Ruslana
Ich weiß nicht was mich dazu brachte, aber sobald er verschwunden war, schnappte ich mir meinen Laptop und setzte mich vor meinen Schreibtisch. Mit einem unsicherem Gefühl und Aufregung in meinem Bauch klappte ich ihn auf und tippte mein Passwort ein. Ich klickte auf Google und fing an zu tippen.
Nico Sidorov
Ich wusste nicht woher meine plötzliche Neugier kam aber ich konnte nicht anders. Ich musste mehr über diesen Mann wissen, egal ob mir die Ergebnisse gefallen werden oder nicht.
Der Tab öffnete sich endlich und ich fing an zu scrollen. Meine Augen fokussierten sich auf jedes geschriebene Wort und ich bemerkte wie mein Herz bei jedem Satz anfing noch härter zu hämmern.
Nico Sidorov verantwortlich für den Brand in México?
Nico Sidorov angeklagt für den Attentat an die Gùiz Brüder.
Anwalt verschwindet. Wer steckt da hinter? Nico Sidorov steht als Verdächtiger im Spiel.
Und so ging das weiter. Jede einzelne Schlagzeile erzählte von seinen schrecklich begangenen Taten. Wie kann man nur so finster sein? Ich klickte auf Bilder und began auch da rumzustöbern. Mein Finger stoppte bei jedem Bild, in dem er zu finden war. Auf einem schüttelte er die Hand eines älteren Mannes. Auf dem anderen sitzt er zurückgelehnt auf einem Sessel und trinkt aus einem Glas. Die Umgebung machte mir klar, dass es sich um eine Disco handelte. Unter dem Bild befand sich weiterer Text.
Lisa Mulis verschwunden nach dem Abend, als die Bilder geschossen wurden.
Mein Kiefer traf den Boden, doch ich stellte überrascht fest, dass ich das bereits erwartet habe.
Das Klopfen meiner Tür brachte mich aus den Gedanken und ich schaute auf. Papa steckte seinen Kopf rein und schaute mich amüsiert an. „An so einem schönen Tag verschwendest du deine Zeit so?" Falsch enttäuschend schüttelte er seinem Kopf.
Ich lachte auf und klappte den Laptop zu, bevor er sehen konnte, was genau ich darauf machte. „Mhm hast recht. Ich sollte die Zeit lieber dafür nutzen dir auf die Nerven zu gehen." Mit einem extra süßen Grinsen blickte ich ihm entgegen und beobachtete wie sich seine Augen dramatisch weiteten bevor er den Kopf wieder einsteckte und die Tür schloss. „Abendessen in 10 Minuten!" rief er durch das dicke Holz.
Ich konnte nur meinen Kopf schütteln.
~
Langsam schnitt ich die faulen Äste weg und hob die alten Blätter auf, die sich auf der Erde der Pflanze befanden. Ich ging auf den Mülleimer zu und schmiss alles weg. Dann griff ich nach dem Besen und kehrte den Boden, auf dem sich die Reste befanden. Fertig damit stemmte ich meine Arme in die Hüfte und blickte zu Frau Martin die gerade damit beschäftigt war ein Kreuzworträtsel zu lösen.
Leise lachte ich auf zog meine Handschuhe aus. Ich schnappte mir den Haufen Papierkrams, der auch auf dem Tresen lag und stapelte diesen. Ich öffnete die Schublade und legte alles rein. Meine Arme schmerzten doch ich hörte nicht auf. Wenn ich es nicht machen würde, würde es mit Sicherheit Frau Martin machen und das kann ich nicht zulassen. Sie machte schon sowieso zu viel.
Ich schaute nach ob die Pflanzen genug Wasser hatten, wechselte die Preisschilder aus für die monatlichen Angebote und füllte frisches Wasser in die Gießkannen. Zu Frieden schaute ich mich um und stellte stolz fest, dass der Laden so gut wie neu aussah. Ich liebte es für meinen eigenen Erfolg zu arbeiten. Das Gefühl für etwas zu schuften, was mich im Nachhinein glücklich machte, ist unbeschreiblich.
Schon in einem frühen Alter lernte ich zu kochen, den Abwasch zu machen oder einfache Aufgaben problemlos zu erfüllen. Das alles machte mich zu der Person die ich jetzt bin. Die Vergangenheit ist verantwortlich für deine Gegenwart, deine Zukunft und dein Glück. Das hatte mir Papa mal gesagt.
„Ruslana?" Ich war so tief in Gedanken versunken, dass ich garnicht bemerkte, wie Frau Martin mit mir redete. Überrumpelt schaute ich auf. „Ja?"
Ihre Augen funkelten ein wenig und ein kleines Lächeln befand sich auf ihren Lippen. Sie deutete mit ihrem nach links und wartete wahrscheinlich darauf, dass ich auch hinschaute.
Etwas verwirrt blickte ich in die Richtung, in die sie deutete. „Was ist denn-„
Der Rest des Satzes blieb mir im Hals stecken als ich Bekanntschaft mit eiskalten blauen Augen machte, die mich amüsiert beobachteten.
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𝐏𝐬𝐲𝐜𝐡𝐨 ✓
RomanceEs existierten viele Worte, die das Leben der jungen Ruslana beschrieben. Gefährlich war jedoch nie eines davon. Sie hielt sich zurück und versuchte immer das Richtige zu tun, selbst wenn es andere nicht so sahen. Alles änderte sich jedoch, als ein...