Nächstes Mal

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Isaac Rouge.
Issac Rouge.
Isaac Rouge.

Sein Name spukt in meinem Kopf rum und lässt mich nicht los. Letzte Nacht hab ich mich ständig hin und her gewälzt. Konnte einfach nicht schlafen. Eine Mischung aus wilden Fantasien und einer vernünftigen Stimme, die irgendwo in meinem Kopf noch existiert, haben mich wach gehalten. Dass ich Isaac attraktiv finde, kann ich nicht leugnen, dass ich ihn begehre, weiß ich und dass ich ihn nach der Gewinnung meiner Freiheit töten muss, darf ich nicht vergessen. Er ist mein Feind, war es schon immer und wird es immer bleiben. Jeder, der mich umgibt ist mein Feind, genauso der Mann, der mir jetzt die Tür zum Restaurant aufhält. Matteo Russo.

Seine braunen Locken sind vom Regen, der draußen herrscht, etwas schwerer und kleine Tropfen rinnen an seinen Spitzen hinab auf seinen dunkel blauen Mantel, der zuvor noch im regnerischen Wind geweht hat, genau wie meine gelockten, roten Haare, die sich jetzt an seiner Wange festkleben. „Oh Mist, warte.", sag ich schnell und will ihm meine Haare von der Wange streichen. „Schon gut.", lacht er locker und unsere Blicke begegnen sich einen Moment. Wir stehen Nasenspitze an Nasenspitze. Ich glaube er versucht sich einen Bart stehen zu lassen, denn ein dunkler Schatten zieht sich über seine sonst so weichen Wangen. Ich schenke ihm auch ein Lächeln, fummle dann meine Haare aus seinem Gesicht und trete einen Schritt von ihm weg, um meinen Blick durch das Lokal gleiten zu lassen.

Isaac hatte Matteo dafür gelobt, ein solches Restaurant auszusuchen und jetzt weiß ich auch wieso. Man kann den Duft des Geldes, das hier gelassen wird besser riechen, als das winzige Essen, was auf den Tellern der Geste liegt. Am Eingang an einem weißen Stehtisch steht eine junge Frau mit strengen, blonden Dutt, die uns beide freundlich anlächelt. „Guten Abend Sir." Sie nickt Matteo zu, dessen Hand plötzlich auf meinem unteren Rücken landet. Ich versuche nicht zusammen zu zucken, aber die Berührung ist ein komisches Gefühl. Dabei bin ich es gewohnt angefasst zu werden und jede Berührung zu ignorieren. Berührungen können viel bedeuten und mir zu vielen verhelfen. Ich reiße mich zusammen und lehne mich etwas in die Berührung.

„Gina, wie schön, ich habe gehofft, Sie heute hier zu sehen." Ich schaue mit einem fragendem Lächeln auf zu Matteo, der die Blondine, Gina herzlich begrüßt. „Und ich dachte, du willst mich hier heute Abend sehen." Er schüttelt die Locken und grinst breiter. „Sophie, das ist Gina." Er deutet auf die Frau, die in einem braven weißen Kleid steckt und mich jetzt genauso anlächelt, wie ihn zuvor. „Gina, Sophie. Ich bin hier schon öfters gewesen und Gina ist einfach die Beste, findet immer genau den Platz, den man braucht." Ich glaube zu sehen, wie sie etwas rot wird. „Ist schließlich mein Job."
„Schön Sie kennen zu lernen.", gebe ich in die Runde. „Ebenfalls, aber nun führe ich sie beide mal zu ihrem Tisch." Matteos Hand verschwindet nicht, als wir uns in Bewegung setzen und Gina zu einem Tisch folgen, der in einer Ecke steht. Ein runder kleiner Tisch, umgeben von dimmernden Kerzen und Leuchtern. Der Tisch steht zwar in einer Ecke, aber beide Wände, die ihn umgeben sind aus Glas und geben freie Sicht auf die beleuchteten Straßen, in denen das Wasser fließt. Es ist tatsächlich ein sehr schöner Platz.

Matteo zieht einen der beiden Stühle zurück und ich setze mich dankend. Dann verabschiedet sich Gina auch schon und nimmt ihren Platz wieder vorne am Eingang ein. Als sich Matteo hingesetzt hat, lächeln wir uns einen Moment nur stumm an. „Du siehst heute wunderschön aus, Sophie."
„Und die anderen Male etwa nicht?" Er gluckst verlegen. „Nein, heute siehst du nur besonders schön aus." Ich nicke anerkennend. „Das war geplant.", sage ich zwinkernd, dann lehne ich mic etwas über den Tisch, er tut es mir sofort gleich. „Und? Sollte ich eifersüchtig sein?" Er zieht eine Braue hoch. „Warum das?"
„Na, ich bin doch bestimmt nicht die einzige schöne Frau, die du hier ausführst, wenn du ein solcher Stammgast bist." Er schüttelt schnell den Kopf, als wolle er mir die Idee sofort ausden Kopf rausholen. „Nein, nein, das darfst du nicht falsch verstehen. Ich war hier schon sehr oft mit meiner Schwester essen. hab ich dir schon mal von ihr erzählt?" Ich nicke, endlich kommen wir der Sache näher. „Ein wenig, ja, wie heißt sie nochmal?"

Der Teufel ist eine Frau |✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt