𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟒𝟖

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Ruslana

Die Rückfahrt verlief größten Teils schneller. Er warf mir hin und wieder intensive Blicke zu, während ich ihm Haufen von Fragen stellte. Ich erfuhr viele Dinge, die ich vorher über ihn noch nicht wusste. Zum Beispiel wie alt er war oder was er am liebsten machte, wenn er mal Zeit für sich hatte. Zwischen uns lagen drei Jahre. Ich war 20 und er 23. Er liebte es seine freie Zeit einfach auszuschlafen oder sie mit mir zu verbringen. Seine Worte brachten mich etwas aus der Fassung, wenn ich ehrlich sein soll.

Gerade waren wir auf dem Weg zu seiner Villa. Er hatte mich nach einer halben Ewigkeit dazu überredet, was mich meine Vernunft wirklich in Frage stellen ließ. Seine Hand, die auf meinem nackten Oberschenkel lag, wich nie zurück und sorgte immer noch für die gleiche Reaktion. Wir blieben endlich stehen und er stieg aus, um mir die Tür zu öffnen. Ich habe nicht einmal gehört, wie er sich abgeschnallt hat. Eine Falte legte sich auf meine Stirn und ich schnallte mich gedankenverloren ab, bevor ich ausstieg. Er machte die Tür zu und führte mich rein, während seine Hand meine hielt.

Drinnen angekommen, blieb er vor mir stehen und drehte sich zu mir um. Seine Augen trafen auf meine und schienen meine Verwirrung zu bemerken. Er legte seine Hände auf meine Wangen ab und schaute mich fragend an. "Was ist los, Printsessa?", fragte er mich und ich schluckte. "Hast du dich angeschnallt?", fragte ich ihn, bevor er leicht mit dem Kopf schüttelte und mich noch verwirrter anstarrte. "Wieso?", fragte er nach und ich schüttelte nur den Kopf. "Nicht so wichtig", murmelte ich vor mich hin und wollte an ihm vorbeigehen, doch seine Arme wickelten sich um meine Taille und hielten mich davon ab. Auffordernd schaute er mir in die Augen und wartete auf eine Antwort.

Ich seufzte auf und vermied seinen Blick so gut wie möglich. "Es ist gefährlich", sagte ich so leise, dass ich eine Sekunde lang dachte, er hätte mich garnicht gehört, doch das Aufzucken seiner Mundwinkel, ließen mich wissen, dass er mich sehr wohl gehört hatte. Er strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und presste seine Lippen gegen meine Wange. Ich bin mir sicher, dass ich inzwischen so rot wie eine Tomate war. "Ist da jemand besorgt?", fragte er mich hauchend und ich konnte nur den Kopf schütteln.

Er nickte langsam und entfernte sich wieder etwas von mir. "Ich schnalle mich ab jetzt immer an, da?", fragte er mich sanft und ich nickte langsam. Meine Lunge schien nicht richtig zu funktionieren, wenn er in der Nähe war. Mein Gehirn, mein Herz und mein Körper genauso, weswegen ich für den kleinen Abstand, den er zwischen uns brachte, dankbar war. Er griff nach meiner Hand und zog mich mit sich. Wir erklommen die Treppen und blieben vor seinem Zimmer stehen. Er machte mir die Tür auf und ließ mich vor. Ich betrat den Raum, und hörte wie sie hinter uns ins Schloss fiel.

Meine Augen nahmen die bekannte Umgebung ein, während Nico auf seinen Kleiderschrank zu lief. Ich hatte nicht vor, lange zu bleiben. Papa durfte keinen Verdacht schöpfen. Etwas leichtes fiel auf den Boden und mein Kopf schellte in seine Richtung. Meine Augen wurden groß und mein Mund öffnete sich, bevor er sich wieder wortlos schloss. Sein Hemd war das, was auf den Boden fiel und nun stand ein halbbekleideter Mafia Boss vor mir. Sein Rücken war zu mir gedreht und gab mir einen Ausblick auf seinen muskulösen Rücken und die vielen Tattoos die sich auf seiner Haut befanden.

Ich wollte wegschauen, doch ich konnte es nicht.

Er drehte sich um und mein Mund schloss sich wieder. Meine Wangen fingen an zu glühen und ich blickte weg. Seine Augen brannten förmlich Löcher in meinen Kopf und ich konnte nicht anders als schlucken. Was jetzt? Gott, ich hätte nicht herkommen sollen. Schwere und gleichzeitig langsame Schritte hallten durch den Raum und hörten auf, als mich sein genüsslicher Geruch umhüllte. Er war mir nun so nah, dass ich nicht anders konnte, als aufzuschauen.

Meine Augen trafen auf seine dunklen und ich traute mich nicht meinen Blick runter gleiten zu lassen. Seine Lippen waren zu einem geraden Strich gezogen, während seine Gesichtszüge hart wie Stahl waren. Er war aber nicht sauer. Es war etwas komplett anderes. Es war Lust. Ich schluckte und wollte zurückweichen, bevor ich wieder die Kontrolle über meinen Körper verlor, doch bevor ich überhaupt so weit kommen konnte, trat er mir schon einen Schritt näher. Ich schluckte nochmal, während mein ganzer Körper anfing zu prickeln.

"Siehst du etwas, was dir gefällt?", fragte er mich mit einer so ernsten Miene, dass es mich so allmählich um den Verstand brachte. Kein Grinsen und keine provozierenden Kommentare. Reine Ernsthaftigkeit.

Als ich nicht antwortete, griff er nach meiner rechten Hand und legte diese genau auf seinen Sixpack ab. Ich drohte zu kollabieren und meine Augen weiteten sich erschrocken. Noch nie in meinem Leben habe ich etwas so intimes gemacht oder nur gespürt. Unsere Oberkörper gingen auf und ab und er kam mir noch näher. Seine Augen zogen mich in einen unendlich gefährlichen Bann, während er meine Hand runter gleiten ließ. Ich konnte seine definierten harten Muskeln unter meinen Fingern spüren und vergaß wie man atmet.

Vor seinem Hosenbund hielt er inne und drückte mit seiner anderen Hand mein Kinn nach oben. Ich schluckte, als ich seinen Blick erwiderte. So viel Lust. So viel Verlangen. So viel...Liebe? Ich schluckte ein weiteres Mal.

Er kam mir immer näher und näherte sich auch so automatisch meinen Lippen. Mit mehr Selbstbewusstsein, als ich je von mir erwartet hatte lehnte ich mich vor und wollte seine Lippen endlich auf meinen spüren.

Und plötzlich klingelte mein Handy.

A/N
Übersetzung:
Da=Ja

𝐏𝐬𝐲𝐜𝐡𝐨 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt