--- Ruby ---
Ruby stürmte in ihr Wohnzimmer und es kostete sie nur wenige Augenblicke um die Situation zu begreifen. Rechts von ihr kämpfte sich Roger gerade aus den Resten ihrer Wohnwand. Auch ohne die Holzsplitter, die seinen Körper zierten, sah er vollkommen zugerichtet aus. Er hatte mehrere Schusswunden. Links von ihr hüpfte gerade ein Kerl durch das zerstörte Fenster herein. Rogers Augen leuchteten Blutrot während er den Fremden mit Angst und Hass anblickte. Rogers Feind dagegen hob seine Waffe hoch. „Du wirst hier dein Ende finden Blutsauger." „NEIN!" Ruby stürmte vor und stellte sich ohne zu zögern zwischen Roger und den Unbekannten. „Verschwinde Weib, hinter dir ist ein Monster!" Rubys Blick wurde ernst. „Ein Monster, ja? Ich sehe hier nur Einen, der mit einer Waffe auf Unbewaffnete zielt." Hinter sich konnte Ruby Roger stöhnen hören als er vollkommen am Ende aus der Wohnwand fiel. „N...icht.." Ruby sah nur für einen kurzen Moment über die Schulter. „Er ist ein Monster!" Spuckte der Mann angewidert aus und seine Augen legten sich hasserfüllt auf Roger. „Jeder dieser Blutsauger ist ein elender Mörder und ich werde sie alle töten." Rubys Augen verengten sich während sie den Feind musterte. Seine Waffe war noch immer auf Sie und auf Roger gerichtet. Würde er jetzt abdrücken, er würde sie Beide töten. „Ist es das, was ihr Jäger lernt? Hasse alles Übernatürliche?" Diesmal waren es die kalten, emotionslosen Augen des Fremden die sich verengten. „Du steckst mit ihnen unter einer Decke. Was bist du Weib?" „Was ich bin? Eine Mutter und die Besitzerin dieses Hauses. Ich warne dich nur einmal, verschwinde von hier." Der Mann musterte sie wenige Sekunden ehe er in schallendes Gelächter ausbrach, während sein Finger sich fester an den Abzug schmiegte. „Ich verschwinden? Geh aus dem Weg oder ich töte euch Beide." Ruby aber rührte sich nicht. „Wo ist dein Partner Jäger? Ist das was ihr Jäger lernt? Wolltet ihr unschuldige Menschen nicht schützen? Was unterscheidet dich von ihm, wenn du mich auch tötest mh?" Fragte sie stattdessen und sein Blick wurde noch misstrauischer. Sie musste Zeit schinden. Das war ihr klar. Genug Zeit das Roger sich erholen konnte. Wenigstens soweit das er sich wieder bewegen konnte. „Ich hab genug von dir! Tritt aus dem Weg!" Der Geduldsfaden des Fremden war gerissen und er hob wütend das Sturmgewehr um mit seinem Auge durch das Fadenkreuz zu blicken. Ruby schluckte doch noch immer rührte sie sich nicht. Hatte der Kerl also keinen Partner? Er wirkte nicht als wartete er auf irgendwen, durch das Fenster konnte ein Scharfschütze nicht zielen. Er müsste auf der Straße stehen dort wo Ruby hinsehen konnte. 2 gegen 1... Es klang machbar. „JETZT!" Rief sie aus und sprang zur Seite und sie wusste das Roger es ihr gleich tat. Der Lärm der Schusswaffe erklang und dort wo Ruby gerade noch gestanden hatte, tauchten Löcher auf. Löcher die sie verfolgten. Mehr sah sie nicht, da wurde sie von Roger im Sprung fortgerissen. Hätte Roger nicht reagiert, hätten die Schüsse sie spätestens jetzt durchlöchert. „Ich werde euch Beide töten ihr Missgeburten!" Brüllte der Jäger wütend während Roger und Ruby hinter dem Sofa für einen Moment Schutz fanden. Genug Zeit das Ruby ihren Dolch unter dem Rock hervorziehen konnte. Spätestens jetzt war klar, das mit diesem Jäger nicht zu reden war. Er hatte längst jeden Bezug zur Realität verloren. Vermutlich in dem Moment als er seinen Partner verloren hatte. „Du hättest mich sterben lassen sollen." Zischte Roger Ruby zu und diese warf ihm nur kurz einen Blick zu. „Nein." War alles was sie schaffte zu antworten, als die nächsten Schüsse die Beiden trennten. Roger sprang auf den Kerl zu während Ruby über das Sofa hüpfte und sich daran herunter zu Boden rollen lies. Unter den Esstisch verschwand. Der Kampf sah nicht gut für Roger aus und Rubys Herz rutschte ihr tiefer. Wenn nicht bald ein Wunder geschah. Sie konnte nicht auf Ivan warten. Das war der Moment als sie Aine im Türrahmen stehen sah. Ihre Tochter stand dort mit weit aufgerissenen Augen. Nur knapp neben Aine schlugen Kugeln in die Wand ein, doch sie rührte sich nicht. Sie war gelähmt von dem Anblick. Ruby konnte es ihr nicht verübeln. Das hier würde viel Erklärung kosten. „Noch so eine!" Brüllte der Kerl plötzlich und riss das Gewehr hoch um auf Rubys schutzlose Tochter zu zielen. Rubys Herz blieb stehen und sie rollte unter dem Tisch hervor. Sie hasste das, doch sie würde nicht zusehen wie dieser Jäger ihre Tochter erschoss und wenn sie einen Jäger dafür töten musste. Es war als konnte Ruby in Zeitlupe sehen wie sie mit dem erhobenen Dolch auf den Kerl zu rannte, als hätte jemand die Zeit verlangsamt. Jeder ihrer Schritte kam ihr wie eine Ewigkeit vor in der sie erkannte, das sie ihn nicht rechtzeitig erreichen würde. Sie wollte Aine zuschreien sie solle wegrennen. Ihr Mund öffnete sich bereits. Doch er öffnete sich so langsam und der Finger am Abzug hatte schon angezogen. „Ai.." Entwich es endlich ihrem Mund qualvoll zäh, doch noch immer stand Aine hilflos da. Rubys Augen weiteten sich noch mehr, als sie Roger vor Aine auftauchen sah. Er war einfach dort erschienen und es war als hätte das die Zeit wieder zum Laufen gebracht. Doch Roger griff den Jäger nicht an, er wandte sich zu Aine und riss die Holztür zu, obwohl er wusste das das nichts ändern würde. Trotzdem breitete er seine Arme noch aus als die Schüsse ihn von hinten wie einen Schweizer Käse durchlöcherten, in dem Moment als Ruby endlich den Jäger erreichte und ihr Dolch den einzigen nicht geschützten Bereich durchbohrten. Den Hals. Sie fühlte regelrecht wie ihre Messerspitze am Knochen ankam und abrutschte und dem Kerl so von hinten die Halsschlagader durchtrennte. In den Augenwinkeln musste Ruby mitansehen, wie Roger gerade zu Staub zerfiel. Er wendete noch einmal den Kopf und ihre Blicke trafen sich. Schenkte er ihr wirklich noch ein Lächeln? Dieser Idiot! Tränen trieben ihr in die Augen. Das hier sollte der schönste Tag für ihre Tochter werden und er wurde mehr und mehr zum Alptraum. Für jeden hier. Roger... „Ich .. nehm... euch... mit!" Presste der Jäger zwischen den Zähnen hervor und öffnete einen Kippschalter an seinem Gewehr. „NEIN! AINE RENN!!" Brüllte Ruby noch, doch es war zu spät und der Finger drückte den Knopf zusammen. Licht. Licht war alles was Ruby noch sah, als ihr klar wurde, das Roger nicht alleine gehen würde.
--- Aine ---
Fassungslos beobachtete Aine wie der Kampf im Wohnzimmer ausbrach und noch immer konnte sie sich nicht rühren. Sie rührte sich auch nicht als die Tür vor ihrer Nase von diesem Fremden geschlossen wurde. Schüsse fielen und durchlöcherten den Fremden und die Tür. Holzsplitter flogen umher und gaben wieder mehr und mehr preis was im Wohnzimmer passierte, während Aine auf magische Art und Weise von den Kugeln verfehlt wurde. Sie nahm nicht mal das Flimmern um sich herum war. Sie wollte reagieren. Sie schrie ihren Körper an irgendetwas zu tun, doch er rührte sich einfach nicht. Stattdessen konnte sie durch die Löcher sehen wie der Fremde, der sie beschützt hatte den Kopf wegdrehte. Ihre Augen weiteten sich noch weiter als seine Finger, dann seine Hände und Beine und schließlich sein ganzer Körper einfach zu Staub zerfiel. Sekunden und ein Aschehaufen sackte in sich zusammen. Im Hintergrund sah Aine wie Ruby ein Messer in den Hals des Angreifers rammte. Sie wusste nicht mal das ihre Mutter so etwas konnte. Verloren ging sie den ersten Schritt auf die Szene vor sich zu als der Typ irgendetwas sagte und ihre Mutter zu ihr starrte. Sie anbrüllte zu rennen. Aine konnte fühlen wie ihre Finger zuckten, doch statt loszurennen sah sie das Licht. Ein Licht das gleißend Hell war, als tauchte Gott persönlich auf. Dann wurde es größer und statt heller wurde es röter. Röte die auf Aine zuschoss, an ihr vorbeifloss wie rotes wolkiges Wasser. Etwas riss sie von den Füßen und sie glaubte das die Explosion sich warm anfühlen sollte. Sie konnte Hitze fühlen und sie konnte den Lärm hören. Es war fühlbar doch gleichzeitig so weit weg, als wäre es nicht mehr als ein 3D Film im Fernsehen. Ein Film, der sie von den Füßen riss und aus dem Haus schleuderte während das Haus einfach zerbarste und in Flammen aufging. Sie konnte nicht mehr sagen wo Boden oder Himmel, was Haus, was Explosion war. Alles sah gleich aus und sie wurde wirr herumgewirbelt. Noch beim Aufschlag auf den Boden lag die Schutzhülle um Aine herum, die jeden Schmerz von ihr fort trieb, doch das plötzliche Beschleunigen und schlagartige stoppen traf Aine hart wie ein Schlag ins Gesicht. Schleuderte ihren Kopf hin und her und als sie auf dem Boden aufschlug, wurde sie einfach bewusstlos.
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Slomanyye I - The Last Witch
FantasyDas hier ist Teil 1 der Slomanyye Saga 😊 Ich freue mich über jeden Leser, genauso wie über Anregung und Feedback. Wer soweit ist, findet hier Teil 2 der Saga ^^ https://www.wattpad.com/story/296997203-slomanyye-once-forgotten Einst hatte es sie geg...