Kapitel 2

177 7 2
                                    

Livia

Mitten in der Nacht wachte ich plötzlich keuchend aus einem Albtraum auf. Schnaufend setzte ich mich auf und versuchte mich zu beruhigen. Erst als ich mich beruhigen konnte, merkte ich, dass ich meinen Schlafanzug durchgeschwitzt hatte. Ich stand auf, um mir frische Klamotten anzuziehen und um mal kurz auf mein Handy zu schauen. Selina hatte mir vor fünf Minuten eine Nachricht geschrieben.

„Ist das heute Mittag wirklich passiert? Ich sehe zwar das Buch und schaue es mir gerade auch immer wieder an, aber irgendwie kann ich nicht glauben, dass das wirklich passiert ist!"

Kurzzeitig hatte ich gehofft, dass das Ganze nur ein Traum gewesen war, als ich Schweiß gebadet aufgewacht war, doch die Nachricht zeigte mir, dass das alles realer war, als ich mir im Moment eingestehen wollte.

„Ja, ich kann auch nicht glauben, dass das Ganze wahr ist. Kannst du nicht einschlafen?"

Ich hatte Ewigkeiten gebraucht, um einzuschlafen, doch irgendwie hatte mich die ganze Sache mit dem Buch unheimlich müde gemacht, weswegen mir irgendwann vor Müdigkeit die Augen zu gefallen waren. Ich sah auf die Uhr. Halb Vier! Definitiv noch zu früh, um aufzustehen.

„Einschlafen konnte ich gut, doch ich hatte eben einen Albtraum, von dem ich wach wurde. Wie sieht es bei dir aus?"

„Auch ich hatte einen Albtraum. Komisch!"

Das war wirklich komisch, doch bestimmt hatte das rein gar nichts zu bedeuten und war einfach nur ein blöder Zufall. Schließlich hatten wir heute auch echt ein komisches Erlebnis. Nachdem das Buch auf mysteriöserweise geleuchtet hatte, die Lampen in der Bibliothek wieder angingen und man auf einmal wieder die Stimmen und Geräusche der Anderen hören konnte, sahen wir weiterhin alle verstört das Buch an. Langsam hörte es aufzuleuchten, als die Lampen wieder angingen.

Lange sagte keiner von uns irgendetwas, doch wir konnten nicht ewig schweigen und das Buch anstarren, als wäre es irgendetwas übernatürliches. „Was jetzt?" meinte Helen. „Wie und jetzt?" fragte sie Selina. „Ja, was machen wir jetzt?" „Nichts, was sollen wir schon groß machen?" war mein Beitragt dazu. „Ja, sollen wir das Buch jetzt wieder zurückstellen oder nehmen wir es mit? Was machen wir jetzt mit diesen Buch?" Sie stellte gar nicht die Frage, ob wir jemanden davon erzählten. Niemand hätte uns ernsthaft geglaubt, also war es eigentlich sinnlos darüber zu reden, zu mal ja niemand von uns wusste, wie es jetzt weiterging und ob es weiterging, wusste nur das Buch, so absurd das Ganze auch klang.

„Ich denke, es sollte lieber mal einer von uns mitnehmen!" redete nun Cole das erste Mal an diesen Tag. „Ich kann es mitnehmen." schlug er dann auch noch vor. Ich wollte dieses gruselige Buch noch nicht einmal anfassen, wieso wollte er es dann gleich auch noch mitnehmen? Kurz sah ich in Nicos Richtung, auch er schien nicht sonderlich scharf darauf zu sein, das Buch mitzunehmen. „Wieso solltest du das Buch mitnehmen dürfen?" meldete sich nun Dennis zu Wort. Coles Augen verengten sich für einen kleine Moment. Er holte schon Luft, um etwas zu sagen, doch bevor er dazu kam, mischte sich Selina in die Diskussion mit ein. „Ich nehme das Buch! Ich habe es gefunden und ich werde es mitnehmen!" Damit war die Diskussion beendet und da sich niemand von uns auch nur noch ansatzweiße konzentrieren konnte, gingen wir alle nach einander nach Hause.

„Hmm, das ist echt komisch. Naja, ich versuche nochmal eine Mütze voll Schlaf zu bekommen. Schlaf gut, bis später in der Schule!"

Schrieb mir Selina schließlich, als ich mich wieder hell wach in mein Bett gelegt hatte. Mir schwirrten immer noch tausende Gedanken in meinem Kopf herum. Irgendwann fielen mir dann schließlich die Augen zu. Viel zu früh, wurde ich von meinem Wecker geweckt. Genervt rollte ich mich aus meinen Bett, kramte ein paar Klamotten aus meinem Schrank und trottete in das Badezimmer.

Das Spiel - EinführungsaufgabenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt