Meine Augenlider fühlten sich unglaublich schwer an, als ich versuchte sie zu öffnen. Ich wusste nicht mehr wirklich, wann ich eingeschlafen war, aber es waren definitiv zu wenig Stunden gewesen um sich erholt zu fühlen. War es denn schon so früh, dass ich mein warmes Bett verlassen musste? Langsam setze ich mich auf und spüre bereits noch ein kleines Ziehen, wie das Stechen einer Nadel in meinem Unterleib. Doch mich beschäftigte eher die Hitze, die meinen Körper füllte und das beginnende Pochen in meinem Kopf. Ich fühlte mich träge und mein Körper schien nicht wirklich meinen Befehlen Folge zu leisten. War es hier so warm, dass ich schwitzen musste?
Langsam lasse ich mich, nach dem gescheiterten Versuch mich aufzusetzen, wieder in das weiche Kissen sinken und greife nach meinem Telefon. Erschrocken reiße ich die Augen auf, als ich die Uhrzeit auf dem Display ablese. 09:07 Uhr. Ich hätte bereits seit zwei Stunden in dem Bürokomplex sitzen müssen. Ich wechsle die App und schaue auf die neuen Nachrichten. Maximilian hatte mir bereits drei Nachrichten geschrieben, wo ich denn blieb. Hatte ich auch meinen Wecker überhört? Das hatte ich noch die geschafft, zudem er immer früher klingelte als ich theoretisch aufstehen musste. Dann würde ich heute wohl oder übel länger bleiben als sonst.
Bereits als ich erneut versuche aufzustehen, holt mich der Druck auf meinen Kopf zurück und ich ziehe die Luft ein. Mein Körper fühlte sich an als hätte er einen Abstecher in der Sauna gemacht. Meine Sicht drehte sich ein wenig und ich greife aus Vorsicht nach der Kante des Nachttisches, um nicht umzukippen. Gestern hatte ich noch stundenlang über all das mit dem Chef nachgedacht, regelrecht hatte Panik versucht sich in meinen Körper breit zu machen. Die Panik und das Zweifeln hatten versucht mich zu fressen, die Müdigkeit hatte zwar gesiegt, jedoch konnte ich kaum zählen, wie oft ich während meines Schlafs erwacht bin. Einerseits war es zu warm, dann wieder zu kalt, selbst dort störte mich der Druck auf meinen Kopf und das Schwanken meines Sichtfeldes. Dazu noch diese ganzen Gedanken um Bau, die einfach nicht ruhig zu stellen waren.
Der Blick in den Spiegel bestätigte mir bereits, dass ich so aussah wie ich mich fühlte. Meine blonden Haare waren ein reines Schlachtfeld, meine Augen waren geziert von einem blauen Schimmer. Kurz überlegte ich, ob eine Tablette gegen die Schmerzen sinnvoll wäre, aber selbst das dauerte zu lange und ließ mich eher müde werden. Kurz hielt ich mich am Rand des Waschbeckens fest, da der Schwindel wieder versuchte die Oberhand zu gewinnen. Das Taumeln zurück in Schlafzimmer lief eher schleifend und langsam. Erleichtert seufzte ich, als ich endlich die weiche Matratze unter meinem Hintern spüre. Was wohl der Chef von mir dachte? Ich hoffte es würde keine Konsequenzen geben und auch wenn ich ihm heute ungewollt aus dem Weg ging, so hieß es nicht, dass er es vergessen konnte. Ich vermutete das er jemand war, der sich jedes kleinste Detail merkte, egal um was es ging. Und dass wir miteinander geschlafen hatten, war nicht mal bedeutsam wie eine Fliege, sondern wie ein Elefant.
Wie jedes verdammte Mal steigt mein Puls und ich höre deutlich mein Herz gegen den Brustkorb hämmern, während ich die Nummer der Schwarzhaarigen wähle. „Guten Morgen Steffanie, ich melde mich für heute krank, mir geht’s echt dreckig.“, hauche ich in das Telefon und lehne mich an die obere Seite des Bettes. Selbst eine Tablette hätte es definitiv nicht besser gemacht, vielleicht für einen kurzen Moment, aber ich wollte nicht jedes Mal eine Pille oder sonstiges zu mir nehmen. Die Zeitspanne, die mir die Pille gegen die Schmerzen geholfen, hätte war zu kurz und zudem konnte ich mir die Konzentration für Buchungen über den 5-stelligen Bereich nicht zutrauen. „Gute Besserung Stegi. Geh aber zum Arzt, nicht das der Chef durchdreht.“ Ich stimmte der Sekretärin zu und lege auf. Ein paar Stunden Schlaf wollte ich mir jedoch gönnen, ehe ich zu einer Arztpraxis fuhr.----659----
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Job mit Extras -Stexpert-
FanfictionSchon lange sucht der blondhaarige Stegi May einen Job und es wird zunächst alles perfekt. Der Kollege ist der beste Zeitgenosse und der Chef scheint nicht ganz so arrogant zu sein wie er denkt. Somit startet ein Leben voller Bürostress, dreckigen...