Den ganzen Nachmittag hatten die vier damit verbracht Videospiele zu spielen, zu lachen und zu fluchen. Lange schon hatte Anna nicht mehr so viel Spaß gehabt. Es war suspekt, aber sie begann ihre Entführer, jeden für sich, wirklich gern zu haben. Sie ließen sie ihr altes Leben vergessen und das war Grund genug sie zu mögen.
Nun war sie oben in ihrem Zimmer und suchte sich ein passendes Outfit für die Party diesen Abend raus. Finn hatte ihr gesagt, dass sie sich sexy anziehen sollte. Er habe einen Ruf zu bewahren und da sie nun seine „Freundin" war, musste sie diesem entsprechen.
Anna konnte es nicht leiden, wenn ihr jemand sagte, wie sie sich zu verhalten hatte. Erst recht nicht wie sie sich zu kleiden hatte, aber gut, wenn Finn es sexy wollte, dann sollte er es auch sexy bekommen! Ihr Entschluss fiel letztendlich auf ihr rotes Minikleid.
Es war an beiden Seiten entlang der gesamten Länge einen Spalt geöffnet und nur durch eine dünne Schnur zusammengehalten. Weder BH noch Höschen hatten darunter Platz, da man sie an den Seiten durchgesehen hätte.
Um auch ihre Haare passend zu frisieren, griff Anna zum Lockenstab und lockte ihre Haare, die dadurch noch etwas kürzer wirkten. Zum Abrunden entschied sie sich für schwarze Pumps und ein sanftes Make-Up.
Als Anna fertig war schaute sie sich zufrieden im Spiegel an. Sie sah auf die Uhr in ihrem Zimmer und stellte fest, dass die Party bereits seit einer halben Stunde begonnen hatte.
Kaum war sie aus dem Zimmer getreten, dröhnte die laute Musik in ihren Ohren. Anna war das jedoch von ihrer alten Arbeitsstelle mehr als gewohnt und deshalb störte es sie nicht. Sie lief den Flur entlang und atmete noch einmal tief durch bevor sie die Treppe hinunter ging.
Anna war noch nicht mal unten angekommen, da spürte sie schon einen Blick auf sich, den sie nur zu gut kannte. Finn schaute sie von der Bar aus an. Die ganze untere Etage war voller Menschen die alle schon einen Drink in der Hand hatten und die Party genossen.
Anna beschloss zu Finn an die Bar zu gehen, da sie weder Jason, noch Paul bisher entdeckt hatte. Viele Männer schauten oder pfiffen ihr hinterher, doch Anna hatte ihre Augen fest auf ihren schönen Gangster gerichtet.
Sie stellte sich genau neben ihn an die Bar und bestellte sich einen Cocktail. „Seit wann steht hier unten eine Bar?", fragte Anna ohne Finn direkt anzuschauen. „Tja, ich stecke eben voller Überraschungen." Finn grinste sie an und nahm einen Schluck von seinem Bier bevor er sich zu Anna umdrehte: „Darin siehst du noch schärfer aus, als in dem Kellner Fummel."
Der Brünette ließ seinen Blick ohne Scham über Annas Körper gleiten und blieb an manchen Stellen länger hängen, bevor er zu ihrem Gesicht zurückkehrte. „Ich habe gehört, heute sollen viele heiße Jungs auftauchen. Da wollte ich mich passend anziehen..." Anna schmunzelte ihn herausfordernd an.
Für eine kurzen Moment schlief Finn das Gesicht ein, weshalb Anna kichern musste. Finns Augen verengten sich und er griff mit beiden Händen fest an Annas Hüfte, um sie zu sich heran zu ziehen: „Du gehörst mir."
Es gehörte alles zum Spiel, so viel war sicher, dennoch kam Anna nicht umher bei diesem Satz eine Gänsehaut zu bekommen.Anna sah ihm tief in die Augen: „Ich gehöre niemandem, Playboy..." Finns Griff wurde noch stärker und Anna musste ein leises Keuchen unterdrücken. „Immer musst du mir Widerworte geben, kleine Göre..." „Bring mich dazu aufzuhören." Hauchte Anna und - spiellustig wie sie war - wandere ihr Blick zu seinen Lippen.
Finn ließ sich nicht lange bitten. Seine Hand wanderte auf Annas Po und drückte leicht zu: „Pass auf was du sagst, ich nehme dich sonst noch beim Wort..." Bevor Anna erneut etwas sagen konnte, legte Finn seine Lippen auf ihre.
Sofort stieg sie in das Liebesspiel mit ein und legte ihre Hände um seinen Nacken. Mit der Zunge stieß Finn gegen Annas Mund damit sie ihn öffnete, aber Anna schob ihn sanft weg: „Hier sind sehr viele Leute, weißt du..."
Ihr Gangster sah sie mit lusterfülltem Blick an: „Na und? Ich möchte, dass jeder sieht, dass du mir gehörst." Anna kicherte erneut, aber sie hatte nicht vor den Kuss weiter zu führen. Auch wenn sie es gerne getan hätte, es wäre nicht der richtige Moment gewesen. Zumal es ihr so langsam schwer viel sich daran zu erinnern, dass das alles nur ein Spiel für ihn war.
War es denn überhaupt richtig das zu tun? Dabei mitzuspielen? Finn war immerhin ihr Entführer! Aber ihn zu küssen, seine Hände auf ihrem Körper zu spüren, fühlte sich einfach zu gut an. Die Gegenwart der Jungs, insbesondere die des Bosses verängstige Anna kein wenig. Sie neigte dazu sie zu genießen und diese Tatsache ließ sie stark an sich selbst zweifeln...
Der Gangster seufzte und ließ von Anna ab: „Komm mit, ich muss ein paar Leute begrüßen." „Wieso muss ich mitkommen?", fragte Anna. „Dumme Frage, du bist meine Freundin, deshalb musst du mitkommen. Nimm von mir aus, deinen Drink mit." Er deutete auf das Glas, das der Barkeeper gerade vor Anna abgestellt hatte. Letztere befolgte Finns Anweisungen, die nun wieder eher kühl waren und ging ihm hinter her.
Sie hatten schon ein paar Leute begrüßt, bis sie auf einen Mann und die erste Frau trafen, die Anna heute Abend gesprochen hatte. „Hallo, Max.", begrüßte Finn den Mann.
Von Max hatte Anna schon gehört. Er arbeitete enger mit den Jungs zusammen, wie es aussah und genau wie den anderen drein, mangelte es ihm nicht an gutem Aussehen. Er hatte einen sehr dunkeln Teint und kurze, schwarze, Afrohaare.
Er trug eine verwaschene Jeans, ein weißes T-Shirt, eine dunkelblaue Jacke und goldenen Schmuck. Auch er hatte Tattoos und ein ganzes Pack an Muskeln, die man unter seinem Shirt durchblitzen sah.
Die Frau an seiner Seite war offensichtlich seine Schwester, denn sie ihm sehr ähnlichsah. Sie hatte den gleichen Teint und die gleichen Haare, allerdings in sehr viel länger und schön gestylt. Sie trug ein schwarzes, kurzes Kleid, mit großem Gürtel um die Taille.
„Max, Chloe, das ist meine Freundin, Anna. Anna, das sind Max und Chloe. Sie sind Geschwister.", stellte Finn die Unbekannten höflich einander vor.
Chloe streckte Anna liebevoll die Hand hin: „Hi, schön dich kennen zu lernen." Anna nahm die Hand dankend an und lächelte etwas unbeholfen: „Gleichfalls." „Du bist also diejenige, die sich von nun an mit ihm rumschlagen muss.", lachte Max und reichte Anna ebenfalls die Hand.
Anna konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen, während Finn das Gesicht verzog: „Es ist ein Segen sich meine Freundin nennen zu können!" Er hatte einen ironischen Ton an den Tag gelegt, der nur zu gut zu seinem Satz passte. Alle mussten lachen.
„Ich gehe an die Bar, kommt jemand mit?", fragte Chloe. Max nickte, doch Finn winkte ab: „Wir müssen noch wo anders hin." Die Geschwister verabschiedeten sich und verschwanden in der Menge.
„Sie sind nett.", stellte Anna fest: „Kennst du sie schon lange?" „Ja, Max arbeitet schon für mich seit ich begonnen habe, ähnlich wie Paul und Jason. Seine Schwester ist später mit dazu gekommen, aber sie ist taff.", antwortete Finn und lief mit Anna dabei in Richtung Eingangshalle.
„Was machen sie für dich?", wollte Anna wissen. „Max kann hervorragend gut mit Computern umgehen und Chloe ist Handwerklich sehr begabt." Anna nickte und dachte nach.
Finn merkte, dass seine Freundin in Gedanken war und hakte nach: „Was ist los?" Anna schaute auf: „Oh nichts weiter. Ich dachte nur, dass Max nicht wirklich aussieht wie so ein Computer-Nerd, den man aus den Filmen kennt." Finn grinste: „Wieso nicht? Wie stellst du dir denn einen Nerd vor?" „Naja, also... Du weißt schon, so mit Brille und wesentlich weniger Muskelbepackt."
Das Grinsen auf Finns Gesicht verschwand für einen Moment: „Du findest ihn also gutaussehend?" Für einen kurzen Augenblick glaubte Anna so etwas wie Eifersucht in seiner Stimme zu hören, doch sie war sich nicht sicher. Warum auch sollte er eifersüchtig sein? Das war vollkommener Quatsch!
Dennoch stichelte sie etwas nach: „Ja, wie könnte man so einen attraktiven Kerl nicht gutaussehend finden?" Finn grummelte sagte aber nichts weiter dazu.
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Gefährliche Liebe
RomanceSie hasst ihren Job, ihre Wohnung, ihr Leben. Lange schon glaubt sie nicht mehr daran, dass es sich jemals ändern könnte, aber genau das tut es als sie durch einen schrecklichen Zufall auf einen gleichermaßen gefährlichen wie auch heißen Gangster t...