10. Alpträume

327 8 1
                                    

Jess P.O.V.

Als ich mal wieder von dem gleichen Alptraum wie immer aufwachte, war ich in einem anderen Zimmer. Nach kurzer Zeit bemerkte ich, dass ich in Marshalls Schlafzimmer war.

Ich war schweißgebadet und mein Gesicht war tränenüberströmt. Hoffentlich hatte ich nicht geschrien.

Marshall kam mit erschrockenem Gesicht in das Zimmer gerannt und kniete sich vor mir hin.

,,Jess? Jess geht's dir gut?" fragte er besorgt. Ich hatte geschrien.

Ich bekam kein Wort heraus, nickte aber leicht.

,,Hey alles gut. Ich bin da. Es war nur ein Traum." flüsterte er und küsste mich auf die Stirn.

 ,,Soll ich bleiben?" fragte er etwas verunsichert.

,,Mh-hm" war alles was ich raus bekam.

Er legte sich neben mich und ich legte meinen Kopf auf seine nackte Brust. Man konnte seinen Herzschlag hören. Es war beruhigend. Er war warm und legte seinen Arm um meine Schulter. Er streichelte meinen Arm leicht mit seinem Daumen und fragte: ,,Willst du drüber reden?" 

Ich schüttelte den Kopf, da ich immer noch nicht reden konnte. Wir verharrten eine Weile in dieser Position bis ich einfach anfing zu erzählen. Ich wusste, dass er noch nicht schläft und mir einfach zuhören wird. Ohne irgendwelche dummen Kommentare.

,,Alles fing an, als ich vierzehn war. Sobald mein Vater tot war, hatte meine Mutter auch schon einen neuen. Sie liebte ihn nicht, aber sie brauchte jemanden. Nur hatte sie die falsche Wahl getroffen. Mark, so hieß er, kam jede Nacht zu mir und... und benutzte mich" ich wollte nicht direkt sagen, dass er mich vergewaltigte, denn das würde es nur noch schlimmer machen. ,,Auf jeden Fall konnte ich mit niemandem drüber reden, denn ich hatte Angst. Angst davor in ein Kinderheim, wer weiß wohin, zu kommen. Ich weiß, das war dumm, immerhin war ich schon vierzehn. Damit müsste man eigentlich etwas tun. Aber ich konnte nicht, denn ich hatte angst ausgelacht zu werden. Total dumm, ich weiß." erklärte ich. Bisher hatte ich noch nie jemandem davon erzählt, aber ich vertraute Marshall.

,,Nenn dich nie wieder dumm. Danke, dass du es mir erzählt hast" flüsterte er. Es kam kein fake 'Das tut mir leid' oder so. Er schwieg einfach.

,,Ich liebe dich." flüsterte er nach weiteren 10 Minuten. Was? Er liebt mich? Warum?

,,Ich liebe dich" gestand ich ihm ebenfalls. Und ich gestand es mir.

,,Schlaf." sagte er daraufhin. Was? Nicht mehr? Aber ich tat was er mir sagte und schlief ein.

Marshall P.O.V.

Sie liebt mich. Sie liebt mich. In mir herrschte gerade ein solches Gefühlschaos. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich fliege morgen wieder nach Detroit. Dann ist sie wieder alleine. Und ich bin alleine. Die Frau, die gerade so friedlich auf meiner Brust schläft, liebt mich. Und ich liebe sie. So sehr.

Ich beschloss, mir morgen darüber Gedanken zu machen und schlief tief und fest ein.

------

Kurzes, aber wichtiges Kapitel meine Freunde!

Bis zum nächsten Kapitel!

~J

Let me love you - Teil 1 (eminem ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt