen. Er ging einfach an uns vorbei in Richtung Check-in. Wir erledigten alles und mussten noch ein wenig warten und dann stiegen wir in den Flieger ein.

Tschüss Deutschland. Bis bald Jess.

Let me love you - Teil 1 (eminem ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt