Dennis
Es waren ein paar Tage vergangen, seitdem wir unsere nächste Aufgabe erfahren hatten. Selina hatte sich wieder beruhigt. Sie hatte keine weitere Ansprache gehalten noch auch nur erwähnt, dass das Buch böse sei.
Ich wusste es war falsch Menschen umzubringen, doch nur wenn man nicht die Richtigen umbrachte. Das Buch schrieb mir nicht vor, dass ich nicht jemanden umbringen durfte, der es nicht verdient hatte, umgebracht zu werden. Massenmörder, Terroristen, Vergewaltiger, Pädophile, die Auswahl an schrecklichen Menschen war grenzenlos.
Ich konnte über die Menschen richten wie ein Gott. Am Anfang des Buches war ich davon überzeugt, dass wir sowas wie Superhelden waren, doch jetzt, jetzt war ich mir sicher, dass wir göttlich waren. Nur Götter konnten darüber entscheiden, wer es verdiente zu leben und wer nicht. Wir hatten so viel Macht, so viel übermenschliche Macht. Wir waren die mächtigsten Menschen auf diesen Planeten, beziehungsweise fast die mächtigsten.
Auf meinem Handy öffnete ich wieder die Liste der Mitspieler aus dem grünen Buch. Ich hatte gesehen und gespürt, dass sie mächtiger waren als wir, dass sie mehr Macht besaßen als ich es mir erträumen konnte.
Ich musste sie finden, doch mir hallte noch immer die Warnung von Spieler Blau in meinen Ohren. „Verschwinde hier, bevor die Anderen dich sehen! Ich weiß nicht, ob sie dich so verschonen würden, wie ich!" Die anderen Spieler konnten eine Bedrohung sein, doch Spieler Blau schien mich zu verschonen, aus welchen Gründen auch immer.
Bevor ich genauer über diesen Entschluss nachdachte, entschied ich mich dazu, Spieler Blau zu suchen, zu finden und dann über sein Buch auszuquetschen und herauszufinden, wieso er mich verschonte, was er mit Livia zu tun hatte und wieso sie so viel mächtiger waren als wir.
Ich hätte Livia nach ihm fragen können, doch dann hätte ich ihr erklären müssen, wieso er mich interessierte und woher ich ihn kannte. Meine Bekanntschaft mit den Spielern von dem grünen Buch, hatte ich immer noch geheim gehalten und solange ich keinen Grund oder Vorteil darin sah, den anderen Spielern mein kleines Geheimnis an zu vertrauen, blieb es auch weiterhin so.
Livia wusste nicht, dass es ein weiteres Buch gab und wenn doch, dann nicht von mir. Auf Livia konnte ich also nicht bauen. Ich musste mir alleine weiterhelfen. Ich sah mir wieder einmal das Facebook Profil des Spieler Blaus an. Er postete nicht alles von seinem Leben, aber er hatte eingegeben, wo er arbeite.
Ich googelte die Firma, in der er beschäftigt war und beschloss auf gut Glück dorthin zu gehen. Vielleicht konnte ich ihn abfangen oder von dort aus beobachten. Ohne weiter darüber nachzudenken, machte ich mich auf den Weg. Die Firma befand sich direkt neben einen Wald und Feld Stück.
Ich dachte nicht weiter nach und versteckte mich erst mal in einen nahe gelegenen Busch und beobachtete den Eingang der Firma. Ich hatte keine Ahnung wie viel Zeit verging, bis die erste Angestellten, das Gebäude verließen und zu ihren Autos gingen, doch es kam mir wie eine Ewigkeit vor.
Als der erste Schwung gegangen war, kamen erst mal keine Leute. Spieler Blau hatte ich unter den ganzen Leuten nicht gesehen gehabt. Ich wartete noch ein paar Minuten bis auch er aus dem Gebäude gelaufen kam. Anscheinend hatten die Angestellten so etwas wie Gleitzeit oder einfach unterschiedlich Feierabend.
Ich wusste nicht wie gut er mich unter all den Gedanken anderer Menschen heraushören konnte, weswegen ich versuchte einfach gar nicht zu denken. Er war auf den Weg zu seinen Auto und stieg ohne sich weiter umzuschauen einfach in das Auto ein. Nun kannte ich sein Auto und Nummernschild.
Ich hielt mich weiterhin im Busch versteckt, bis er mich nicht mehr sehen konnte, dann folgte ich ihn und seinem Auto in übermenschlicher Geschwindigkeit, immer darauf bedacht, nicht von ihn oder irgendeinen anderen Menschen gesehen zu werden.
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Das Spiel - Einführungsaufgaben
Fantasy„Also ich fass mal zusammen! Wir haben ein Buch in unserer Schulbibliothek gefunden. Das Buch hatte keinen Titel und auch innerhalb des Buches war nichts geschrieben, abgesehen von der ersten Seite. Die uns aufforderte unsere Hände auf das Buch zu l...