Der externe Besucher - Teil 2 -26-

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Ich hatte mich wieder meiner Arbeit gewidmet und versucht, nicht auf die Geräusche zu achten. All die Töne waren zwar gedämpft, aber brannten sich dennoch in meinen Kopf. Ich würde diese Töne nie wieder vergessen können. Auch wenn sie sich bemühten leise zu sein, hörte ich sie dennoch. Manchmal, wenn ein Funken Stille entstand, bildete sich mein Kopf ein, ein Keuchen oder heiß geflüsterte Worte zu hören. Ich schrieb Maximilian, das Herr Bau aus seinem Büro ein dunkles Hinterzimmer für ekelhafte Machenschaften mit seinen Besuchern gemacht hatte. Ich musste mich irgendwie ablenken, um die Beiden zumindest für einen kurzen Moment vergessen zu können.



„Echt jetzt?", kam es von dem Blonden zurück und zur Bestätigung sende ich ihm ein schwarzes Video, wo man leise das Gestöhne der Beiden hört.



„Oha, obwohl du nebenan bist? Kann der dafür gefeuert werden?"


„Ja, den wird das aber wenig interessieren. Der würde mich eher zum Teufel jagen, bevor der gekündigt wird." Ein Grinsen legt sich über meine Lippen, als ich die Nachricht abschicke. Für einen Moment vergesse ich wirklich, das sich im nächsten Zimmer mein Chef befindet.



„Da hast du auch Recht. Komm rüber, wenn du das nicht hören willst. Aber denkst du der macht das mit Absicht, weil du ihn ignorierst? Schließlich wollte er dich ja als sein Betthäschen." Da hatte Maximilian vollkommen Recht. Herr Bau war derjenige der mich öfter in seinem Bett sehen wollte, nicht ich. Er hatte mich schließlich auch mehr oder weniger dazu genötigt. Ob das die Rache für mein Schweigen war? Das ich mir anhören dufte, wie er nebenan Spaß hat? Aber wieso?



Und plötzlich machte auch alles einen Sinn. All diese Termine waren nicht nur rein geschäftlich gewesen, sondern dienten zu seiner persönlichen Bespaßung. Nachdem ich Ihn indirekt abgewiesen hatte, musste nun mal ein anderer her. Somit betrug er seine Frau schon mit mindestens zwei Personen. Und da es wahrscheinlich nicht gereicht hatte sich mit den Personen bei Ihnen zu treffen, musste das Ganze nebenan stattfinden damit er sein Gewissen füttern konnte. „Denkst du?", schreibe ich zurück und lege mein Handy neben mich, um die restlichen E-Mails abzuarbeiten. Sonst würde ich noch stundenlang hier sitzen.



„Wir haben nicht mehr lang.", kommt es von dem Besucher und ich spitze unbewusst die Ohren. Das Nuscheln von Herr Bau ist unverständlich, doch er schien nicht der Ansicht, mit seiner Tat aufzuhören. Ich sollte alles mit anhören dürfen. „Mhm- nehmen Sie ..." Die Stimme von Herr Bau löste eine Gänsehaut auf meinen Körper auf. Der Zeiger auf der Uhr verriet mir, dass noch immer 10 Minuten übrig waren.



Ich hielt es nicht mehr aus. Entweder würden die Beiden endlich aufhören sich wortwörtlich in den Arsch zu ficken oder ich würde an die Decke gehen. Ich konnte das keine Sekunde mehr aushalten. Und Herr Bau wusste ganz genau das ich nebenan war. Er machte das mit Absicht, vermutlich um mich eifersüchtig zu machen. Zu zeigen, was ich wohl alles verpassen könnte, weil ich es nicht mit ihm trieb. Überall war es gerade besser als hier. Gerade wo ich die Programme minimieren möchte, geht die Tür nebenan auf und ich zucke heftig zusammen. Mein Blick wandert zu den Beiden. Sie sahen so aus, als wäre nichts geschehen.



Herr Bau und Herr Abicht laufen ohne Beachtung an mir vorbei zur Tür. Dabei entgehen mir die kleinen Flecken auf seinem Anzug nicht. Wie erniedrigend musste das wohl sein?


„Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag, Frau Habig wird Sie unten noch hinaus begleiten." Die Tür schließt sich und der Anzugträger schreitet in sein Gemach zurück. Dieses Mal bleibt die Tür offen. Er konnte mich somit genau beobachten.


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Job mit Extras -Stexpert-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt