Tom
Wir befanden uns in einem Zoo, der etwas weiter weg von unserem Zuhause war. Wir wollten weder in Verbindung mit der Verletzung und Ermordung der Tiere gebracht werden, noch wollten wir auf andere Spieler treffen. Natürlich wussten nur Nadin, Mara und ich davon, dennoch konnten wir die Anderen davon überzeugen die 6. Einführungsaufgabe nicht in der Nähe zu bewältigen.
Als ich die Mandrills sah, konnte ich spüren, wie sie das Buch manipulierte, aggressiv und mordlustig werden ließ, wie das Buch sie stärker machte, wie das Buch sie dazu zwang gegen uns zu kämpfen. Sie waren nicht stärker als wir, dennoch waren sie stärker als normale Mandrills.
Natürlich gewannen wir gegen diese armen Tiere. Es endete in einem gewaltigen Schlachtfeld mit sehr viel Blut. Ich sah das Ergebnis dieser Brutalität und konnte einfach nicht glauben, dass wir das waren, dass wir so blind diesem Buch folgten. Ich hätte am Liebsten das ganze Gehege angezündet und Benzin drauf geschüttet, damit ich diese Tragödie nicht mehr sehen musste.
Die Anderen betrachteten ebenfalls das Schlachtfeld. Ich brauchte keine Gedankenlesen zu können, um zu wissen, dass es ihnen genauso ging wie mir. Das war nicht, dass was wir machen wollten. Das hatte nichts mehr mit einem Spiel zu tun.
Ich wusste, dass eine weitere Aufgabe im Buch stand. Ich stand auf und ging zum Buch, um die nächste Aufgabe zu erledigen. Es war nicht so, dass ich sonderlich scharf auf die nächste Aufgabe war, doch ich wollte einfach nur nach Hause. Ich wollte diese Aufgaben hinter mich bringen.
Das nächste Tier, welches ihr besiegen müsst ist ein Nashorn. Hierzu habt ihr eine Stunde Zeit.
„Bringt das Buch mit, wenn ihr soweit seid!" sagte ich und ging, ohne auf die Anderen zu warten, in die Richtung des Nashorn Geheges.
Ich wusste, dass wenn es losgehen wird, würde mein Timer die Zeit runter zählen. Kurz bevor ich das Gehege erreichte, spürte ich den Schlag gegen meine Brust und ich wusste, dass das Spiel losgehen würde. Trotz dass ich wusste, dass ich diesen Schlag spüren würde und trotz dass ich dieses Gefühl kannte, so so gut kannte, erschreckte ich mich. Ob ich mich irgendwann einmal nicht mehr bei diesen Schlag erschrecken würde? Ich wusste nicht, ob ich mich überhaupt daran gewöhnen wollte.
Genauso wie die Mandrills zuvor, waren die Nashörner extrem Aggressiv, Blut durstig und wurden durch das Buch stärker.
Auch wenn die Aufgabe zuvor schon nicht einfach war, wusste ich ganz genau, dass diese Aufgabe noch schwieriger werden würde.
Dies waren gefährliche Tiere, Tiere die allein schon ohne das Buch für Menschen gefährlich waren.
Kurz schluckte ich, doch dann strafte ich meine Schultern und sprang mit einen Satz in das Gehege zu den gefährlichen Tieren. Die Nashörner gingen alle auf einmal auf mich los, doch im Gegensatz zu den Affen zuvor hielt ich mich dieses mal nicht zurück. Ich nutzte meine übermenschlichen Fähigkeiten. Ich war schneller und stärker als sie. Meine Instinkte liefen auf Hochtouren, doch ich konnte keinen von ihnen gescheit angreifen. Sie waren zu viele.
Erst als meine anderen Mitspieler dazu stießen, waren die Nashörner so von den Anderen abgelenkt, dass ich ein Nashorn erwischte und zu Boden boxte. Es wurde bewusstlos, doch es war noch nicht Tod. Trotz dass ich bereits wusste, dass die Zeit auf meinen Arm weiterlief, schaute ich auf diesen.
Es reichte dem Buch nicht, den Kampf zu gewinnen, wir mussten die Tiere umbringen. Erst als ich bemerkte, dass ich spüren konnte wie Max seine Fähigkeiten einsetzte, wurde mir bewusst, dass ich seit meiner Erkenntnis einfach nur dagestanden habe.
Meine Aufmerksamkeit ging zu Max. Ich konnte spüren, wie er die Elemente beherrschte. Er erschuf Feuer aus der bloßen Luft. Mein Menschlicher Verstand hätte niemals verstehen können, wie er das machte, doch meine neue übernatürliche Fähigkeit verstand es. Ich verstand wie er Feuer bildete. Ich verstand, wie er das Feuer bewegte und bändigte. Es war wie ein weiterer Sinn.
Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, erwachte mein Nashorn aus der Bewusstlosigkeit. Als er mich sah, stand er direkt auf und griff mich wieder an. Sofort verfiel ich wieder in einen Kampfmodus, wich dem Tier aus, sprang auf seinen Rücken und brach ihm das Genick. Sofort spürte ich den Schlag gegen meine Brust und ohne zu schauen, wusste ich, dass mir die Punkte auf mein Konto gutgeschrieben wurden.
Ich war der zweite, der die Aufgabe erfühlt hatte. Max wartete bereits außerhalb des Geheges. Er hatte das Buch aufgeschlagen. Darin war noch nicht die nächste Aufgabe, das wusste ich, ohne nachzuschauen. Mein neuer Sinn verriet es mir. Dennoch ging ich zu Max und dem Buch.
Normalerweise hätten wir jetzt miteinander geredet, doch es gab nichts zu bereden. Das ganze war zu schockierend, um darüber zu sprechen. Es gab Momente im Leben, wo Worte einfach nur leere Laute waren und die ganze Grausamkeit, die diese Welt zu bieten hatte, einfach nur mit Stille betrachtet werden konnte.
Nach einander bewältigten auch die Anderen die Aufgabe. Max und ich beobachteten sie dabei. Sie hielten sich zurück, alle außer Nadin, die anscheinend wusste, dass dieses Buch kein Spiel war. Mara die das eigentlich auch wusste, hielt sich zurück. Es schien fasst so als hätte sie noch nicht begriffe, dass das Buch sie umbringen würde, wenn sie nicht mitspielte. Sie war die Letzte, die ein Nashorn umbrachte. Sie war die Letzte, die aus dem Gehege gesprungen kam.
Die nächste Aufgabe bestand darin gegen Nilpferde zu kämpfen. Wieder war ich der Erste, der bei dem Nilpferd Gehege war, doch dieses mal folgten mir die Anderen schneller. Wieder spürte ich die Spezialfähigkeit von Max, doch dieses mal spürte ich auch die Fähigkeit von Nadin. Ich spürte, wie sie die Zeit angehalten hatte. Ich spürte die Spezialfähigkeit von Mara. Ich spürte die Spezialfähigkeiten aller Mitspieler und ich verstand wie man sie einsetzte. Ich verstand, wie sie funktionierten. Ich verstand, wie sie es schafften sie einzusetzen. Ich verstand ihre Kräfte.
Bei dieser Runde war ich so abgelenkt gewesen, dass ich es nur schaffte vierter zu werden. Das nächste Tier, gegen welches wir kämpfen mussten, war eine Giftschlange.
Dieses mal war ich nicht der Erste, der bei dem Reptilienhaus war. Als ich bei den Schlangen ankam, war bereits Moritz und Max vor dem Gebäude angelangt. „Seht ihr das?" fragte Max, als ich mit den Mädels bei ihnen ankam. Ich sah in das Gebäude und konnte meinen Augen nicht trauen. „Sie haben sich befreit!" Gerade als er das gesagt hatte, sprang eine Schlange gegen die Glastür direkt vor uns. Die Glastür bildete Risse, von dem Punkt aus, wo die Schlange gegengesprungen ist. Ich schluckte. Wieder sprang eine Schlange gegen die Scheibe und es kamen weitere Risse dazu. Nadin, Mara und ich gingen automatisch einen Schritt zurück. „Sie werden ausbrechen." gab Nadin verängstigt von sich. „Ja, sie wollen uns töten!" meinte nun auch Moritz. Max ging ebenfalls ein paar Schritte zurück und ließ seine Hände in Flammen aufgehen und machte sich kampfbereit.
Während ich wieder spürte und wusste wie man seine Fähigkeiten benutzte, ging ich in meinem Kopf automatisch durch, was man dazu machen musste, wie man das machen konnte. Erst spürte ich nur ein kleines Fünkchen in meiner Faust, doch als ich vor lauter Verwunderung in meine Hände blickte, war da kein Feuer, kein Funke oder sonst irgendetwas in der Art. Bevor ich mir weiter darüber Gedanken machen konnte, schafften die Schlangen das Glas der Glastür zu brechen und brachen aus.
Während die Anderen diese ganze Aktion früher mitbekamen und am wegrennen waren, blieb ich stehen und sah zu wie drei Schlangen auf einmal auf mich zu sprangen und ihre Zähne mir entgegen blitzten.
Im letzten Moment wich ich ihnen aus, doch dabei sah ich leider nur im letzten Moment, wie zwei weitere Schlangen auf mich zugesprungen kamen. Die Eine erwischte ich mit meinen beiden Händen, die Andere erwischte mich mit ihren Giftzähnen an meinem Arm.
Die Schlange die ich in den Händen hielt versuchte mich zu beißen, zappelte in meinen Händen herum und während sich das Gift von der anderen Schlange in meinem Körper ausbreitete, spürte ich wieder, wie Max seine Fähigkeiten einsetzte.
Ganz unterbewusst ahmte ich ihn nach. Meine Hände und mein Arm, an dem die Schlange hing, begannen zu brennen. Während mein Körper unter dem Gift nachgab, sah ich noch, wie die Schlangen unter meinem Feuer verbrannten und Nadin mich mit offenen Mund ansah.
Danach wurde alles schwarz und während ich das Bewusstsein verlor, spürte ich den Schlag gegen meine Brust, dass ich die Aufgabe geschafft hatte.
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Das Spiel - Einführungsaufgaben
Viễn tưởng„Also ich fass mal zusammen! Wir haben ein Buch in unserer Schulbibliothek gefunden. Das Buch hatte keinen Titel und auch innerhalb des Buches war nichts geschrieben, abgesehen von der ersten Seite. Die uns aufforderte unsere Hände auf das Buch zu l...