Kapitel 22

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Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen sie an der Villa an. Es war schon stockdunkel, aber die Außenlichter des Hauses gaben gute Beleuchtung.

Auch als Finn und Anna das Haus betraten, hatten sie noch kein Wort gewechselt. Langsam wurde Anna wirklich wütend. Sie hatte doch nichts Falsches getan! Oder etwa doch...? Nein das hatte sie nicht! Sie hatte die Mission erfolgreich bewältigt! War es das was ihn störte? Hatte er insgeheim gehofft, dass Josh sie töten würde und sie damit nicht mehr sein Problem war?

Anna schwirrten hunderte Fragen durch den Kopf. Dieser Tag war einfach zu lange gewesen...

Die Jungs waren offensichtlich schon vor ihnen eingetroffen, denn Jason kam aus dem Wohnzimmer: „Er ist im Keller." „In Ordnung. Ich werde mich später um ihn kümmern.", berichtete Finn und für einen kurzen Moment legte sich sein Blick tatsächlich wieder auf Anna. Diese schaute ihn erwartungsvoll an, doch es regte sich nichts.

Der Blick blieb kühl und gefühlslos: „Ach ja, bevor ich es vergesse... du kommst nie wieder mit auf Mission. Ich überlege mir was anderes für dich. Bis dahin kannst du meinetwegen in dem Zimmer bleiben."

Anna riss die Augen weit auf. Meinte er das ernst? Hat er das gerade wirklich zu ihr gesagt? Sie stand versteinert da und sah Finn an. Letzterer zuckte nur unbekümmert mit den Schultern und verließ den Flur. Sie hörte, wie er die Treppe hoch und in sein Zimmer ging. Was zum Teufel war hier gerade passiert?!

Geschockt schaute Anna zu Jason rüber, doch er schien genauso überrascht zu sein wie sie. Es dauerte ein paar Sekunden bis sie sich wieder berappelte.

Der Schock machte nun der Wut Platz. So ließ sie garantiert nicht mit sich umgehen! Was bildet er sich ein?! Er kann doch nicht so einfach mit ihr umspringen!

Erbost rannte sie hinter ihm her. Jason wollte sie am Arm packen, um sie aufzuhalten, doch Anna befreite sich wieder: „Ich werde mit ihm reden, egal was du tust!" Sie sah ihn bitter böse an und machte mit einem Blick klar, dass sie es definitiv mehr als ernst meinte. Jason seufzte doch schlussendlich ließ er ihren Arm wieder los. Er rief ihr noch hinterher, dass sie sich lieber erst beruhigen sollte, doch das hörte Anna gar nicht mehr.

Während Anna die Treppe hochlief machte sie sich darüber Gedanken, ob es eine schlaue Idee ist mit einem Gangsterboss zu streiten. Ein falsches Wort und sie würde neben Josh im Keller landen... Kein sehr angenehmer Gedanke, aber andererseits hatte sie keinesfalls vor das auf sich sitzen zu lassen!

Ohne es wirklich bemerkt zu haben stand sie plötzlich vor Finns Tür und hatte kräftig dagegen gehämmert. Ihr Freund machte nicht sofort auf, weshalb sie erneut klopfte: „Ich weiß, dass du da drin bist!" Grummelnd und wohl wissend, dass Anna nicht lockerlassen würde, öffnete Finn schließlich die Tür.

Anna ließ ihm keine Zeit irgendetwas zu sagen. Sie schubste ihn in sein Zimmer – was wie ein kräftiger Schubser wirken sollte, sorgte bei Finn nur für ein leichtes Taumeln – und knallte hinter sich die Tür zu. „Was zum Teufel ist dein Problem?!", meckerte Finn sie an.

Annas Wut stieg mit jeder Sekunde: „Du bist mein Problem!!! Meintest du das gerade eben ernst?!" Finn sah ihr nicht einmal in die Augen „Ja. Finde dich damit ab.", für ihn schien das Gespräch beendet, doch Anna dachte gar nicht daran einfach so zu gehen:

„Ich habe die Mission gemeistert, ich war gut, ich habe alles gemacht, was ihr gesagt habt und wir haben Josh dank MEINER Hilfe bekommen! Warum willst du mich also los werden?!" „Ich habe nicht vor dir zu antworten." Finn schenkte Anna nach wie vor keine Beachtung.

Er drehte ihr den Rücken zu und räumte ein paar Papiere auf seinem Schreibtisch von rechts nach links ohne, dass es irgendeinen Sinn haben würde. „Du bist mir eine Antwort schuldig, du Blödmann!!!" Ihr Gangster reagierte nicht, was Anna nur noch mehr auf die Palme brachte. Sie folgte ihn zu seinem Schreibtisch „Hör mir zu, wenn ich mit dir rede!",

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt