Völlig erschöpft ließ sich Anna auf Finns Bett fallen. Max und Chloe waren nach Hause gegangen und Bella schlief diese Nacht bei Jason im Zimmer. Anna freute sich, dass die beiden zueinander gefunden hatten.
Finn hatte nicht gewollt, dass Anna alleine schlief, daher fand sie sich nun in seinem Bett liegend wieder. Wenn sie ganz ehrlich war, dann war das auch genau der Ort an dem sie am liebsten sein wollte. Sie hatte sich mit letzter Kraft unter die Dusche geschleppt und ihr Freund hatte ihr geholfen ihre Wunden zu verarzten.
Nun war er unter die Dusche gegangen. Müde kuschelte sich Anna in die Decke und atmete tief ein. Das Kissen roch nach Finn und sein Duft verursachte in ihr ein angenehmes Wohlbefinden.
Sie wollte schlafen, aber sie konnte nicht. Nicht ohne Finn an ihrer Seite. Zu lange hatte sie sich nach seiner Nähe gesehnt. Nach seiner Sicherheit und seinem Körper. Glücklicher Weise kam Finn auch kurze Zeit später wieder aus dem Badezimmer heraus.
Er trug nur eine Boxershorts, doch so sehr Anna den Anblick auch genoss, konnte sie an nichts anderes als schlafen denken. Ihr Freund legte sich zu ihr und sie kuschelte sich auch sofort in seine Arme.
Seine Nähe, sein Duft, seine Haut... sie hatte alles so sehr vermisst. „Was machst du nur mit mir, Prinzessin?", fragte Finn mit einer sanften Stimme.
Er strich Anna besinnlich durch die Haare, um sie zu beruhigen. Letztere Hingegen brachte nicht mehr als ein ausgiebiges Gähnen von sich. Leise kicherte Finn: „Schlaf jetzt. Reden können wir morgen." „Bleib aber hier, ja?", bat Anna mit schläfriger Stimme. Sie sah zu ihm auf und hoffte inständig, dass er ja sagen würde.
Finn zog sie noch ein Stück näher an sich heran und gab ihr einen Kuss auf den Kopf: „Ich werde dich nicht mehr verlassen." Berauscht von der Tiefgründigkeit seiner Worte, fand Anna schnell einen tiefen Schlaf.
Mit ihrer Hand tätschelte Anna neben sich, um Finn zu berühren, aber sie konnte ihn nicht ertasten. Verschlafen murmelte sie seinen Namen: „Finn?" Als keine Antwort kam öffnete sie ihre Augen und sah neben sich.
Es war bereits der nächste Tag und die Sonne schien mit voller Kraft durch das Fenster. Er hatte doch versprochen zu bleiben! Wieso ist er doch gegangen?
Zugleich verwirrt und wütend zog sie die Decke von ihrem Körper und stieg aus dem Bett. Müde streckte und rekelte sie sich, wobei sie leichte Schmerzen hatten.
Ihr ganzer Körper war noch sehr erschöpft und litt offensichtlich unter der Entführung. Dennoch wagte Anna einen Blick in den Spiegel, als sie ins Badezimmer ging, um sich frisch zu machen.
Uff, also sie sah wirklich schon mal besser aus, musste Anna sich eingestehen. Aber sie wurde ja auch entführt, da durfte man so aussehen! Dennoch beschloss sie lieber in ihr Zimmer zu gehen, welches fast direkt neben Finns lag.
Dort konnte Anna sich etwas Schönes zum Anziehen nehmen und sich ordentlich duschen. Das keiner der Jungs und auch Bella ihr nicht begegneten registrierte Anna zunächst nicht.
Nach einer ausgiebigen Dusche atmete sie glücklich auf. Es war alles wieder so wie vorher – also hoffentlich. Die Frage war immer noch, warum Finn aus dem Zimmer verschwunden war, nachdem er ihr versprochen hatte, er würde bleiben.
In Windeseile föhnte sie sich ihre Haare und zog sich eine bequeme Jogginghose an und dazu ein enges Tang-top. Sobald Anna im Wohnzimmer ankam, stellte sie fest, dass die Jungs nicht da waren.
Sie waren sicher in der Küche, dachte sich Anna oder im Arbeitszimmer, aber nein, sie waren weg. Panisch lief Anna durchs Haus. Was war passiert? Hatte sie so fest geschlafen, dass sie nichts mitbekommen hatte?!
Heiteres Gelächter zog sie aus ihren Gedanken. Es kam aus dem Garten! Anna rannte in den Garten und sah tatsächlich die Jungs und Bella, wie sie gemütlich beisammen saßen und sich unterhielten.
Erleichtert atmete sie aus. Finn bemerkte sie als erster und kam auf sie zu: „Hey, Prinzessin. Gut geschlafen?" Er legte seine Hände um Annas Hüfte, aber diese zog sich leicht zurück: „Du warst nicht da. Du hast gesagt du würdest bleiben."
Amüsiert musste Finn lachen: „Ich habe gewartet, aber du hast geschlafen wie ein Murmeltier! Weißt du eigentlich wie spät es ist?" „Ähm... nein?", gab Anna etwas kleinlaut zu.
Nun kam Bella zu ihnen: „Es ist 15 Uhr, meine Hübsche. Ich weiß wir waren gestern spät zu Hause, aber wir alle sind schon eine Weile wach." Anna grummelte: „Tzz ihr wurdet ja auch nicht entführt."
„So war das nicht gemeint. Na los, setz dich zu uns.", bot Bella an. Anna nickte und folgte Bella. Sie spürte wie Finns Hand auf ihrem unteren Rücken verblieb und sie sanft streichelte – so sanft, dass sie es kaum merkte.
„Guten Morgen, Schlafmütze.", begrüßte Jason Anna. Letztere lächelte. „Morgen? Wir haben es nicht mal mehr Mittag!", korrigierte Paul lachend und gab Anna eine Umarmung.
Alle hatten sich auf den Liegestühlen neben dem Pool verteilt und unterhielten sich. Es herrschte eine lockere, spaßige, fast schon familiäre Atmosphäre und Anna fühlte sich einfach nur wohl.
Sie teilt sich einen Stuhl mit ihrem Freund, welcher seine Arme von hinten um sie geschlungen hatte. Es war, als wären sie wirklich zusammen und Anna liebte diesen Gedanken.
Unbedingt musste sie mit ihm alleine reden! Aber wie sollte sie das Thema am besten ansprechen? Auf einmal fing ihr Magen an zu knurren und alle Blicke richteten sich auf sie, bevor jeder in großes Gelächter ausbrach.
„Da hat wohl einer Hunger, was?", lachte Jason. Beschämt schaute Anna auf den Boden. Finn grinste sie an: „Soll ich dir was machen?" Anna schüttelte den Kopf: „Nein, schon okay, ich mache mir was. Wollt ihr auch essen?"
„Also, wenn du mich so fragst... Da sag ich nicht nein!", lachte Paul. Bella stand von ihrem Stuhl auf: „Ich helfe dir beim Kochen." Gemeinsam gingen die Mädchen in die Küche.
Anna ließ es sich nicht nehmen, ihre Freundin nach Neuigkeiten zu fragen: „So, so, du und Jason, ja?" „Was... meinst du?", Bella drehte sich weg und fing an das Gemüse zu schneiden.
Während Anna das Wasser für die Nudeln kochte, fragte sie weiter: „Komm schon, Bella. Es ist offensichtlich. Er hat oft genug bewiesen, dass er dich mag und du magst ihn auch, davon bin ich überzeugt!"
Bella fielen ein paar Strähnen ihrer schönen langen Haare ins Gesicht, doch als sie sie hinters Ohr schob, erkannte man, wie rot sie geworden war:
„Mag sein... aber warum reden wir über mich? Warum erzählst du mir nicht endlich, dass du in Finn verliebt bist." Beinahe fiel Anna die Schüssel runter, in der sie die Soße zusammenrührte:
„W-was? Ich und in Finn verliebt sein? Pff so ein Quatsch..." Sie lachte unbeholfen und ihr war klar, dass sie nicht überzeugend klang. Wie auch? Immerhin war es ja die Wahrheit.
„Lüg mich nicht an Anna." „Na gut, na schön, ich mag ihn sehr! Das macht aber keinen Unterschied, weil er mich nicht nehmen wird..." Bella legte das Messer zur Seite, wischte sich die Hände an einem Küchentuch ab und legte Anna eine Hand auf die Schulter:
„Er hat dich längst genommen. Er hat dich gerettet! Finn hat einen Bandenkrieg riskiert, nur für dich! Nur, weil er den Gedanken nicht ertragen konnte, dich zu verlieren!
Anna, ich kenne ihn schon sein ganzes Leben. Lange bevor er der war, der er heute ist und ich habe noch nie gesehen, dass er sich so stark für etwas, für jemanden eingesetzt hat.
Rede mit ihm über deine Gefühle. Ich bin mir sicher, er wird dich nicht wegstoßen." Voller Konzentration dachte Anna über Bellas Worte nach. Meinte sie das ernst? Ja, das tat sie und sie hatte recht. Sie musste mit Finn über ihre Gefühle reden, aber verdammt, darin war sie überhaupt nicht gut!
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Gefährliche Liebe
RomansSie hasst ihren Job, ihre Wohnung, ihr Leben. Lange schon glaubt sie nicht mehr daran, dass es sich jemals ändern könnte, aber genau das tut es als sie durch einen schrecklichen Zufall auf einen gleichermaßen gefährlichen wie auch heißen Gangster t...