Kapitel 41

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Das ganze Essen über hatte Anna fast gar nicht geredet. Ihre Gedanken schweiften permanent zu dem dringend benötigten Gespräch zwischen ihr und Finn.

Noch länger warten konnte sie nicht, dass hielt sie nicht aus! Also hatte sie ihn nach dem Essen subtil gefragt, ob er zu ihr ins Zimmer kommen würde. Ihr Freund hatte gemeint, er müsse noch einen Anruf machen und würde dann hochkommen.

Nervös kaute Anna auf ihren Fingernägeln herum und lief auf und ab. Es war bereits Abend geworden, doch müde war sie noch nicht. Klar, sie hatte ja auch bis sonst wann geschlafen!

Als Anna Schritte auf dem Flur hörte erstarrte sie. Einen kurzen Moment später öffnete sich die Tür und Finn trat herein. Da Anna wir angewurzelt in der Mitte des Raumes stehen blieb, kam er auf sie zu: „So, da bin ich, Prinzessin."

Anna nickte schnell und versuchte verzweifelt Worte für das zu finden, was in ihr vorging. Aber stattdass ihr etwas einfiel, wurden ihre Hände schwitzig und ihr Herz begann unkontrolliert zu schlagen.

Als würde Finn genau spüren wie es ihr geht, trat er noch näher an sie heran und legte eine Hand auf Annas Wange: „Hey... ist alles okay?"

Seine Stimme war sanft und die Berührung schickte Anna eine Gänsehaut über den Rücken. „J-ja ähm nein... also doch!" Finn schmunzelte: „Was ist los, Süße?"

Okay, jetzt gab es keinen Weg mehr zurück. Jetzt oder nie! Mit allem Mut den Anna hatte sagte sie ihre nächsten Worte: „Ich wollte mit dir reden, weil...

Ich weiß, du bist nicht der Typ für Gefühlsduseleien, aber ich kann nicht so tun, als wäre da nichts! Finn ich..." Mit jedem Wort, dass sie sprach füllten sich Finns Augen mit mehr Gefühlen.

Mit mehr... Anna konnte es nicht glauben, aber es sah aus als würden sich Finns Augen mit purer Liebe füllen.

Während Anna einen Schritt zurück gehen wollte, rückte ihr Freund noch näher, so nahe, dass ihre beiden Körper aneinanderklebten und ihre Gesichter nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt waren. „Sag es, Anna. Sprich es aus.", mit tiefer, lustvoller Stimme sprach er diese Worte und er unterstrich sie mit einer anregenden Handbewegung entlang Annas Hüfte.

Mitgetragen von all Den Emotionen des Momentes flüsterte Anna: „Ich glaube, dass ich dich liebe." Ehe sie sich versah, prallten Finns Lippen auf ihre.

Sie vereinten sich in einen lustvollen Kuss, der nichts mit Aggressivität gemein hatte. Er war sanft und voller Gefühle. Noch nie hatte sich Anna so wohl gefühlt. Nur ein Kuss, von dem Mann den sie liebte und sie schwebte auf Wolke sieben.

„Ich liebe dich auch, Anna.", zwischen zwei Küssen hindurch, raunte Finn diese Worte und nun, da endlich alles ausgesprochen war, was zwischen ihnen stand, gab es keine Grenzen mehr.

Blitzschnell wanderten Finns Hände über Annas Körper und ihre taten es den seinen gleich. Ihre Münder verschlungen sich regelrecht, doch es war nicht wie sonst. Es gab keine Spielchen, keine Sticheleien.

Ausschließlich pure Liebe leitete die beiden zu dem, was sie taten. Nun, so vollkommen ohne Grenzen, ohne Ängste, versprach es eine lange Nacht zu werden...

Am nächsten Morgen wurde Anna von der herein strahlenden Sonne geweckt. Sie schaute neben sich und stellte glücklich fest, dass Finn nach wie vor neben ihr lag.

Er schien noch friedlich zu schlafen. Ihn mit einem Kuss zu wecken, wäre ziemlich kitschig, überlegte Anna, dennoch wollte sie nicht warten bis er von alleine aufwachen würde.

Plötzlich kam ihr eine Idee. Grinsend griff sie zu ihrem Kissen und holte Schwung. BAFF es landete mitten in Finns Gesicht, weshalb dieser furchtbar erschrak und aus Reflex sofort zum Nachtisch griff, auf dem Normalerweise seine Waffe liegt.

Anna hingegen musste herzhaft lachen. „Was zum?", Finn schaute sie verdutzt an. „Guten Morgen, Schlafmütze. Ich wollte dich wecken.", erklärte Anna.

Ihr Freund sah sie schräg an: „Und da fällt dir keine bessere Möglichkeit ein, als mich mit einem Kissen zu schlagen?!" Erneut fing Anna an zu lachen und zuckte mit den Schultern: „Es hat doch geklappt. Du bist wach!"

Mit einem katzengleichen Ausdruck auf dem Gesicht, stürzte sich Finn auf sie und kitzelte sie am ganzen Körper. Schreiend und Lachend windete sich Anna unter den Bewegungen:

„Ahhh. Hey, hör auf! Schon gut, ich hab's ja verstanden, es tut mir leid!" Auch Finn hatte angefangen zu lachen, hatte aber letztendlich Erbarmen mit ihr.

Um zu beweisen, dass es ihr leidtat, drückte Anna ihm einen Kuss auf die Lippen: „Was machen wir heute?" „Worauf du Lust hast, Prinzessin." „Hm ich weiß nicht." „Dann überleg dir was. Ich gehe schnell duschen.", Finn gab ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn und stand vom Bett auf.

Geschwind griff Anna nach seiner Hand: „Warte!" „Was ist?", verwundert drehte sich Finn wieder um. Geniert stand Anna ebenfalls auf: „Nun... also ich habe eine Frage." „Okay?", Finn zog eine Augenbraue hoch.

„Sind wir jetzt eigentlich... richtig zusammen? Also nicht mehr nur Fake." Finn musste laut loslachen. Als er sah, wie ernst es Anna war, beruhigte er sich jedoch wieder: „Kommt drauf an. Möchtest du denn mit einem möchte-gern Gangster zusammen sein?"

Kichernd fiel Anna ihm um den Hals: „Nur, wenn du ertragen kannst, dass ich dir nicht immer gehorche!" „Daran habe ich mich schon längst gewöhnt...", erwiderte Finn und gab seiner Freundin einen langen, sehnsuchtsvollen Kuss.

Diese Beziehung war sicherlich nicht perfekt und auch ihr Leben war das nicht, aber es gab endlich Hoffnung. Nach so vielen Jahren glaubte Anna daran, dass sie eine Chance hätte glücklich zu werden. Glücklich mit einem neuen Team, einer Familie und einem Mann an der Seite, den sie liebte. Das versprach ein wundervoller Anfang von einer langen Geschichte zu werden...

ENDE

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt