Erinnerungen

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„Ich kenne da jemanden."

Alle Augen fallen auf mich. Selbst Zanes brennen mir im Rücken, den ich sofort durchstrecke. Francessco gibt einen verachtenden Ton von sich und verdreht die Augen, aber Isaac zieht nur die Augenbrauen interessiert in die Höhe. „Lass mich hören.", fordert er und ich folge seiner Aufforderung. „Ein Hacker, habe mit ihm schon mehr Mals zusammen gearbeitet. Seine Arbeit ist fehlerfrei, hinterlässt keine Spuren und man kommt nur an ihn ran, wenn man persönliche Verbindungen hat."

„Bitte sag mir, dass du nicht ernsthaft in Betracht ziehst, dieser Schla-" Er rettet sich grade noch rechtzeitig, bevor Isaacs tödlicher Blick auf ihn fällt. „Dieser Frau Vertrauen zu schenken und diesen Hacker anzuheuern."
„Wir brauchen jemanden, ganz offensichtlich dreht es sich hier um die Sicherheitssysteme der Hochzeit, also bleibt nicht einmal viel Zeit. Es ist die einzig schlaue Möglichkeit, besser als Männer und Zeit zu riskieren, um irgendeinen Trottel zu befreien. Davon einmal abgesehen, dass es eine Ehre ist mit meiner Verbindung zu arbeiten.", antworte ich, statt Isaac. „Sie ist ein Feind! Sie hat versucht dich umzubringen und jetzt willst du ihr vertrauen?! Und warum um Gottes Willen weiß sie von der Hochzeit?! Sollte dies nicht der Rachezug deines Lebens werde? Und den gefährdest du durch sie und durch irgendeinen Mann, der angeblich hacken kann?!" Unglaublich was für einen Hass ein Mensch auf mich haben kann, obwohl er mich nicht einmal kennt.

Ich lache leise auf und schüttle den Kopf. „Aber, aber, Francessco, Isaac vertraut hier doch nicht irgendeinem Mann, der angeblich hacken kann, nein, er vertraut einer Frau, die weiß wie man hackt." Da scheint es für Francessco vorbei zu sein. Noch eine Frau, die was auf dem Kasten hat, sind ihm wohl zwei zu viel. „Das ist verrückt!", schreit er nur aus und hört sich dabei verdammt n wie ein hysterisches kleines Kind, das seinen Willen nicht kriegt. „Wann kannst du mich mit ihr in Verbindung setzen?" Ich atme warum auch immer erleichtert aus und lächle etwas. „Sobald wie möglich, ich brauche nur die Freiheit zu ihr zu gehen. Sie ist sehr vorsichtig mit online Treffen. Nur persönlich kann man sie erreichen. Sie wird dich treffen, wenn ich mit ihr geredet habe und ihr ein Angebot unterbreitet habe." Francessco ist noch immer außer sich, wird aber von allen hier geschickt ignoriert. „Heute Abend noch, Мой дьявол. Zane wird dir alles besorgen, was du brauchst. Geld ist egal, sie soll kriegen, was sie will und mein Wort, dass ich alles tun werde, um ihre Identität und ihr Leben zu schützen, ich würde in ihrer Schuld stehen." Ich nicke zustimmend.

„Und nun zu dir, willst du mir noch einmal sagen, dass ich verrückt bin, oder willst du dir meine Gunst noch etwas länger sichern? Wir können das gerne hier sofort klären, doch ich bin mir nicht sicher, ob dann vier oder drei hier raus treten werden." Wieder presst er die Zähne zusammen, fixiert seinen Anführer und zischt „Ich hab nichts mehr zu sagen."
„Gut, ich habe auch nichts anderes angenommen. Althea, sei so gut und lass mich und Zane noch einen Moment allein, er wird bald bei dir sein." Er mustert mich einen Moment. „Und versuch keine meiner Wachen umzubringen oder ihnen den Kopf einzuschlagen, tu mir den Gefallen."
„Ich werde es versuchen." Mit einem innerem Lächeln verlasse ich den Raum und kann Isaac noch hören wie er Francessco anmotzt.

„Verschwinde, oder hab ich gesagt, dass ich dich weiter unter den Augen haben will." Ein Grinsen kreuzt meine Lippen. Es kommt nicht oft vor, dass Isaac dafür verantwortlich ist, aber grade ist es definitiv so.

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Statt mich zu meinem Schlafzimmer zu begeben und mich für meine Ausflug bereit zu machen, nutze ich meine vorrübergehende Zeit ohne Wache und schlendere etwas durch die Gänge, die ich mittlerweile schon etwas genauer kenne. Die meisten Türen sind verschlossen, eigentlich alle, aber manchmal habe ich Glück. Dann verbergen sich noch weitere prunkvolle Schlafzimmer dahinter oder einfache Räume mit Sofa und Tischlein, doch eine Tür hat mein Aufsehen schon mehrmals erregt und ausgerechnet heute ist sie nicht abgeschlossen. Die Tür hebt sich von den anderen ab und ähnelt so ziemlich genau den Flügeltüren von Isaacs Büro, nur dass diese mit Rosen verziert sind, die in das dunkle Holz geschnitzt sind. als ich den Knauf zur Seite drehe, gibt das Schloss sofort nach und die Tür geht beinahe schon von alleine auf. Ein Duft von Papier und Büchern fliegt mir entgegen und ich weiß schon, was sich dahinter verbirgt, ohne es gesehen zu haben.

Der Teufel ist eine Frau |✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt