Besuch von Maximilian -16-

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„Also verstehe ich das richtig, ihr habt Wein getrunken und irgendwie habt ihr geflirtet und ihr seid in die Kiste gestiegen?“ Erstaunt schauen mich die Augen meines Kollegen an. Da ich nicht mehr aus mir rausbekommen hatte, war Maximilian zu mir gefahren. Gleich am Anfang hatte ich ihm gebeeichtet, dass ich Angst vor dem morgigen Tag hatte. Dabei klang es lächerlich. Sonst hatte ich mir nie Sorgen gemacht, wenn ich mit jemanden schlief, aber dieses Mal war es nicht dasselbe, es war mein Chef. Mei verdammter Vorgesetzter! Wie sollte ich dem Anzugträger bloß jemals gegenübertreten?

„Ich meine, ich habe nichts dagegen das du mit ‘nem Mann rummachst, gerade weil du nichts gegen die Geschenke gesagt hast, weil sie von einem Mann kamen aber Bau? Das ist eine andere Liga.“, ergänzt er und lässt ein wenig mehr Last von meinen Schultern fallen. „Ja, aber ich weiß nicht mehr genau wie es dazu gekommen ist, es ging so schnell. Aber der Wein hatte definitiv etliches dazu beigetragen. Und ich habe es darauf angesetzt zu wissen wieviel Muskelmasse er unter seinem Hemd versteckt.“ Wie verzweifelt ich wohl gestern gewesen sein musste so etwas bei dem Anzugträger zu bringen. Der aber auch verboten gut aussah und volle Kanne darauf einging. Wie hätte man sich da zurückhalten können, also auch wenn er nicht mein Chef wäre, versteht sich.

„Jetzt beruhig dich erstmal und mach dich nicht verrückt, ich denke nicht das er dich drauf anspricht. Vor allem nicht auf Arbeit.“ So sehr mir Maximilian auch versuchte, Mut zu machen, glaubte ich nicht an diese Worte. Er saß mit mir in einem Büro, mehr oder weniger, und kein anderer würde in der Nähe sein. „Der hatte auch keine Scheu mir den Brief in seinem teuren Anzug im Café persönlich zu geben, während du dabei bist. Und du sagst der würde das nicht machen?“ Ich schließe die Augen und versuche ruhig zu bleiben. Mein Unterleib zog noch immer, wenn ich etwas schneller aufstand oder mich falsch bewegte. Dazu empfand ich Schmerzen im Kopf und mir war etwas übel. „Versuch dich erstmal abzulenken und sieh, wie er morgen ist, ja?“ Der Blonde lächelt mich herzhaft an und ich bin wirklich froh so einen guten Freund gefunden zu haben. Das er mich auch nicht verurteilte dafür das ich es bevorzugte mit Männern zu schlafen. Sogar mit meinem Chef, auch wenn dies nie geplant war. Hätte ich den Braunhaarigen so in der Stadt getroffen, wäre es einen Versuch wert gewesen zu flirten. Doch dies war leider nicht so.

„War er denn wenigstens gut im Bett?“ Bitter blicke ich Maximilian nach diesen Worten an. „Fragst du mich das gerade ernsthaft?“, will ich immer noch mit einem bösen Blick von ihm wissen, wobei ich mir eher das Lachen verkneifen musste. „Ja, ich hoffe das Opfer war es wenigstens wert, wenn du schon nichts über deinen Schenker rausgefunden hast.“ Seine Augenbrauen zucken verrückt. Mein Lachen kann ich nicht mehr halten. Doch mir fallen in diesen Moment meine eigentlichen, nun eher zwei schwerwiegenden Probleme ein. „Aber was mache ich nun wegen dem Anzugträger? Wenn der Schenker mich in Ruhe lässt, kann ich damit leben aber Bau? Den sehe ich jeden Tag.“ „Ich würde sagen abwarten und vielleicht lügen. Sorry aber einen Tipp habe ich nicht wirklich, so was ist mir noch nie passiert.“ Der Blonde lächelt mich an und schaut zum Fernseher, den er keine Sekunde später einschaltet. „Ach und da ich mal nicht so sein will, an das was ich mich erinnere war mehr als gut.“ Damit, dass ich die Frage zu dem Geschehen im Bett doch kommentierte, hatte der Blonde wohl weniger gerechnet. Er kommentierte das Ganz mit einem fassungslosen Blick und wich dann vom Thema ab. An seiner Stelle würde ich es gar nicht erst in Betracht ziehen noch mehr darüber zu erfahren. Konnte sehr unangenehm werden, vor allem wenn man in Details abdriftete. Jedenfalls die, an die ich mich noch erinnern konnte.

„Wenn nicht wickle ihn einfach um deinen Finger oder so.“ Seine Augenbrauen wackeln bei den Worten und er weiß selbst, dass dies absolut lächerlich war.
„Du bist nicht mehr zu retten.“, lache ich und öffne meinem Gegenüber die Tür. Auch wenn das sehr schmackhaft klang. „Ich weiß und denk an meine Worte und mach dich nicht verrückt.“, spricht mir Maximilian nochmals ermutigend zu und verabschiedet sich. Die Tür fällt ins Schloss und ich mache mich fertig fürs Bett, denn ich wusste schon, dass ich diese Nacht wohl nicht so viel Schlaf ergattern würde. Zu viele Gedanken schwirrten in meinem Kopf rum und ließen sich nicht aus diesem vertreiben.

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Job mit Extras -Stexpert-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt