Kapitel 20.1

59 13 0
                                    

Jason sah noch einmal in Lexas Richtung, die endgültig in der Dunkelheit verschluckt wurde. „Ich war nicht dort. Aber ich kenne die Geschichte." Aine folgte seinem Blick ehe sie wieder zu ihm hinauf sah. „Als das Massaker stattfand.. sie war doch nicht dort oder?" Jason wirkte hin und her gerissen ehe er die kleine Hexe musterte. Er schien besorgt doch er entschied sich wohl Aine das Wichtigste zu erklären. „Sie war nicht dort, aber sie kam kurz danach. Sie fand all die Hexen Tod auf und beerdigte sie ganz allein. Die Lichtung ist voller Grabhügel der gestorbenen Hexen. Ihre Macht zu verlieren hat ihr wohl schon sehr zugesetzt. Doch es zerstörte sie endgültig als sie das hier vorgefunden hatte. Danach war sie nie wieder die Alte." Aine wurde kreidebleich. „Sie fand sie alle... nach dem... und sie hat sie beerdigt?" Jason nickte und sein Blick wirkte gequält als er wieder in die Dunkelheit blickte. „Ja. Deswegen sieh darüber hinweg. Das hier ist Folter für sie..." Sein Blick wurde traurig. Das war es vor was er Lexa beschützen wollte und obwohl er großkotzig gesagt hatte er würde verhindern das sie litt, konnte er jetzt absolut nichts für sie tun. Er hatte ihr nur abnehmen könne Aine zu erklären was sie gleich sehen würde.

Als Jason sich in Bewegung setzte, machte auch Aine ihre ersten Schritte. Ihr Herz war ihr in die Hose gerutscht. Sie konnte sich das nicht vorstellen. War Morgana unter ihnen gewesen? Vielleicht Hexen mit denen Lexa aufgewachsen war? Der Rat, der ihr die Macht verwehrt hatte? Kein Wunder hatte Lexa sich erst geweigert die Idee überhaupt in Betracht zu ziehen. Das hier war wirklich Folter. Aine konnte sich nicht vorstellen das selbe erlebt zu haben und trotzdem diesen Weg einzuschlagen. Hatte sie zu viel von Lexa verlangt und zu sehr an ihre eigene Ausbildung gedacht? Still folgte sie Jason während sie durch den Wald liefen. Lexa war weit vor ihnen doch Jason musste wohl wissen wohin es ging den er lief unbeirrt weiter. Den Blick stets besorgt nach vorne gerichtet. Erst als sie vor der Steigung eines Hügels ankamen, stoppte Jason und Aine mit ihm. Er öffnete den Mund doch bevor er was sagen konnte wusste es Aine instinktiv. Der Ort war erfüllt von Macht. Viel und mächtige Macht. Aine hatte so etwas noch nie gespürt, während sie ehrfürchtig die Treppe hinauf schaute. Dort oben würde also diese Lichtung sein. „Das hier ist der mächtigste Ort der Hexen. Einst war er ihr heiliger Ort. Der Rat wohnte hier und starke Banne beschützten ihn. Kein Außenstehender konnte ihn betreten. Einmal jährlich trafen sich hier wichtige Hexen um die Walpurgisnacht zu feiern. An diesem Tag waren sie am stärksten. Kein Geschöpf wagte es dann diesem Ort zu Nahe zu kommen." Aine schluckte. „Das war doch der Tag als die Jäger kamen." Jason blickte die Steigung hinauf. „Ja." Wieder wurde Aine trauriger. An einem Tag als alle feierten brach eine Tragödie über sie herein und alle die hier waren wurden schutzlos abgeschlachtet. Alte, Junge, waren auch Kinder hier gewesen? Aine wurde regelrecht schlecht bei der Vorstellung.

Endlich blickte Jason zu Aine herab und lächelte ihr schwach zu. „Na los. Lassen wir sie nicht warten." Aine sah zu dem Vampiren ehe sie nickte und sich wieder in Bewegung setzte. Obwohl Jason ihr gesagt hatte es würde nur wie eine Lichtung aussehen war Aine von Angst erfüllt. Angst. Traurigkeit und auch Wut. Wie konnte jemand etwas so grausames tun und das im Namen des Guten? Hatte es wirklich keinen anderen Weg gegeben? Je höher sie kamen, desto stärker konnte Aine die Macht fühlen, die diesen Ort erfüllte. Als sie endlich die letzte Stufe überschritten breitete sich vor ihnen eine riesige Lichtung aus. Steine waren im Kreis aufgestellt worden und überall waren kleine Hügelchen. Aine lies ihren Blick über den Ort gleiten und sie erkannte wie viele Hügel es waren. Auf jedem Einzelnen lag ein Steinhäufchen das ein Grab kennzeichnete. Es waren so viele und Lexa hatte das alles allein gemacht? Wo war ihr Onkel gewesen? War ihre Liebe da schon erstorben gewesen? Oder war sie danach gestorben? Langsam und qualvoll... war Lexa deswegen so verbittert und still geworden? Duldete sie es deswegen nicht wenn Aine ihren Onkel erwähnte? Die Frage würde unbeantwortet bleiben, denn stumm stand ihre Meisterin in Mitten der Lichtung und zeigte nicht mehr als ihren Rücken. Ihr Kopf hing herab und sie blickte auf ein bestimmtes Grab. War es Morganas? Aine konnte es nur vermuten, den nicht eines der Gräber trug einen Namen.

Slomanyye I - The Last WitchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt