Kapitel 16

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Tom

Seit Tagen gingen mir die Bücher nicht mehr aus meinen Kopf. Tag und Nacht kreisten sie in meinen Gedanken und dann redeten auf einmal Cole, diese Helen und irgendein Typ den ich nicht kannte über irgendwelche spezial Fähigkeiten.

Normalerweise hätte ich das Ganze einfach nur überhört, doch durch diese Bücher...

Ich konnte es einfach nicht erklären, aber hätte mich heute morgen ein Riese überrannt, hätte es mich noch nicht mal verwundert. Seitdem ich diese Bücher habe leuchten sehen, glaubte ich einfach alles.

Vielleicht machte es mich naiv, vielleicht machte es mich aber auch gerade naiv, nicht daran zu glauben. Wäre Mara nicht mit mir dort gewesen, dann hätte ich vielleicht gedacht, dass ich verrückt geworden bin, doch dadurch dass ich nicht alleine war und sie das Selbe gesehen hatte wie ich, musste ich einfach glauben, was ich gesehen hatte, so verrückt das auch schien.

Eigentlich musste ich Kram für die Uni machen, doch ich kam einfach nicht dazu, weil ich immer wieder an das Buch denken musste.

Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass Cole und die anderen drei etwas mit dem Buch zu tun hatten, doch ich konnte mir einfach nicht zusammenreimen was.

Ihr Gespräch hatte sich fasst danach angehört, als hätten sie Superkräfte davon bekommen. Dann konnten die Bücher also Superkräfte verteilen. Verteilten die verschiedenen Bücher vielleicht unterschiedliche übernatürliche Fähigkeiten?

War meine kleine Schwester auch von diesen Kräften betroffen? Waren Superkräfte wirklich etwas schlechtes? Hatten sie nur ein Buch gefunden oder mehrere?

Mein Magen knurrte und ich merkte, dass ich Hunger hatte, also ging ich runter in die Küche, um etwas zu essen.

Livia war auch gerade dabei sich ein Sandwich zu machen, doch so wirklich wahr, schien sie mich nicht zu nehmen. Hätte ich sie nicht seit vorgestern so im Auge, wegen Cole und wegen den Büchern, wäre sie mir wahrscheinlich fast gar nicht aufgefallen, weil ich genauso in Gedanken war wie sie.

Ich beobachtete sie von Kopf bis Fuß, doch ich war genauso schlau wie vorher. Bevor ich auch nur ein Wort mit ihr wechseln konnte, hatte sie ihr Sandwich gegessen und war wieder in ihr Zimmer.

Ich brauchte etwas länger mit meinen Essen, da ich immer wieder vergass den nächsten Happen zu nehmen, da ich so in meinen Gedanken vertieft war.

Kurz war ich in meinen Zimmer, dachte wieder über die Bücher nach. Ich sah auf die Uhr. Die Stadtbibliothek hatte bereits geschlossen, doch die Universitätsbibliothek war noch geöffnet.

Also schnappte ich mir meinen Rucksack, meine Jacke und meine Schuhe und düste mit dem Fahrrad los. Als ich schließlich vor dem großen Gebäude stand, schloss ich schnell mein Fahrrad an.

Mit schnellen Schritten betrat ich die Bücherei, um bei den Treppen jede zweite Treppenstufe zu überspringen. Zum Glück war ich so sportlich, sodass ich die sieben Stockwerke ohne Verschnaufpause schaffte, dennoch kam ich oben schwer atmend an.

Halb rennend lief ich die Gänge entlang, bis ich schließlich zu dem Regal kam, wo ich vor ein paar Wochen noch das Grüne Buch hineingestellt hatte.

Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und nicht nur, weil ich zuvor sieben Stockwerke hochgerannt war, sondern weil ich immer nervöser wurde, als ich es da nicht fand, wo ich es hineingestellt hatte.

Ich suchte auch die anderen Bücherreihen ab, in der Hoffnung, dass es einfach jemand irgendwo anders reingesteckt hatte, doch auch da fand ich das Grüne Buch nicht.

Das Spiel - EinführungsaufgabenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt