Nach dieser Woche befanden sich keine Schokolade, keine Blumen und auch keine Briefe mehr auf meinem Platz. Der Kerl wusste das Maximilian nicht da war, sonst wäre er ihm womöglich begegnet. Der Blonde mit dem Sidecut rätselte fieberhaft mit, wer der heimliche Schenker war doch auch er war ratlos. Ein Großteil der Männer war verheiratet und vielen für mich somit aus dem Rennen.
„So gut hätte ich es auch gern, ein Haus, eine Frau, die mir jeden Tag essen macht und keine Gedanken mit Geld-Problemen zu verschwenden", seufzt Maximilian und blickt zu den zwei Schlipsträgern hinüber. „Vielleicht solltest du einfach mal sparen?", grinse ich zurück und nehme einen Bissen von meinem Sandwich. „Ob Herr Bau das alles schätzt?", fragt der Blonde in die Runde und mein Blick fällt auf den Braunhaarigen. Wie vor einigen Wochen trug er ein rotes Hemd, die passende Krawatte und ein schwarzes Sakko. Wie teuer das wohl alles gewesen war? „Möglich, so mehr Geld man hat, so weniger tuts weh es auszugeben. Für die sind 1.000,00 € nichts." Die Schwarzhaarige hatte Recht. Wenn man so viel Geld besaß, dann war das gar nichts. Herr Bau sah heute gut aus. Wie er es wohl den ganzen Tag in so einem Fummel aushielt? „Hey Stegi, kommst du heute Abend zu mir? Ich will zu einem Café in der Nähe, meine Schwester hat mich gebeten dort wegen einem Job zu fragen." Einverstanden damit, nicke ich dem Blonden zu und konzentriere mich auf mein Essen.
„Weißt du was mir mal durch den Sinn gekommen ist? Hat der Bau überhaupt eine Frau?", höre ich es neben mir fragen und ich ziehe die Augenbrauen nach oben. Maximilian wollte mir doch nicht wirklich weiß machen, dass der Chef mit auf die Liste der möglichen Täter kommen sollte. Der hatte sie doch nicht mehr alle. „Frag Steffanie, ich habe den bis jetzt nur in der Mensa und beim Probezeitgespräch gesehen. Kein Plan ob der überhaupt einen Ring trägt." Ich zucke nur mit den Schultern und öffne die Tür zu unserem Büro und setzte mich mit Schwung auf den dynamischen Drehstuhl.
Nach einer Weile klopft es und ich kann mir kein genervtes Seufzen unterdrücken. Nun musste ich mich wieder mit dem kompletten Geschäftsfall befassen, nur weil irgendjemand hier klopfen musste. „Hallo Zusammen, Herr May, Herr Bau fragt nach Ihnen." Ich sehe auf und blicke in die Augen von Herr Thiel. Seine schwarzen Haare waren gegelt und doch sah man die die grauen Haare, die versuchten ans Licht zu kommen. Ob er seine Haare färbte? „Herr Bau? Oh, ich komme sofort, einen Moment bitte." Schnell schließe ich das Programm, bedacht darauf die Bearbeitungen des laufenden Geschäftsfalles rückgängig zu machen und eile dann hinter dem alten Mann her. Was der Chef wohl diesmal von mir wollte? Mir war nicht noch einmal aufgefallen, dass er mir mit seinem Wagen gefolgt war. Es war womöglich doch nur zu einem Geschäftstreffen gefahren.
„Herr Bau, Herr May ist eingetroffen." Meine Hände zittern ein wenig und wieder beginnt mein Herz wieder schneller zu pochen. Wollte er mich doch vielleicht doch rausschmeißen? Ich hoffte es nicht. „Ah vielen Dank Herr Thiel.", kommt es von dem roten Hemdträger zurück und ich setzte mich auf den freien Stuhl vor dem monströsen Schreibtisch. „Kommen wir gleich zum Punkt, ich möchte Ihnen ein Angebot machen." Ich schluckte. Ein Angebot? „Was denn für ein Angebot?", frage ich zurückhaltend und falte meine Hände auf meinem Schoß zusammen. „Ich biete Ihnen einen Job an, Sie behalten alle Ihre jetzigen Aufgabengebiete, jedoch werden Sie zu meinem Assistenten." Ich glaubte ich höre nicht richtig? Was hatte der da gerade von sich gegeben? Ich sollte die Assistenz des Vorgesetzten werden obwohl ich nicht einmal ein Jahr hier war?
„Ich weiß, Ihnen fehlt die Erfahrung, aber ich habe großes Potential in Ihnen und bis jetzt machen Sie Ihren Job ausgesprochen gut. Was sagen Sie?" Seine tiefe Stimme haftete in meinem Kopf. Seine braunen Augen durchbohrten sich. Verdammt waren musste der auch so gut aussehen?
----656----
DU LIEST GERADE
Job mit Extras -Stexpert-
FanfictionSchon lange sucht der blondhaarige Stegi May einen Job und es wird zunächst alles perfekt. Der Kollege ist der beste Zeitgenosse und der Chef scheint nicht ganz so arrogant zu sein wie er denkt. Somit startet ein Leben voller Bürostress, dreckigen...