Kleine Überraschung

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Das, was gestern passiert ist, war verdammt gefährlich. Nicht, dass Isaac mich erwischt hat, nicht, dass ich ihn erwischt habe, nichts von dem war es, was mich am nächste Morgen sauer macht. Es ist das, was ich gefühlt habe. Es war keine Eifersucht, natürlich nicht, ich kann nicht eifersüchtig auf diese Frau gewesen sein, niemals. Das wäre absurd, es wäre verrückt. Niemals würde ich auf irgendetwas oder irgendwen eifersüchtig sein und schon gar nicht auf eine Frau, die Isaac Rouge auf Knien einen blasen durfte. Aber ich muss mir eingestehen, dass da trotzdem was in mir war, was mich heute so fühlen lassen hat. Vielleicht war es der Fakt, dass er trotzdem heiß ist. Dass mir trotzdem heiß wurde, als ich so nah vor ihm stand und dass ich vielleicht sogar einen winzigen Teil meines Gehirns erlaubt habe, sich vorzustellen, wie es wäre, wenn er mich hier und jetzt nimmt. Nicht einfach nur küssen, sondern fickt.

Am liebsten hätte ich mir meinen Kopf gegen die Wand geschlagen, als ich heute Nacht wieder von ihm geträumt habe und dieses Mal war sein Gesicht nicht vor meinem, sondern ganz woanders an meinem Körper, oder eher zwischen etwas ganz anderem.
Ich hatte Sex, oft, mit wem und wann ich wollte. Immer im Dunklen, sodass sie mich nicht sehen konnte und ich sie nicht sehen musste und ich bin eine Frau, ein Mensch und brauch genauso Sex wie alle anderen auch. Natürlich, kann ich mich auch, um mich selbst kümmern, aber es kommt dem nicht nahe, mit der Person zu schlafen, die du begehrst.

Nein Althea! Um Gottes Willen ich begehre Isaac doch nicht! Ich bin einfach nur untervögelt.

Das ist es, nur leider wird sich das nicht so schnell ändern, wenn es so weiter mit mir geht. Noch ein Grund endlich hier raus zu kommen und Isaac mit seinem Plan zu helfen, ich muss ficken. Ich muss ihm helfen mit dem Plan, der eigentlich gar keiner ist, mit der Sache, in die er mich gestern Nacht mit reingezogen hat und aus der ich nicht mehr aussteigen kann. Doch das ist mein Ausweg. Ein Ultimatum, dass mich hier raus holen wird und das vielleicht schon früher, als ich angenommen habe.

Doch eigentlich weiß ich noch nichts von dem, was ich tun soll. ich weiß lediglich, dass ich mich in die Hochzeit schmuggeln soll und töten soll und zwar leise und geschickt, also so wie immer. Doch wie und was ich tun soll, davon hab ich keine Ahnung und ich kann nur hoffen, dass Isaac die hat, denn ich hab wenig Lust auf einer Hochzeit zu sterben. Nicht dass ich den Tod fürchte, nicht dass ich schon mehr als einmal dachte ich müsste sterben oder sogar sterben wollte, aber jetzt grade? Jetzt grade würde ich gerne leben. Ich wollte schon oft sterben, aus verschiedensten Gründen, aber der Gedanke, daran, dass dann alle die, die mich Augen und hassen gewinnen würde, treibt mich zum leben an. Das kann ich den Schweinesäcken nun wirklich nicht gönnen. Wenn ich mich je selbst umbringen werde, dann erst wen alle, die meinen Namen kennen und mich wollen schon m Grab liegen. Was witziger Weise Isaac und Zane mit einschließt. Tja, Pech gehabt, würd ich mal sagen.

Als mich Zane aus meinem Zimmer holt, hab ich direkt schon eine Frage auf den Lippen. „Was denken alle hier, wer ich sei?", frage ich Zane, als der hochgewachsene Schönling mit der braunen Haut, mir die Tür öffnet. Das hat er wohl nicht erwartet. Seine Augen sind groß, er schaut auf mich herab, dann ist auch wieder der Funke Überraschung aus seinem Gesicht ausradiert. "
„Lediglich Isaac, deine beiden Wachen, deine Schläger und ich wissen, wer du bist."

Ich erinnere mich an meine Schläger, zwei Muskelprotze, die mich geschlagen haben, bevor sie mich zu Isaac gebracht haben. Einer mit Glatze, der andere mit braunem Haar und Bart beide hässlich und wahrscheinlich dumm wie Brot. „Althea?", frage ich nach. Mein Name fühlt sich selbst fremd an, wenn ich ihn ausspreche. Er schmeckt bitter, aber doch gut. „Sie wissen nichts. Weder deinen Namen, noch was du bist. Nur Sechs Personen. Alles Männer, denen Isaac sein Leben anvertraut."
„Und offenbar meins.", murmle ich ihm entgegen. „Isaac würde nicht zulassen, dass sie dich verraten oder töten." Ich schnaube. „Natürlich, dem Prinzen liegt ja so unglaublich viel an mir."
„Ich bin dankbar, dass das nicht so ist." Ich schaue böse zu Zane auf, darf mich aber jetzt bloß nicht provozieren lassen.

Der Teufel ist eine Frau |✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt