Kapitel 21

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Livia

Mein Bruder sah mich besorgt an, sah offensichtlich nach irgendwelchen Verletzungen an meinem Körper. Als er bemerkte, dass es mir gut ging, ging sein Blick zu Selina, die wie ein ertapptes Kind vor seinem Bett stand und ihn mit großen Augen ansah.

In der Zeit, in der er Selina verwirrt anblickte, hob ich das vibrierende Gummiding auf. In dem Moment, in dem mir auffiel, was ich da in der Hand hatte, war ich kurz davor, es wieder wegzuschmeißen.

Mir wurde langsam schlecht, als mir bewusst wurde, dass ich gerade ein kleines Vibratorei von meinem Bruder in der Hand hielt. Definitiv wollte ich es nicht in meiner Hand halten, doch ich konnte dieses vibrierende Plastikteil nicht einfach von mir schmeißen, ohne dass es komisch gewesen wäre.

Diese ganze Situation war schon peinlich genug. In meinem Kopf bildeten sich langsam Bilder, wie er, das Ei und irgendeine Frau im Bett gemeinsam spaß hatten. Vielleicht benutzte er das Ei auch alleine. Gott, ich wollte das definitiv nicht wissen. Die Bilder würde ich nie wieder loswerden und das Wissen, dass mein Bruder also doch Sexspielzeuge im Bett benutzte garantiert auch nicht.

„Was macht ihr in meinem Zimmer?"
Holte er mich kurz wieder aus meinen Gedanken, doch mein Blick ging wieder schnell in die Richtung, des immer noch vibrierenden Eis.

„Selina wollte sich das hier von dir ausleihen und du warst nicht da, deswegen haben wir es uns einfach geholt."
Ich konnte förmlich spüren, wie Selina mich gerade imaginär umbrachte. Aber schließlich war es ihre Idee gewesen, in das Zimmer meines Bruders einzubrechen, um irgendein Hinweis darauf zu kriegen, wie viel er von dem Buch bescheid wusste.

Kurz verengte Tom seine Augen, sah dann Selina an, die sofort ihre Bösenblicke zu mir unterbrach, um relativ unschuldig Tom anzuschauen. Er runzelte seine Stirn sah wieder zu mir und begann dann zu lächeln.

„Ach so, ich verstehe." meinte er und ich fing an zu glauben, dass er mich ganz und gar nicht verstand.

„Bleibt kurz hier." Er lief wieder die Treppen runter, um etwas zu holen.

Verwirrt sah ich Selina an, die ein Stück näher zu mir kam. „Musstest du mich als Ausrede benutzen und dann vor allem noch so eine blöde? Was denkst du, denkt jetzt Tom von mir?" zischte sie mich wütend an. „Ist doch egal, was mein Bruder denkt, solange er nicht den wahren Grund für unser herumschnüffeln weiß! Außerdem war es deine Idee, hier her zu kommen!" zickte ich leise zurück.

Bevor sie darauf kontern konnte, war Tom wieder bei uns. Er hatte den Rucksack in der Hand, den wir gesucht hatten und holte etwas, aus der einen Rucksacktasche heraus. Meine Augen wurden ganz groß, als er einen pinkfarbenen Dildo herausholte. Auch Selina klappte der Mund auf.

„Ich weiß nicht, ob ihr auf sowas steht, aber wenn ihr ihn mir zurückbringt, dann bitte gewaschen und sauber." Komischerweise streckte er mir das Pinke Silikon Ding entgegen.

Verunsichert und definitiv unfreiwillig, nahm ich es ihn ab. Um endlich dieser unangenehmen Situation zu entfliehen, quetsche ich mich an meinen Bruder vorbei.

Selina folgte mir und bevor wir mein Zimmer erreichten, rief er uns noch hinterher „Viel spaß Mädels!" Auf einmal wird mir klar, wieso mir mein Bruder den Dildo gegeben hatte. Er dachte, ich bräuchte es für Selina und mich.

Ich spürte, wie mir das gesamte Blut meines Körpers ins Gesicht schoss. Mit hochroten Kopf, schloss ich die Tür meines Zimmers hinter Selina. Entsetzt schaute ich das immer noch vibrierende Ei in meiner einen Hand an und den pinken Dildo, in meiner anderen Hand.

Ich suchte irgendeinen geeigneten Ort, an den ich die zwei Dinger hinschmeißen konnte, doch ich wollte nirgends diese zwei Gegenstände in meinem Zimmer herumfliegen haben.

Das Spiel - EinführungsaufgabenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt