Eifersucht

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Nur wir beide. Selbst wenn die Türen hinter mir noch offen stehen und der Raum auch so schon riesig ist, fühle ich mich, als würde er gleich aufplatzen, so eng wird die Luft. Das Schallen der High Heels von Harper, wie Isaac sie genannt hat verschwindet und bald erfüllt nur noch mein leiser Atem und mein Herzschlag den Raum. Isaac sitzt noch immer nach hinten gelehnt in seinem Tron, mit einer Hand geht er über sein Kinn. „Was tust du hier, Althea?", fragt er seltsamer Weise nicht sauer und auch nicht in einem all zu strengen Ton, aber das Genervte, was grade noch da war, scheint mit Harper verschwunden zu sein. „Ich sollte schon vorhin gegangen sein.", meine ich etwas zu zurückhaltend für meinen Geschmack, aber ich bin nun mal auch etwas überwältigt wenn ich Zeuge eines Blow Jobs werde und dann noch einem Blow Job von Isaac Rouge. Selbst jetzt sieht Isaac noch scheiße gut aus. Sein Haar trägt er mal mit etwas weniger Gel, sodass seine Locken gut zum Vorschein kommen, die Seiten hingegen weiter kurz. Ihm würde ein Bart bestimmt gut stehen, selbst wenn es eine Schande wäre, diese scharfe Jaw Line zu verstecken.

„Du hättest erst gar nicht dein Zimmer verlassen sollen.", entgegnet er dumpf und ich sehe wie sich seine Brust einmal kurz anhebt, als würde er ein Lachen unterdrücken. Meine Augen haben sich an seinem Körper festgesetzt und mir kommen wieder die Bilder in den Kopf, die nur vor wenigen Minuten entstanden sind. „Ich gehe.", beschließe ich beinahe knurrend. Isaac hebt seinen Blick etwas und legt die Stirn in Falten. „Was ist das denn für ein Ton, Мой дьявол?", fragt er leicht amüsiert. Ich balle die Hände zu Fäusten und beiße die Zähne fester aufeinander. „Ein ganz normaler Ton. Sorry, wenn deine Wahrnehmung noch etwas von dem Blasen benebelt ist.", gifte ich al Antwort. Isaacs Mundwinkel zuckt und geht sich beinahe nachdenklich mit seinem Zeigefinger über die Kinnpartie. „Spricht da etwa Eifersucht aus dir, черный ветер?" Jetzt reicht es.

„Ich? Eifersüchtig? Worauf denn bitte? Dir deinen kleinen Schwanz zu lutschen?" Isaac bleibt viel cooler al sich und das treibt mich nur noch mehr in den Wahnsinn. „Oh bitte, hat dir denn niemand beigebracht, dass man nicht lügen darf? Klein ist mein Schwanz wohl wirklich nicht." Sofort sehe ich ihn vor meinen inneren Auge und könnt mich dafür verfluchen. „Arrogantes Arschloch.", murmle ich daraufhin nur. Als er wieder grinst, spüre ich, wie sich mein Körper anspannt. Auf eine Weise, die ich nicht beschreiben kann. Als wäre mein Körper nervös, freudig und wüsste ganz genau, dass das was ich grad gesehen habe in meinen Träumen noch hunderte Male auftauchen würde und ich daran noch hunderte Male im Bett denken werde. Und das wiederum macht mich wütend. Das darf nicht sein.

Es ist das beste, wenn ich jetzt gehen würde, also drehe ich mich stur um und will einfach aus dem Büro stapfen. „Bleib Stehen, sofort." Er schreit nicht einmal und dennoch ist es ein Befehl, auf den ich höre. Ich bleibe stehen und drehe nur meinen Kopf soweit nach hinten, dass ich seine Bewegungen wahr nehmen kann. „Ich will nicht weiter darüber diskutieren wie groß dein Schwanz ist, Prinz. Wenn du Bestätigung brauchst, hol dir doch wieder die süße Harper ich bin sicher die betet deinen Penis auch an, wenn du ihren Mund nicht grade benutzt." Woher kam das denn? Die Worte scheinen auch Isaac für einen Moment zu flashen. Aber er grinst nur ind schüttelt leicht den Kopf. Er ist aufgestanden und hat eine Schublade mit einem Schlüssel geöffnet, aus der jetzt etwas rausholt. Ich drehe mich ihm ganz zu, als ich etwas weißes in seinen Händen erkennen kann. „Was ist das?", frag ich monoton und nickt zu dem Umschlag. „Ich denke wir sollten das Geschehene kurz beiseite schieben, aber bloß nicht vergessen, черный ветер." Ich verdrehe Zähne knirschend die Augen. „Was ist es?", wiederhole ich Wort für Wort.

Isaac kommt mit eleganten Schritten auf mich zu. Seinen Gürtel, den er sonst immer trägt, hat er im Gegensatz zu seiner Hose nicht wieder angezogen und auch das Hemd steckt nicht an alles Stellen perfekt in der Hose, was ihn aber nicht weniger gefährlich oder attraktiv wirken lässt. „Das hier ist eine Einladung." Ich hebe den Kopf etwas, je näher er auf mich zu kommt. Sein Duft umspielt mich schon, als er noch einen Meter weit entfernt ist. „Zu was?", frag ich weiter nach. Er dreht die Karte einmal zwischen seinen tätowierten Fingern und als er vor mir steht lässt er sie kunstvoll vor meiner Nase baumeln und schließlich in meine Hand gleiten. „Eine Einladung zu der Hochzeit von Eamon Vos und Marybeth Russo." Eamon Vos, einer der vielen Feinde von Isaac und ausgerechnet der, der ihn umbringen lassen wollte. Ich drehe den Umschlag auch noch einmal in meinen Händen. Das Papier ist dick und eher cremeweiß, als ein strahlendes. Vor drauf steh in geschwungener Schrift Eamon und Marybeth, jeder Buchstabe scheint silber.

Der Teufel ist eine Frau |✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt