Ich beobachte dich -33-

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„Und nun, sind wir zusammen!“, das waren die Worte, die ich Maximilian mit einem riesigen Grinsen auf den Lippen verkündet habe. In diesen Wochen war alles wunderschön, wenn Tim und ich uns außerhalb der Arbeit trafen, fühlte es sich wirklich wie eine Beziehung an. Mit allem was dazu gehörte. Wir sind oft auswärts essen gegangen, sind dabei auf meinen Wunsch immer ein Stück weiter weggefahren, weil ich nicht wollte das man uns sah und Gerüchte verbreitete. Immerhin spielte ich nach wie vor mit hohen Karten, da die Liebschaft mit einem Angestellten strengstens untersagt war. Es würde nicht nur meinen, sondern auch den Kopf des Braunhaarigen kosten.

„Wow, ich freu mich für dich. Hätt niemals gedacht das der Bau so sein kann.“ Der Blonde hatte sich nach der Arbeit mit zu mir gesellt und endlich hatten wir die Zeit über alles zu sprechen. Mein Gesicht fühlte sich noch immer erhitzt an, während ich über alles Vergangene erzählt hatte. Auch das wir immer wieder miteinander geschlafen hatten, wusste Maximilian. „Aber bitte sei vorsichtig, schließlich will ich deinen Kuchen und deine Donuts nicht vermissen müssen.“, spricht Maximilian ruhiger und nimmt sich eine Handvoll Popcorn, welches ich vorbereitet hatte.

Aufgeregt öffne ich den Briefkasten und finde das schmale Paket, auf welches ich sehnsüchtig gewartet hatte. Dan erregt etwas anderes meinen Blick. Es ist ein weißer Umschlag, ohne einen Absender sowie einen Empfänger. Hatte ich vergessen das mir jemand eine Einladung oder etwas anderes schicken wollte? Soweit ich mich erinnere, hatte niemand gesagt, dass er mir etwas zukommen lassen würde. Da der Brief ohne jegliche Bezeichnung in meinem Briefkasten steckte, musste er persönlich abgegeben worden sein.

Zügig gehe ich zu dem Blonden zurück und lasse mich neben ihm nieder. Das kleine Päckchen lege ich dabei zur Seite. Während mich Maximilian über die Arbeit ausfragt, öffne ich den anonymen Brief.

Ich weiß was du treibst.
Lass die Finger von ihm.
Sonst wirst du es bereuen.
Ich beobachte dich.

Die Worte lassen mich stutzen und ich bemerke nicht, dass mein Gegenüber mit mir spricht. „Hey, hörst du mir zu? Was denn das?“ Sein Blick wandert ebenfalls zu den vier Zeilen und lesen diese vor. „… Ich beobachte dich. Junge was wie will die Person von dir?“ Ich zucke lediglich mit den Schultern. Es war zu hundert Prozent klar, dass damit Tim und ich gemeint waren. Jemand hatte uns wohl gesehen. Ich bin wohl ein Dorn im Auge.

„Hat er mich angelogen? Ist der doch in einer anderen Beziehung und ich bin nur-“, weiter komme ich nicht, da unterbricht mich Maxi direkt, „Nein, darüber denkst du jetzt nicht nach. So sehr ich den Bau manchmal verabscheue, der liebt dich, da bin ich mir sicher.“ Ich nicke stumm und lese mir die Zeilen noch ein weiteres Mal durch. Sie sind nicht handgeschrieben, nur wie Handschrift formatiert, worden. Tim und ich waren gut einen Monat zusammen. Ich achtete immer penibel darauf nicht in der Umgebung der Firma zu essen und man hatte uns dennoch gesehen.

„Ignorier den Spinner, das ist nur ein kleiner Spaß.“ Ich weiß nicht, ob ich diesen Worten wirklich Vertrauen schenken konnte. Die Person weiß immerhin, wo ich wohne. Vielleicht jemand der in der Firma arbeitet? Aber Steffanie gibt keine persönlichen Daten raus. War es jemand der zufällig den Block gesehen hat, den ich betreten habe? Aber woher sollte man meinen Nachnamen kennen? Tim spricht mich außerhalb der Firma immer mit meinem Vornamen an. Ich sollte mir nicht so viele Gedanken machen, hoffentlich war das Ganze ein lächerlicher Scherz.


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Job mit Extras -Stexpert-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt