Ein weiteres Mal weise ich die Hand meines Chefs zurück, als er versucht diese in meine Hose zu schieben. Er schien nicht wirklich begeistert davon zu sein. Wie sehr ich es auch liebte, ihn liebte, so nagte das schlechte Gewissen noch immer an meinem Herz. „Ihre Frau.“, hauche ich leise, rücke mich wieder auf eine andere Position. „Weißt du...“, beginnt Herr Bau und beugt sich ein klein wenig zu mir rüber. „Ich habe keine Frau.“, seine Worte sind nur ein leiser Luftzug und küsst dabei meine Wange, „keine bestehende Ehe, die uns Sorgen machen müsste.“ Seine Lippen hinterlassen feuchte Spuren auf meiner Wange, wandern weiter zu meinen Lippen. „Niemand steht uns ihm Weg.“ Ein Schaudern durchfährt meinen Körper und ich glaube kaum, seine Geständnisse richtig verstanden zu haben. Keine Frau? Keine Ehe? Also hatte ich mir Wochenlang umsonst ein schlechtes Gewissen gemacht? So oft am Abend gezweifelt, an mir gezweifelt. Hatte mich selbst erniedrigt, gehofft das sich die Frau im Gegenzug umso besser fühlte. Eine lächerliche Illusion.
„Der Ring?“, frage ich leise, stocke als seine Hand in meinen Oberschenkel kneift. Immer wieder wechselt mein Blick zwischen seinen Lippen und seinen Augen hin und her. Ich war wirklich gespannt, was nun seine Antwort auf meine Frage sein würde. Wenn Tim in keinerlei Ehe stand, wieso existierte dieser verdammt teure Ring? „Er bewahrt mich oft vor Frauen und Männern, die mit mir flirten wollen.“ Sanft küssen sich unsere Lippen, ich spüre dabei, wie Herr Bau mehr aus dieser Unterhaltung flüchten möchte. Er trug ihn also zum Schutz, damit er kein Fressen für Gierige wurde? Es war also nicht nötig, dass er ihn allen Mitarbeitern unter die Nase rieb. Wie sollte er Ihnen erklären, dass er für nichts stand? Zumindest für nichts, was man seinen Mitarbeitern einfach erklären könnte. Doch bei der Ausstrahlung meines Vorgesetzten wusste ich nicht wirklich, ob er diesen brauchte. Er konnte mit seiner Art alles haben, was er wollte. „Es hat dich verwirrt, nicht wahr? Ich hatte nicht gewollt das du ihn siehst, bevor ich es dir erklären kann.“
Ich würde lügen, wenn ich mir selbst vormachte, mich nicht über diese sehnlichst erwartenden Sätze aus seinem Mund zu freuen. Sie ließen mich beflügeln, mich ein weiteres Mal tiefer in die Sehnsucht nach den Braunhaarigen treiben. Ich war keine Affäre, kein Abenteuer, nichts dergleichen. Vielleicht, so hoffte ich innerlich, konnte ich sein Herz stehlen und für mich gewinnen. Wenn ich nichts von dem Ring gewusst hätte, wäre mein Gewissen wirklich um einiges leichter gewesen. Das musste ich unbedingt Maximilian erzählen, sobald wir mal eine ruhige Minute für uns hatten. Ich schrecke zusammen, als ich seine raue Stimme dicht neben mir vernehme.
„Aber weißt du was mich gerade noch mehr anmacht? Zusammen mit dir als Paar zu arbeiten. Findest du das nicht auch so unglaublich heiß?“, flüstert mein Gegenüber mir zu und lässt seine Hand wieder über meinen Oberschenkel gleiten. Ich spanne meine Körper an. Paar? Hatte ich das gerade wirklich gehört? Wollte er mein Herz sofort den letzten Schlag geben? „Paar?“, frage ich nach und presse meine Lippen aufeinander. Die Berührungen ließen mich nicht kalt. „Ja ein Paar, du gehörst mir und ich gehöre dir. Was hältst du davon?“ War das sein Geständnis? Eine Partnerschaft? War ich im Himmel gelandet? Als mir der Braunhaarige erzählt hatte, ich müsse kein Spielzeug sein und das er mich nicht mehr vergessen konnte seit er mich sah, wusste ich nicht, ob er damit meinte auch Gefühle für mich zu empfinden.
„Das klingt fantastisch.“, antworte ich auf seine Frage und lächle. Ich war nun wahrhaftig in einer Beziehung. Ich glaubte, mich noch so sehr in meinen Leben gefreut zu haben wie jetzt.
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Job mit Extras -Stexpert-
FanfictionSchon lange sucht der blondhaarige Stegi May einen Job und es wird zunächst alles perfekt. Der Kollege ist der beste Zeitgenosse und der Chef scheint nicht ganz so arrogant zu sein wie er denkt. Somit startet ein Leben voller Bürostress, dreckigen...