Kapitel 20

281 9 0
                                    

Anna stellte sich etwas abseits der Bar hin, um ein wenig näher an Josh zu sein. Sie drückte ihre Brust raus und achtete auf eine gerade und gleichzeitig verführerische Haltung, während sie ihr Glas elegant in der Hand hielt.

Mit ihrem Blick versuchte sie den von dem Mafioso einzufangen. Sie hasste es ihn auf die Art anzustarren wie sie es tat und sie kam sich vollkommen lächerlich vor, doch es schien zu funktionieren. Er war gerade noch damit beschäftigt gewesen mit ein paar wichtig aussehenden Menschen zu reden, doch nun sah er sie und sofort war all seine Aufmerksamkeit auf sie gerichtet.

Das war normalerweise der Moment an dem sie wegschauen würde, doch stattdessen hielt Anna seinem Blick stand und führte langsam und sinnlich das Glas zu ihren Lippen. Josh verfolgte jede einzelne ihrer Bewegungen aus der Ferne und Anna spürte wie sein Blick drängender wurde.

Anscheinend konnte man das auch durch die Kamera sehen, denn die Jungs schalteten sich wieder ein: „Was immer du machst, mach weiter! Es scheint ihn wirklich anzumachen." Da hatte er recht, denn Josh kam ein paar Augenblicke später auf Anna zu.

Letztere wurde ein klein wenig nervös, weil Josh wirklich imposant war, aber dennoch spielte sie ihre Rolle perfekt weiter. „Hey, Babe...", sagte Josh als er sich neben Anna stellte. Gerne hätte sie bei diesem Spitznamen gekotzt, aber es half ja alles nichts. Sie musste um jeden Preis mitspielen.

Direkt legte der Mafioso seine Hand um ihre Hüfte und drückte dabei leicht ihren Po. Am liebsten hätte sie seine dreckigen Hände – die eigentlich wirklich gepflegt und weich aussahen – weggeschlagen, doch sie musste sein Spiel mitspielen: „Hallo..." sagte sie übertrieben verführerisch und lehnte sich in seine Berührung hinein. „Ich habe Sie noch nie hier in der Gegend gesehen. Sind Sie in Begleitung hier?"

Schnell überlegte sich Anna eine Antwort und dachte an das was Finn ihr im Auto gesagt hatte: „Ja, eigentlich schon, aber es war ihm wichtiger mit seinen Geschäftspartnern zu reden, als mit mir." Sie tat auf genervt und eingeschnappt. Josh sprang wie von selbst auf sie an. Auf dem Gesicht des Mafioso machte sich ein Grinsen breit: „Was für ein Trottel. Ich würde eine Frau wie Sie nicht aus den Augen lassen..."

Er betonte seine Worte, indem er näher an ihr Gesicht kam und seinen Blick noch etwas mehr intensivierte. Spielchen zu spielen war eine von Annas besten Methoden einen Mann rumzubekommen, aber bei ihm musste sie sicherstellen, dass es nicht zu weit ging.

„Ich denke jede Frau würde sich über Ihre Aufmerksamkeit glücklich schätzen, Mr...?" „Nennen Sie mich Josh. Verraten Sie mir auch Ihren Namen?" Anna lächelte ihr schönstes Lächeln: „Ich heiße Anna."

Die Hand des Mafiosos wanderte ihren unteren Rücken entlang und Anna bekam eine Gänsehaut. Allerdings nicht weil sie es genoss, sondern weil sie an sich halten musste nicht das Gesicht zu verziehen. „Was für ein schöner Name, aber ich denke ich bevorzuge Babe..." „Ich denke das bevorzuge ich auch...", erwiderte Anna, angeekelt von sich selbst.

Ihr Gegenüber schien das als Einladung zu nehmen und zog sie abrupt näher an sich heran. Mit seinen Lippen streichelte er über Annas Hals und sie hielt die Luft an, um nicht irgendwas zu sagen, was sie bereuen würde.

Als sie seine Zunge an ihrem Ohr spürte musste sie schnell handeln, bevor das alles zu weit ging: „Hmm... Kennen Sie vielleicht einen... ungestörteren Ort?" Sie deutete auf die Menge, die in dem riesigen Ballsaal verteilt war. Josh musste Grinsen: „Allerdings...Folgen Sie mir." Seine Hand verließ nicht Annas Hüfte, während er sie raus aus dem Saal führte.

Zu Annas großem Bedauern, folgten ihnen zwei der Bodyguards. Mist, Mist, Mist! So war das nicht geplant! Sie musste irgendwas unternehmen.

„Hey, Josh..." Sie brachte ihn dazu für einen Moment stehen zu bleiben. „Was ist?" Man hörte aus seiner Stimme eine gewisse Strenge, bei der Anna sofort das Blut gefror: „Nun... ehrlichgesagt dachte ich, dass wir ein wenig Privatsphäre hätten..."

Sie deutete in Richtung der Bodyguards. „Sie werden vor der Tür warten.", ohne sonderlich lange zu warten lief Josh weiter und zog Anna regelrecht hinter sich her. „Nein, nein, nein! Das ist ganz schlecht. So funktioniert es nicht mehr!!! Anna, denk dir was aus! Was zum Teufel soll sie denn jetzt machen!? Mit zwei der Bodyguards werden wir schon fertig."

Die Jungs fingen an alle gleichzeitig in den Ohrstecker zu reden und Anna musste sich sehr zusammenreißen, um sie nicht lauthals zum Schweigen zu bringen.

Im Moment sah ihre Lage wirklich kritisch aus. Sie konnte die Mission auch nicht einfach abrechen, wie sollte sie das tun? Josh würde misstrauisch werden und nebenbei gesagt, dachte sie nicht, dass er so leicht von ihr ablassen würde.

In ihrem Kopf ratterte es und plötzlich hatte sie tatsächlich eine Idee. Sie war vielleicht nicht gut, aber Anna hoffte, dass sie dennoch funktionieren würde. Während die Jungs am anderen Ende der Leitung immer noch lautstark diskutierten, fing Anna einfach an zu reden:

„Nun Mr Josh... ich will ehrlich zu Ihnen sein." Sie setzte den verführerischsten Tonfall auf, wie nur irgendwie möglich. Sofort waren die Jungs still und Josh blieb überrascht stehen.

Er sagte nichts, sondern sah sie nur fragend an. „Ich hatte schon eine geraume Zeit keinen... befriedigenden Sex mehr und Sie... Sie sehen wie jemand aus, der das ändern könnte...

Allerdings bevorzuge ich es mich dem was ich tue voll und ganz hinzugeben, ohne irgendwelche Rücksicht auf die Lautstärke zu nehmen...", fuhr Anna fort, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie biss sich auf die Lippe und man konnte sehen wie sich Joshs Augen vor Lust verdunkelten.

Den Griff um ihre Hüfte verstärkte er nicht nur, sondern er legte noch seine zweite Hand dazu. „Ihr habt sie gehört. Geht zurück in den Saal.", ordnete Josh streng an. Ohne seine Bodyguards auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen.

Kurz war Anna verwirrt, weil er seinen Blick nicht von ihr abgewendet hatte, aber er meinte zweifelsfrei die Bodyguards, woraufhin Anna ein Stein vom Herzen fiel. Auch Finn und die anderen schienen schlichtweg sprachlos zu sein.

Für Anna stellte sich nun, wo die Bodyguards weg waren, ein neues Problem. Klar, sie sollte mit Josh flirten, damit hatte sie kein Problem. Auch Küssen wäre noch halbwegs annehmbar gewesen, aber so viel, wie sie ihm gerade versprochen hatte, würde sie wohl nicht bei dieser Grenze bleiben können.

Außer die Jungs würden sich beeilen und rechtzeitig kommen! Während Josh sie hinter sich herzog, quer durch die Gänge, hoffte Anna inständig, dass sich die Jungs den Weg gemerkt haben und nun bereits auf dem Weg zu ihr waren. Sie bekam nicht schnell vor etwas Angst, aber diese Situation drehte ihr den Magen um.

Nach Kurzem hielt der Mafioso an einer Tür an, welche offensichtlich verschlossen war. Er lehnte sich zu Annas Ohr vor und flüsterte ihr mit rauer Stimme zu: „Du hast es ja so eilig, Babe... Sonst hätte ich noch ein schöneres Zimmer auftreiben können." Anna gab alles, um ihre Fassung zu behalten: „Es kommt nicht darauf an wo wir es tun..."

Grinsend griff Josh in seine Hosentasche und holte einen kleinen Schlüssel hervor. Er schloss die Tür auf und schob Anna vor ihm hinein. Natürlich hatte er einen Schlüssel für irgendeinen Raum in diesem gottverdammten Palast!

Kaum drehte sich Anna zur Tür und sah, dass Josh sie wieder abschließen wollte, da schalteten sich auch die Jungs wieder ein:

„Anna, er darf diese Tür nicht abschließen!!!" Ach echt?! Soweit hatte Anna auch schon gedacht. Wenn sie jetzt nicht schnell handelte war alles vorbei.

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt