Das ganze Wochenende hatte mich das mit Herrn Bau beschäftigt. Es könnte wirklich nur ein Zufall gewesen sein und der Chef hatte ein geschäftliches Treffen. Doch wieso fuhr er mir dann penetrant hinterher, auch wenn ich abbog, obwohl ich da nicht entlang musste? Es war zum Haare raufen.
Doch ich hatte mir das Ganze nicht eingebildet. Am Montag hatte auf meinen Platz eine herzförmige Pralinenschachtel gelegen. Zunächst dachte ich, Maximilian hatte mir einen dummen Streich gespielt, aber dieser war die Woche gar nicht da. Wer sollte denn sonst sowas auf meinen Schreibtisch legen? Steffanie würde das nicht tun, sie hatte keinen Grund dafür. Auch heute saß der Braunhaarige in der Mensa, zusammen mit Herr Thiel. Immer wieder spürte ich Blicke auf meinem Rücken.
Auch am Dienstag blieb ich nicht ungeschoren, denn auch dort wartete eine Kleinigkeit auf meinem Tisch. Diesmal war es ein Brief und Gummibärchen. Was dachte sich die Person dabei? Ich faltete den Zettel sorgsam auseinander und begutachtete diesen.
„Blau steht dir, das könntest du öfter tragen.“
Mehr nicht. Mehr stand da nicht. Die Person musste mich also gestern gesehen haben, als ich das blaue Hemd getragen hatte. Da ich den vergangenen Tag nicht nur im Büro war, sondern auch ausgeholfen habe, könnte es jeder sein. Es lief so gut und nun machte man sich einen Spaß daraus, mich zu verunsichern.
Am Mittwoch hatte ich weniger Lust, überhaupt mein Büro zu betreten, da ich bereits auf böses wartete. Und so kam es auch. Es war eine schlichte rote Rose, kein Zettel, kein nichts. Dass die Person Interesse an mir zeigte war mittlerweile offensichtlich, doch wieso sprach sie mich nicht einfach an? War Sie zu schüchtern? Maximilian hatte gestern nur am Telefon gemeint, ich hatte der Person aber ordentlich den Kopf verdreht und laut gelacht. Die Schwarzhaarige konnte mir leider auch nicht weiterhelfen, sie hatte nichts Verdächtiges gesehen und mir geraten vielleicht mal mit Herr Thiel zu sprechen. Der würde mich doch für Irre halten, wenn ich ihm davon erzählte.
Der kleine Freitag begann und somit stieg meine Neugierde. Was wohl heute auf mich warten würde? Wie immer begrüße ich Steffanie und steige die Treppen hinauf in den zweiten Stock. Noch mal atmete ich tief durch, ehe ich den Schlüssel um Schloss herumdrehte. Diesmal vielleicht ein Kuscheltier? Mein erster Blick fiel wie die ganze Woche schon, direkt zu meinem Arbeitsplatz und siehe da, da lag etwas. Es war wieder Schokolade und ein Brief. Sorgsam hänge ich meine Jacke auf und setze mich auf den Drehstuhl. Wieder öffne ich den Brief und bin gespannt, was der Person diesmal eingefallen war.
„Die Schokolade ist fast so süß wie du, aber ich würde dir gerne zeigen, wie süß du wirst, wenn ich dich fülle.“
Augenblicklich spürte ich, wie sich mein Gesicht erhitzte. Das war mehr als deutlich. Er wollte Sex mit mir. Doch die Person hatte sich mit ihrer Schreibweise verraten. Er war also ein Mann und schien sich nicht darum zu scheuen, ob ich seiner erhofften Sexualität entsprach oder nicht. Doch trotzdem war der Kreis der möglichen Personen noch viel zu groß. Doch wer um alles in der Welt würde mir solche Sachen geben? Selbst wenn es ein Kerl war.
Der letzte Tag der Woche war gekommen und somit auch das letzte Geschenk was ich bekam. Was es wohl heute sein würde? Mittlerweile gab ich es auf mir darüber Gedanken zu machen und nahm es einfach hin, diese Aufmerksamkeiten zu bekommen. Meine Augen weiten sich überrascht als ich den Blumenstrauß entdecke. Alle Blumen waren weiß und perfekt angeordnet. Zart streiche ich über die über die Blüten der Lilien und auch die Chrysanthemen passten ausgesprochen gut dazu. Er hatte sich wirklich Gedanken gemacht, als er diesen Strauß rausgesucht hatte. Ein kleines Lächeln ziert meine Lippen und zum ersten Mal, fühle ich dieses wohlige Gefühl in meinem Körper. Das Gefühl, wirklich empfangen zu werden.----641----
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Job mit Extras -Stexpert-
FanfictionSchon lange sucht der blondhaarige Stegi May einen Job und es wird zunächst alles perfekt. Der Kollege ist der beste Zeitgenosse und der Chef scheint nicht ganz so arrogant zu sein wie er denkt. Somit startet ein Leben voller Bürostress, dreckigen...