Die Geschehnisse und Maximilians Reaktion -43-

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Der restliche Arbeitstag hatte sich so wie ein alter Kaugummi gezogen. Ständig wartete man nur auf Antworten, weil man nichts abarbeiten konnte. Zudem tat mein Hintern echt weh. Auch nach dem wundervollen Abend gestern, war Tim aufgrund seiner Laune durch die Arbeit, unser Akt vorhin ein bisschen ruppig gewesen. Ich nahm es ihm auf keinem Fall übel. Ich liebte diesen Reiz es hier auf Arbeit zu treiben aber durch dieses Geschehnis hatte ich immer eine kurze Panikwelle gehabt, sobald man mir die Bewegung verwehrt oder er zu fest zu gepackt hat. Doch schnell konnte ich mich wieder fassen, er sollte sich keine weiteren Sorgen machen. Er war mein sicherer Hafen, dort sollte ich so ein Gefühl nicht verspüren. Ich wollte nicht, dass er sich in dieser Art und Weise Rücksicht nahm und wir gar keinen Sex mehr hatten. Es wäre das schlimmste, wenn wir Beide uns wegen meiner immer wieder schwankenden Angst auseinandertreiben würde. Ich seufze und lege die Rechnung an die Seite. Durch das Denken war die Konzentration völlig weg. Ich lehne mich zurück in den Bürostuhl uns schließe die Augen. Noch zwei Stunden bis zum Feierabend und sicher war nicht, ob ich nicht länger mache, um gleich zu Maximilian zu fahren oder ob ich einfach zu Tim fahren konnte.

Der Braunhaarige war sichtlich genervt und nach einem weiteren Meeting war die pochende Pulsader kaum zu übersehen. Als Geschäftsführer hatte man es eben nicht leicht. So viel Verantwortung und nur an Überstunden schrubben damit man möglichst viel schaffen konnte. Ich hatte mich damit abgefunden zu warten bis auch Maximilian Feierabend macht, um mit ihm gemeinsam zu ihm zu fahren. Mein Auto stand immer noch auf dem Parkplatz vor Tims Apartment und dort bräuchte ich wahrscheinlich den halben Tag zu Fuß hin. Der Braunhaarige würde vermutlich heute wieder sitzen, bis es dunkel wird, das war also auch keine Option. Immerhin leerte sich der Stapel an Rechnungen für heute.

„Und was willst du dir nachher reinschlagen?“, frage ich den Blonden grinsend, während wir gemütlich zu seinem Auto schlendern. „Puh, eigentlich wollte ich was Süßes aber da ich mir lieber was Fettiges reinhauen will. Pizza?“, kommt es lachend zurück und wir steigen ein. Maximilian startet den Wagen, nachdem er seine Musik Playlist angemacht hat und fährt los. „Wir können einfach faul auf dem Sofa hängen und das Essen kommt zu uns, das muss auch mal sein, nicht?“ Ich stimme meinem Sitznachbar zu und schaue schonmal nach einem Lieferdienst, der unseren Ansprüchen gerecht wird. Maximilian wohnt nur 15 Minuten von der Firma entfernt und könnte sogar mit dem Rad kommen, aber dafür ist er einfach zu faul. Er hat eine schöne 2-Zimmer-Wohnung, die für einen Mann echt gemütlich eingerichtet ist, sogar mit Deko. Wobei er die vermutlich nicht selber ausgesucht hat. 

Wir liegen beide entspannt auf seinem Sofa und haben eine Serie laufen, die Pizza-Kartons von uns sind fast leer und das kleine Bier daneben ist auch nur noch zur Hälfte gefüllt. „Du, ich will dir gerne was erzählen, aber ich weiß nicht so Recht wie.“, fange ich an und spiele mit meinen Fingern. „Also im ersten Moment klingt das so als ob du mir sagen möchtest, dass du schwanger bist aber da du nen Schwanz wie ich hast, fällt das schon mal raus. Also Blondie, was liegt dir auf dem Herzen?“ Ich schlucke nervös und trinke noch einen Schluck vom Bier ehe ich beginne ihm alles zu erzählen.

„Ich habe Tim die Briefe gezeigt und wollte wissen ob da nicht doch mit jemand anderen was läuft. Wir haben uns deswegen gestritten und ich bin dann raus, weil ich Luft brauchte und mich nicht noch mehr in Rage regen wollte. Mir ist schon auf dem Hinweg dieses silberne Auto aufgefallen und als dann die Scheinwerfer angingen, habe ich mein Leben schon einmal an mir vorbeiziehen sehen.“, erzähle ich meinem Gegenüber und knete meine Hände ineinander. Wie lange sie mir schon die ganzen Wochen gefolgt ist ohne, dass ich es wusste? Ich vermag gar nicht daran zu denken, wenn sie mich woanders abgefangen hätte.

 „Da steht dann einfach diese Frau und behauptet seine Geliebte zu sein und sie hätten nur eine Pause gemacht. Sie hat mich inflagranti mit ihm erwischt und wollte ihm sein Glück nicht gönnen und mich erstmal warnen. Da ich mich nicht von ihrem Liebhaber ferngehalten habe, hat sie sich gedacht das wenn Sie ihn nicht bekommt, dann eben keiner.“ 

Ich lache fassungslos und schlage mir die Hand ins Gesicht. „Das Messer in ihren Händen hat mir so Schiss gemacht und auch als Tim kam und versucht hat sie zu beeinflussen. Ich hab mich so tot gesehen. Ich habe am Ende nichts mehr mitbekommen und bin auf dem Boden zusammengebrochen sobald ich gespürt habe, dass sie nicht mehr hinter mir steht.“ Ich erzähle ihm noch mehrere Details und die Augen des Blonden werden dabei immer größer.

„Alter scheiße, die Dumme hätte dich einfach aufgeschlitzt, wenn die Polizei und der Bau nicht gewesen wären. Und du sagst die sind schon ein halbes Jahr getrennt? Dann scheint die den ja die ganze Zeit beobachtet zu haben.“ Auch Maximilian trinkt einen kräftigen Schluck von seinem Bier und schaut auf einen besonderen Raum im Punkt im Raum. „Wie krank sind Menschen bitte.“ Ich nicke seinen Worten nur zu und beobachte meine zitternden Hände. Mein Puls hatte sich so erhöht, dass ich während des Sprechens immer wieder eine Pause machen musste. Einzelne Bilder ihres krankhaften Lächelns waren vor meinem Auge aufgetaucht und hatten mich stocken lassen. Diese Frau musste wirklich krankhaft in Tim verliebt gewesen sein. „Wann müsst ihr da nochmal zur Polizei?“, fragt mich der Blonden und legt einen Arm um meine Schulter. „Keine Ahnung, ich möchte diese Frau am liebsten nie wieder sehen.“, hauche ich und lehne mich gegen ihn. „Die hätte fast meine Süßigkeiten-Quelle gekillt, das geht nicht.“

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Job mit Extras -Stexpert-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt