Konfrontation-Liebeserklärung -29-

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Die Arbeitstage verflogen schnell. Somit waren bereits über 2 Monate vergangen. Das Angebot von Herr Bau blieb dabei bestehen. Mein Körper diente seiner Lust, dafür durfte ich meinen Arbeitsplatz wie versprochen behalten. Oft hatte ich das Gefühl, meine schwitzigen Handabdrücke vom letzten Mal auf seinem Schreibtisch zu sehen. Jeder Tag war eine weitere Qual meinen Gefühlen Stand zu halten. So sehr ich am Anfang nur nach dem Körper meines Vorgesetzten schmachtete, so schnell hatte ich mich auch in seinen Charakter verguckt. Maximilian hatte ich ebenfalls davon erzählt, mir war nicht wohl dabei ihm jedes Mal in sein Gesicht zu lügen. Er war nicht sonderlich von meiner Entscheidung begeistert, hatte mir eine Standpauke nach der nächsten gehalten, doch geändert habe ich nichts. Ich hatte nicht die nötigen Mittel, mich gegen den Braunhaarigen zu stellen. Wollte Steffanie, sowie auch den Blonden unter keinen Umständen als Kollegen und als Freunde verlieren.

„Tim?“, frage ich leise in den Raum und stelle mich vor seinen prunkvollen Schreibtisch. Sein Blick hebt sich langsam, seine Augen fixieren mich. Ein Schauer durchfährt dabei meinen Körper und ich höre mein eigenes Herz schlagen. Seit unserem Akt an dem er mich bat, Ihn mit seinen Namen anzusprechen, tat ich das auch. Jedoch nur, wenn niemand anderes in Reichweite war. Auch wenn ich mit dem Blonden unterwegs war, nannte ich ihn so. „Willst du etwa noch eine Runde?“, sagt der Braunhaarige verschmitzt, lehnt sich elegant zurück. Nein. So sehr er mir auch gefiel.

„Ich kann nicht mehr zu deinem Spaß dienen.“, erzähle ich weiter, beiße mir dabei ungeduldig auf die untere Lippe. Meine Augen heften sich an das Paar meines Gegenübers, in der Hoffnung Emotionen daraus lesen zu können. Mir musste bewusst werden, dass ich diese Spielerei nicht mehr mit machen konnte. Es zerfraß mein Herz, sowie auch mein Gewissen. Die arme Frau die Ihren Mann so sehr liebte. Während des Sexes mit Herr Bau hatte ich nicht einmal über Sie nachgedacht. Über die Folgen, in die ich mich immer weiter stürzte. In mein Unwohlsein, mein zerfressenes Herz und die Ehe, die ich mit meiner Sucht zerstörte. Je mehr Zeit auch verstreichen würde, meine Begierde nach ihm war zu hoch und würde mich nur um so tiefer fallen lassen. Ich musste es beenden.

Der Mund meines Gegenübers bleibt geschlossen. Wollte er denn nichts dazu sagen? Wusste er vielleicht insgeheim schon, dass ich deswegen zu ihm kommen würde? Hatte es nur mit seiner Frage überspielt. „Willst du nichts dazu sagen?“, flehe ich beinahe, schaue sehnsüchtig in die Bernsteinfarbenen Augen. „Wir hatten eine Abmachung.“ Ja, die hatten wir. Leben wollte ich mit dieser aber nicht weiter. Mein Herz war blutig, hatte schon einige Schnitte abbekommen. An einem Tag, in der er mich auf seinen Schreibtisch nahm, hatte ich genau gesehen, dass er einen Ring trug. Auch wenn mich die Glückshormone in diesem Moment besänftigt hatten, so sehr hatte ich mich Zuhause unter meiner Decke zurückgezogen. An diesem Punkt war mir nochmal bewusst geworden, wie schrecklich ich war.

„Ich kann der Abmachung nicht mehr nachkommen.“ Du musst standhaft bleiben Stegi, sonst hatte er mich wieder um den Finger gewickelt. Wiedermals in meiner Liebe zu ihm zu versinken. Es würde ein niemals endender Teufelskreis sein. Ich stillte seine Lust, verliebte mich weiter in ihn, würde versuchen mich irgendwie gegen ihn zu stellen und ihm immer wieder verfallen. Jedes weitere Mal mit der Angst, doch gefeuert zu werden, wenn seine Phase nach einem Mann vorüber sein sollte. Ich konnte dieses Spiel nicht einfach gewinnen, nur wenn ich mich dagegen stellte. Mein Herz würde ebenfalls sterben, zumindest für ihn.

„Warum?“ Kurz angebunden kommen die kalten Worte aus seinem Mund und lassen mich kurz erstarren. Im Bett war er deutlich gesprächiger, auch wenn es um die Arbeit ging und jetzt? Jetzt scheint es Ihn nicht zu interessieren. Ich war sauer. Sehr sauer. Am liebsten würde ich ihm eine verpassen. Dass er sich wenig um meine Meinung kümmerte, war mir direkt bewusst geworden, doch er schaffte es immer wieder mich weiter zum Kochen zu bringen. War ihm jemals der Gedanke gekommen, mit welchen Schuldgefühlen ich leben musste? „Warum? Warum fragst du mich?! Weil du Arsch mein Herz stiehlst, verdammte Scheiße!“ Erschrocken halte ich mir den Mund zu. Das wollte ich ihm nicht sagen, niemals. Perplex mache ich einen Schritt zurück, bemerke wie die Pupillen meines Vorgesetzten größer werden. Hätte ich nicht etwas anderes sagen können?! Ich wollte nicht wissen, was nun passierte.


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Job mit Extras -Stexpert-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt