--- Lexa ---
Lexa funkelte zu dem überlegenen Vampirclan herüber. Sie hielten Lexa also für einen lecker riechenden Menschen? Aus ihrer Sicht wirkte dieser Clan noch jung und unerfahren, also setzte Lexa alles auf eine Karte. Sie musste Zeit schinden, denn sie wusste etwas das keiner hier wusste. „Wer glaubt ihr eigentlich mit wem ihr redet?" Sprach Lexa so herrisch und unbeeindruckt, wie sie konnte. Ohne Furcht trat sie vor Jason und zog damit alle Aufmerksamkeit auf sich. „Anrufen." Wiederholte sie verächtlich und leise, als sagte sie das nur zu sich selbst. „Keine Ausnahme, mh? Das wäre euer sicherer Tod. Ich bin das Lieblingsspielzeug meines Herrn und er ist gleich hier." Ihre Augen verengten sich gefährlich. Sie trat immer weiter vor und baute sich direkt vor dem aschblonden Kerl auf, dessen rote Augen sich misstrauisch verengten. Eine Szene die grotesk wirkte, wenn man beachtete das Lexa einen Kopf kleiner war als dieser Vampir. „Ich stehe unter dem Schutz des Orlow Clans. Selbst Idioten wie euch sollte das ein Begriff sein oder? Und selbst wenn nicht. Glaubt ihr ich fürchte euch, wenn ich für das Chaos hier verantwortlich bin?" Die Vampire sahen zu den Überresten der Häuser und dann zu der Hexe und dem Vampiren. „Von dir? Orlow Clan? Du bist ein Mensch!" „Und wenn ich eine Hexe bin?" Ein Stolz lag in ihrer Stimme, der dort schon lange nicht mehr gelegen hatte. Ihre Augen leuchtete den Kerlen ohne Angst entgegen, während sie Jasons bohrenden Blick auf sich spürte. Sicherlich fragte er sich gerade ob sie den Verstand verloren hatte. „Wie kann es sein dass wir dann nie von dir gehört haben? Es gibt keine Hexen mehr. Zumindest dachten wir es... Würde einer von uns sich mit einer Hexe abgeben, dann wüssten wir es jedenfalls." Bemerkte ein brünetter Vampir des Clans aufmerksam. „Hast du auch einen Namen?" Fügte sein Anführer noch hinzu. Er sah Lexa und Jason misstrauisch an und Jason schnaubte „Ihr seid echt lebensmüde oder einfach nur dumm." Lexa verkniff sich ein finsteres Grinsen, als Jason wohl klar wurde, das er nun mitspielen musste. Die Augen des Aschblonden wanderten von Lexa zu Jason und wieder zurück. „Dumm? Keine Hexe, die bis jetzt überlebt hätte, würde das hier anstellen. Du kannst das hier nicht gewesen sein!" Er wirkte zunehmend nervös. Verunsichert von der Selbstverständlichkeit, die Lexa ausstrahlte. Sie hatte also Recht. Er war noch jung und unerfahren. „Würde sie das ja? Und wenn mich einfach nicht interessiert was auf dieser Welt passiert?" Unsicher schluckte der Anführer des Clans ehe er sie wie ein Falke musterte. Bereit zuzuschlagen. „Warum solltest du dann ausgerechnet meine Kneipe zerstören?" „Vielleicht solltest du das meinen Herrn fragen? Wisst ihr manchmal hat man als kleiner Clan einfach Pech und gerät unverhofft zwischen die Fronten und manchmal enden die Kämpfe meines Herrn in den Überresten einer kleinen Bar. Von ihm habt ihr sicher schon gehört." Lexas Nerven waren angespannt. Der Name würde sie vermutlich beschützen, doch sie musste das hier irgendwie erklären. Dieser Clan musste die Magie spüren, die den gesamten Ort überzog. Sie musste dafür sorgen, das man wenigstens nach der falschen Hexe suchte. Doch das brachte dann nicht nur sie in Gefahr. Lexa war sich bewusst das sie eine wandelnde Zielscheibe war. Ivan und alles für das er stand könnte in Gefahr geraten, wenn man Lexa gegen ihn verwendete. Doch da fiel ihr wie zufällig eine Flasche aus der Hand. Der Vampir wollte sie auffangen, da wich er bereits fauchend zurück. „Eisenhut!" Lexa lächelte. „Ich würde rennen. Das ist nicht nur Eisenhut." Das Glas zersprang. Eisenhut selbst wäre einfach im Boden versickert, doch Lexa hatte genug Zeit gehabt um sich Spielereien auszudenken. Sofort stieg ein Dampf aus der Flüssigkeit auf. Es wurde immer mehr und die Vampire wichen mehr und mehr zurück. „Nett das ihr Abstand wart." Jemand zückte eine Waffe doch Lexa zog aus ihrer Tasche eine zweite Flasche hervor und lies auch diese zu Boden fallen, in dem Moment als Jason nach ihr Griff. Er war älter, als die Vampire des Clans. Er war fähig das Eisenhutgas länger zu ertragen, während der Nebel sich schwarz färbte. Binnen eines kleinen Augenblickes war von Lexa und Jason nichts mehr zu sehen. Sie konnte die Stärke fühlen mit der Jason sie fortzog. Es wirkte nicht, als gefiel ihm ihre Aktion sonderlich gut. „Was hast du getan..." Fauchte er leise, während er sich einen Ärmel über die Nase hielt. Er hatte nur kurz angehalten um sich zu beschweren ehe er sie wieder hochhob und zurück sprang. „Hast du die Spur überhaupt schon entfernt bzw. diesen Abdruck.. Deswegen sind wir doch hier oder? Ich muss wenigstens einen guten Grund vorweisen können." Lexa sah nicht in sein Gesicht. Sie kramte längst wieder in ihrer Tasche herum. „Nein hab ich nicht!" Antwortete sie mit Nachdruck. „Ich hab Zeit rausgeschlagen. Na los lass mich meine Arbeit machen und lenk sie ab, der Nebel wird dir einen Vorteil verschaffen. Du bist das herumschleichen doch gewohnt. Ich brauch nicht lange." Sie zappelte bis Jason aufgab und sie runter lies. Widerwillig wandte er sich um. „5 Minuten. Dann bring ich dich weg. Mir wird eh schon der Arsch aufgerissen." Stellte er fest, dann war er fort. Lexa blickte ihm nicht nach. 5 Minuten war alles was sie brauchte. Sie hatte nicht mehr als Zaubertränke, doch das musste genügen. Sie hoffte einfach das ihre Tränke für diese Menge an Magie ausreichte. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen ohne das sie es selber bemerkte. Die Situation lies Adrenalin durch ihre Adern fließen. Es war Jahrzehnte her das sie sich so lebendig fühlte, während sie Flüssigkeiten auf dem Boden schüttete. Ein Symbol aus Flüssigkeit in den Boden zeichnete und schließlich den Obsidian hineinlegte. Sofort glühte er auf. Jason tat indes was er versprach und lenkte die Gruppe ab, während Lexa ein weiteres Fläschchen hervorzog und es Tröpfchen für Tröpfchen verteilte. Lexa war zu konzentriert um zu bemerkten das Jason einen verheerenden Fehler begang. Als er es bemerkte, war einer aus der Gruppe bereits entwischt und auf dem Weg zu Lexa. Jason rief ihr noch zu doch Lexa kümmerte sich nicht darum. Tropfte seelenruhig weiter den Trank auf den Boden. Noch bevor der Kerl ihr auch nur ein Haar krümmen konnte, stand eine Gestalt zwischen ihr und ihm. Zwei rote Augen strahlten ihm entgegen. Lexa konnte es fühlen. Jeder hier musste es fühlen. „Genug!" Allein das einzelne Wort und seine Aura ließ das Blut in den Adern aller Anwesenden gefrieren. Der rothaarige Vampir vor ihr war um einiges älter als Lexas Angreifer. Ivan. „Nimm deine Freunde und verschwinde. Jetzt!" Sagte er mit kalter Stimme. Seine Präsenz ließ die Stimmung sofort umschlagen und Jason seufzte. „Ich hab euch ja gewarnt. Haut schon ab." Lexas Herz machte einen Satz, als sie aufblickte und dort war ein ihr so vertrauter Rücken. Obwohl sie kein Vampir war, konnte sie die Kraft spüren, die von Ivan ausging und selbst wenn sie ihn nicht gesehen hätte. Sie hatte es gespürt. Gespürt das er kam. Sie hatte es sich nicht eingebildet. Doch als ihr Herz wieder einsetzte und damit Erinnerungen und der Schmerz, war alles was sie konnte sich wegzudrehen. Während hinter ihr der erste Vampir zurück wich. Dann noch einer, bis die Gruppe fort war und Jason vor Ivan landete. „Es tut mir leid Ivan. Es ist alles-" Versuchte Jason zu erklären, doch er kam nicht weit. Lexa unterbrach ihn einfach. „Es ist alles unter Kontrolle. Ich bin sicher du hast wichtigeres zu erledigen. Ein Schlachtfeld finden zum Beispiel." Sie brachte es nicht mal fertig danke zu sagen. Das er gekommen war, war überraschend obwohl Lexa es gefühlt hatte. Jason musste Ivan unterwegs informiert haben und er war gekommen...
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Slomanyye I - The Last Witch
FantasyDas hier ist Teil 1 der Slomanyye Saga 😊 Ich freue mich über jeden Leser, genauso wie über Anregung und Feedback. Wer soweit ist, findet hier Teil 2 der Saga ^^ https://www.wattpad.com/story/296997203-slomanyye-once-forgotten Einst hatte es sie geg...