Kapitel 18

280 7 0
                                    

„Ich erkläre dir jetzt die Details der Mission. Hör gut zu, sonst verpatzt du noch was." Leicht genervt nickte Anna. Sie mochte es nicht, wenn Finn so mit ihr umsprang.

„Wir werden nicht mit reinkommen. Niemand von uns." Schon nach der ersten Information bekam Anna Zweifel: „Was, wieso nicht?" „Er kennt uns. Seine Bodyguards auch. Er würde die Gala schneller verlassen als wir die Knarre ziehen könnten.

Außerdem will ich keinen Kampf in der Öffentlichkeit riskieren. Du musst dir aber keine Sorgen machen, wir halten die ganze Zeit mit dir Kontakt.", erklärte Annas hübscher Gangster.

Es klang angsteinflößend, aber auch aufregend. Sie wusste nicht ob sie sich freuen oder lieber ganz schnell einen Rückzieher machen sollte. Andererseits... Wohin sollte sie fliehen? „Anna, hörst du mir zu?!"

Unsanft wurde Anna aus ihren Gedanken gerissen. Ups... Finn hatte sie extra darauf hingewiesen ihm genau zuzuhören und nun... Sie schluckte:

„Ähm ja, also nicht so ganz. Was hast du gesagt?" Ihre Stimme war unsicher. Sie wusste nicht, wie er reagieren würde, doch zu ihrer großen Überraschung, verkniff er sich einen Kommentar und seufzte nur, bevor er wiederholte: „Ich habe dir den Plan erklärt.

Du wirst die Gala betreten und dich zur Bar im hinteren Bereich begeben. Das ist ganz in der Nähe des VIP Bereiches, wo Josh sich befinden wird. Mach auf dich aufmerksam, aber auf subtile Weise. Baue Augenkontakt auf und flirte mit ihm.

Er wird zu dir kommen und dich fragen, ob du einen Drink möchtest. Da kannst du einfach improvisieren. Du musst ihn nur irgendwann von dort weglocken, in einen abgelegenen Raum. Stell sicher, dass seine Bodyguards nicht mitkommen.

In diesem Raum werden die Jungs und ich zu euch stoßen. Was dann mit Josh passiert kannst du uns überlassen. Irgendwelche Fragen?" Finn ratterte all diese Informationen einfach so runter als wäre es nichts. Anna fragte sich woher er das alles überhaupt wusste, aber sie ließ diese Frage lieber stecken. Dafür hatte sie durchaus andere: „Ja, allerdings.", erwiderte Anna. Finn nickte ihr zu: „Hätte mich gewundert wenn nicht. Na los, stell sie." „Zu aller erst: Wer ist dieser Josh? Was wollt ihr von ihm?"

Der Gangster schien etwas über seine Antwort nachzudenken: „Er ist ein Mafioso der höheren Klasse. Er führt mehrere Kasinos in- und außerhalb der Stadt. Natürlich ist auch er im Drogengeschäft, aber er ist nochmal einen Zacken schärfer.

Ihn interessieren seine Leute nicht. Machen sie einen kleinen Fehler, wird ihnen die Kehle aufgeschlitzt. Er selbst, hat sich noch nie die Finger schmutzig gemacht, doch andere dürfen für ihn bluten und das tun sie auch.

Da er ein gefährlicher Feind ist, dachte ich mir ich habe ihn lieber als Freund. Wir haben also einen gemeinsamen Auftrag geplant, er hat sich jedoch erneut als unfairer Spieler erwiesen.

Er hat meine Leute an die Bullen verpfiffen und das Geld für sich eingesackt. Egal wie gefährlich, damit kommt er mir nicht davon! Ich habe also nach ihm suchen lassen, um ihn mir vorzuknöpfen. Jemanden wie ihn bringt man nicht einfach um.

Er hatte offensichtlich aber doch ein wenig Angst oder viel mehr Respekt und ist für ein paar Wochen untergetaucht. Das Ganze ist ungefähr drei Monate her und die Stimmung hat sich wieder beruhigt.

Ich habe mir schon vor längerem einen Plan ausgedacht, sollte er wieder auftauchen. Den Rest der Geschichte kennst du." Anna hatte gebannt zugehört und musste schlucken:
„Okay... was genau garantiert mir, dass ich ihn von seinen Bodyguards weglocken kann? Wer sagt, dass er sich von mir verführen lässt."

An einer roten Ampel blieb Finn stehen und fuhr mit seinen Augen Annas gesamten Körper ab, um seinen nächsten Satz damit zu unterstreichen: „So eine Chance lässt er sich nicht entgehen..."

Unter seinem Blick wurde Anna rot und schaute leicht zur Seite. Sie hasste es in seiner Gegenwart rot zu werden, doch es passierte ihr leider viel zu oft. Unter seinem Blick wurde ihr augenblicklich warm und das bekannte Kribbeln in ihrem Bauch kam sofort wieder. Sie zwang sich jedoch dazu ganz schnell wieder klar zu denken.

„Woran erkenne ich ihn? Also, wie sieht er aus?" „Er ist breit, groß und hat an seinem Hals ein Tattoo von einem Skorpion. Das ist sowas wie das Markenzeichen von ihm und seinen Leuten. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe hatte er blonde Haare mit viel zu viel Gel drin.

Du wirst ihn erkennen, wenn du ihn siehst. Vertrau mir." „In Ordnung, letzte Frage. Was muss ich beachten, wenn ich mich an ihn ranmache? Worauf fährt er ab?" Finn schien die Frage zu überraschen und er überlegte.

„Nun, er steht auf unternehmungslustige Frauen. Er gibt die Kontrolle niemals ab, aber ein paar Spielchen spielt er mit. Josh liebt es bewundert zu werden, also gib ihm am besten genügend Anhaltspunkte, irgendwas Interessantes über ihn zu erzählen. Bewundere ihn einfach, sei sexy und verspielt. Das kannst du doch so gut oder?"

Anna grinste ihn an: „Sag du es mir..." Ihr Gangster ließ ein kaum hörbares, kehliges Stöhnen los. Es war zu schön, Finn ein wenig anzustacheln und auch Anna tat es durchaus gut, für einen Moment auf andere Gedanken zu kommen. Zumal sie ihren Gangster nur zu gerne stöhnen hörte...

Diesen Gedanken im Kopf, rückte sie nun ein Stück näher an Finn heran und legte ihre linke Hand auf seinen Oberschenkel. Finn verkrampfte die Finger am Lenkrad: „Du spielst ein gefährliches Spiel, Prinzessin..." „Ich übe nur...", Anna fuhr mit ihrer Hand weiter nach oben in Richtung Gürtel.

Die Atmung von Finn wurde immer schneller, je mehr Anna ihre Hand in die Nähe seines Schritts gleiten ließ. Wie weit sie noch gegangen wäre, wusste sie nicht, denn der Moment war einfach zu verzaubernd, aber darüber mussten sie sich keine Gedanken mehr machen, weil das laute Hupen der Autos hinter ihnen sie aufhielt.

Die Ampel war inzwischen grün geworden. Schnell zog Anna ihre Hand zurück und setzte sich wieder normal in ihren Sitz. Finn drückte aufs Gas, seine Hände hielten das Lenkrad immer noch verkrampft fest.

In sich hinein lächelnd war Anna stolz darauf so eine Wirkung auf Finn zu haben. Die restliche Fahrt verlief still und ohne weitere Zwischenfälle, obwohl sich Anna sicher war, dass Finn die ganze Zeit an etwas ganz bestimmtes dachte...

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt