𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐𝟑

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Nico

"Entschuldige dich bei meinem Vater."

Das war das einzige was ich tun musste, um näher an sie ranzukommen. Sie konnte alles wählen. Sogar mich auf die Knie zu zwingen. Doch alles was sie wollte war eine einfache Entschuldigung. Wenn es das ist was sie wollte, dann soll sie es bekommen.

Auch wenn ich mich noch nie bei jemandem entschuldigt habe.

Ruslana sprach davon wie ihr Vater keine Schuld trug für all das und seltsamerweise glaubte ich ihr. So würde auch alles Sinn machen. Mein Instinkt sagte mir schon immer, dass er ein guter Mann war. Der plötzliche Betrug erschütterte uns alle weswegen wir unüberlegt handelten. Wir haben blind nach Waffen gegriffen und Fehler gemacht.

Er hat die Chance sich zu erklären. Seine Tat zu erklären. Ich will es von ihm hören, auch wenn mich seine Tochter wahrscheinlich dafür umbringen wird.

Ich gab meinen Männern das Signal draußen zu warten und bewegte mich auf das alte Wohnhaus zu. Die Tür quietschte als ich sie öffnete und die Treppen gaben komische Geräusche von sich, als ich mich auf dem Weg nach oben machte. Und hier sollte meine Frau leben?

Am liebsten würde ich sie einfach über meine Schulter werfen und von diesem Ort wegbringen. Sie könnte bei mir leben und alles bekommen, was sie sich wünschte. Doch ich befürchte, dass sie mich danach noch mehr hassen würde als sie es jetzt schon tut. Sie ist mir ein Rätsel.

Vor der richtigen Tür angekommen klopfte ich und kämpfte gegen den Drang an einfach reinzuplatzen. Was hat sie nur aus mir gemacht? Ich stehe vor der Tür, von dem Mann der mich und meine ganze Mafia vielleicht betrogen hat und versuche mich zu entschuldigen. Proklyatoye der'mo.

Die Tür öffnete sich und ich spannte automatisch meinen Kiefer an. Niemand anderes als Adrian Petrov stand nun vor mir und blickte mich geschockt an. Er versuchte es hinter seiner kalten Maske zu verstecken, was bei anderen vielleicht funktioniert hätte, aber nicht bei mir. Mittlerweile konnte ich diesen Mann wie ein offenes Buch lesen.

Er räusperte sich, trat einen Schritt zurück und deutete mir an, ihm wortlos zu folgen. Ich betrat die Wohnung ohne ein Wort und schloss die Tür hinter mir. Er führte mich durch verschiedene Flure in ein Wohnzimmer, dass nicht wirklich großer wirkte, als die anderen Räume dieser winzigen Wohnoption.

Er ließ sich auf einem Sessel nieder und deutete mir an, es ihm nachzumachen, was ich auch tat. Adrian lehnte sich nach hinten und verschränkte seine Hände ineinander bevor er aufschaute und meinen Blick erwiderte.

„Wieso sind sie hier?", fragte er und kam direkt auf den Punkt, wofür ich ihm dankbar war. Ich wollte so schnell wie möglich mit dieser Sache fertig werden. Mein Stolz ließ die Scheiße nicht einfach so durchgehen.

Ich räusperte mich und lehnte mich vor.
„Ich wollte mich entschuldigen für...", der Rest des Satzes blieb mir im Hals stecken. Ich glaube wir beide wussten, wovon ich sprach. Trotzdem war der Schock auf seinem Gesicht nicht zu übersehen. Mit großen Augen starrte mich Adrian an und schien nicht zu registrieren, was ich da überhaupt sagte. Ich sag doch. Sowas habe ich noch nie gemacht.

„Wofür?", fragte er und schien sichtlich verwirrt zu sein. Verständlich.

„Deine Tochter hat mir alles erklärt", sagte ich ruhig und lehnte mich wieder nach hinten. Seine Augen weiteten sich noch mehr, falls das möglich war bevor er aufsprang und mich wütend anschaute. „Was hast du-"

„Ich habe ihr nichts getan", unterbrach ich ihn scharf. „Jetzt setz dich hin. Währe sie nicht gewesen, dann wärst du jetzt wahrscheinlich tot", machte ich ihm klar und deutete auf den Sessel. Dieser Bastard traute sich eindeutig zu viel. Aber ich durfte die Geduld nicht verlieren. Ich musste an sie denken. Es war immer noch ihr Vater

Seine Gesichtszüge wurden härter und er setzte sich wieder hin. Ich nickte und deutete ihm an weiterzusprechen.

„Was willst du von meiner Tochter?", fragte er mich und ich kämpfte gegen den Drang an aufzulachen. Was geht ihn das an? „Das ist jetzt nicht wichtig. Ich bin hier, da ich dir die Chance gebe dich selbst zu erklären. Also sag mir Adrian, wie war es wirklich? Hast du mich wirklich betrogen?"

Seine Lippen zogen sich zu einem geraden Strich und das Gefühl von Triumph machte sich in mir breit.

Mal hören, was der Bastard zu sagen hat.

A/N

Übersetzung:
Proklyatoye der'mo=Verfluchte Scheiße

𝐏𝐬𝐲𝐜𝐡𝐨 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt