Kapitel 34

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Währenddessen bei den Jungs:

„Anna ist immer noch nicht zurück.", bemerkte Jason, der gerade wieder ins Haus kam. Seit einer Stunde waren sie nun wieder zurück und hatten Annas leeres Zimmer gemeinsam mit dem nun nicht mehr bewusstlosen Mann vorgefunden.

Sie hatten die ganze Gegend abgesucht, doch es war keine Spur von ihr. „Kann sie nicht einmal auf mich hören?! Nur einmal in ihrem gottverdammten Leben!!!", wie ein Löwe in seinem Käfig lief Finn im Wohnzimmer auf und ab.

Paul lehnte an der Bar und goss sich seinen dritten Drink ein: „Wir hätten sie halt mitnehmen sollen." „Klappe!", befahl Finn.

Sofort war Paul ruhig. Es war auch wirklich kein guter Zeitpunkt für Vorwürfe. „Ihre Waffe liegt auch noch im Zimmer. Das heißt sie ist vollkommen unbewaffnet. Auch wenn sie sich gut verteidigen kann, beunruhigt es mich.", gab Jason zu.

Sogar Chloe war gekommen, als die Jungs Max hinzugerufen hatten. „Und wenn sie nicht freiwillig von hier gegangen ist?", fragte sie. „Sie hat Kai niedergeschlagen!", erinnerte Finn mit wütender Stimme und deutete auf den Mann von Elias, dem Anna bei ihrem Ausbruch begegnet war.

„Richtig..." Wieder waren alle still. „Scheiße! Leute, das müsst ihr euch ansehen!", rief Max vom großen Büro aus. Dort standen so gut wie alle technischen Geräte des Hauses.

Schnell kamen alle angelaufen und stellten sich vor dem Computerbildschirm auf. Max öffnete eine Mail und las sie vor: „Mein Geld oder sie stirbt!"

Kurz darauf öffnete er eine Datei, die das Foto von Anna zeigte, wie sie gefesselt und mit zerrissenem Shirt verängstigt aussehend da saß. „Oh mein Gott, Anna!", Chloe hielt sich die Hand vor den Mund und ihr schossen Tränen in die Augen. „Was haben die mit ihr gemacht?!", wollte Jason wissen.

Paul las fassungslos erneut die Mail: „Von welchem Geld reden die bitte?" Max zuckte mit den Schultern: „Ich schaue mir schnell unsere Konten an."

Nach wenigen Mausklicken konnte er Entwarnung geben: „Von welchem gestohlenen Geld sie auch immer reden, wir haben es nicht." „Dann sag ihnen das!!! Sie haben Anna, verdammt!", meckerte Chloe, die fassungslos auf das Foto schaute.

Als ihr Bruder es bemerkte, schloss er die Datei mit dem Foto und drehte sich zu ihr um. Mitfühlend nahm er sie in den Arm. „Sie sieht nicht gut aus...", schluchzte Chloe. „Ja, ich weiß. Wir holen sie da raus.", beruhigte Max sie.

Er zeigte den anderen an, dass er mit seiner Schwester in die Küche geht, um ein Schluck Wasser zu holen.

Zurück blieben also Jason, Paul und Finn, der wie versteinert auf den Bildschirm schaute. „Wir retten sie, das weißt du.", Jason versuchte sich sachte daran mit Finn zu reden. „Es ist meine Schuld.", murmelte dieser.

„Das ist es nicht. Du hast gesagt sie soll hierbleiben. Sie hat nicht auf dich gehört, wie so oft.", nun mischte sich auch Paul ins Gespräch ein und versuchte Finn zu beruhigen. Schuldzuweisungen brachten sie nicht weiter.

Vor Wut ballte Finn die Fäuste: „Nein, es ist alles meine Schuld. Von Anfang an! Verdammt, ich hätte sie nicht entführen, sondern selbst töten sollen!!!"

Er schlug mit der Faust gegen die Wand, immer und immer wieder bis sie zu bluten begann. Jason und Paul packten ihn an den Schultern und hielten ihn zurück: „Finn, beruhige dich!" „Das hilft ihr kein Stück!"

Langsam ließ seine Wut nach und machte platz für etwas anderes... etwas das seine Freunde an Finn nur selten erlebt hatten: Verzweiflung. „Sag nicht, dass du sie hättest töten sollen. Du bist froh, dass wir sie entführt haben. So wie jeder von uns. Sie gehört zur Familie.", bemerkte Jason.

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt