~ Epilog (2) ~

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6 Jahre später

~Samiras POV.~

Ich saß am Schreibtisch und las gerade einige Briefe. Die meisten waren nur Antworten auf Fragen unserer Seite, die wir den anderen Herden und Stämmen stellte. Doch da hatte ich relativ wenig Überblick, da meine Schwestern sich dem angenommen hatten in den letzten 4 Jahren. Auch Mackenzie schrieb uns wieder. Gelvin war schon 11 Jahre alt und wollte unbedingt wieder zu uns in die Holy Mountains kommen. Leicht lächelnd legte ich den Brief zur Seite und kam schnaufend und schwerfällig auf meinen platten Füßen zum Stehen. Als ich auf dem Weg zur Tür war, wurde diese plötzlich aufgerissen. „Mama! Mama! Es ist so weit! Sie schlüpfen!" rief meine älteste Tochter Chaira. Ich zog meine Augenbrauen verwirrt in die Höhe, doch dann ging mir ein Licht auf. Saphiras Jungen schlüpften! „Na dann sollten wir uns beeilen!" lächelte ich aufgeregt und nahm mein 5 jähriges Mädchen an die Hand. Im Wohnraum unseres Baumhauses entdeckte ich zuerst Akina auf dem Sofa liegen. Ja, wir wohnen hier noch immer! Wir wollten kein Schloss und so waren wir näher an unseren Freunden und Familien! „Akina! Du nimmst das ganze Sofa ein! Lass uns doch wenigstens noch ein bisschen Platz auf UNSEREM Sofa!" rief ich entsetzt. Dieser haarige dunkle Wolf, war kein Welpe mehr! Sie war mittlerweile so groß und lang wie unser Sofa. Akina hob müde den Kopf, gähnte mich demonstrativ an, legte den Kopf wieder mit geschlossenen Augen auf ihren Pfoten ab und ignorierte mich weiterhin. Kopfschüttelnd lief ich in die Küche und holte mir noch schnell einige Sachen zum Essen. Die packte ich in einen Picknickkorb und machte ihn so klein, dass er in eine Hosentasche passte. „Chaira, Schatz? Holst du schnell deinen Vater?" fragte ich meine Tochter. Diese nickte eifrig und rannte durch das gesamte Baumhaus und rief nach Saiko. Dieser kam brummend aus seinem Arbeitszimmer und hob Chaira hoch. „Was ist denn los, dass du durch das ganze Haus schreist?" fragte er sie neugierig und leicht lächelnd. So war das immer, er arbeitete mürrisch, doch wenn die Kinder oder ich etwas von ihm wollten, war er ganz für uns da und strahlte immer. Er war ein ganz anderer Mensch dann. Von mürrisch und genervt zu glücklich strahlend. Saiko lief die Treppe runter und kam in die Küche. „Saphiras Junge schlüpfen!" strahlte ich ihn an. Erstaunt zog er eine Augenbraue hoch und schaute zu Chaira, die eifrig nickte. Sie hatte mit Dajuns Tochter Sana gespielt und es im Wald mitbekommen. „Dann wecke ich mal die Zwillinge!" grinste er, setzte Chaira auf dem Küchentisch ab, gab mir einen Kuss und lief wieder raus. „Du weißt, dass niemand seinen Hintern auf dem Tisch haben soll! Jedes Mal setzt du die Kinder wieder auf dem Tisch ab!" rief ich ihm empört nach, doch seine Antwort war nur ein herzhaftes Lachen. Urgh, ich könnte ihn manchmal einfach nur erwürgen! Dieser Mann würde bald bei den Drachen in den Höhlen wohnen! Chaira hüpfte schnell runter und kam wieder an meine ausgestreckte Hand. Meine zweite Hand hatte ich stützend in meinem schmerzenden Rücken gelegt. Gerade als wir an der Haustür ankamen, kam auch Saiko mit den verschlafenen Zwillingen aus dem Obergeschoss die Treppe runter. Er hatte Malina und Mino auf dem Arm und sie kuschelten sich müde an seine Schulter. „Na ihr müden Kronenkinder!" lächelte ich und gab ihnen einen Kuss auf die Stirn. Die Zwillinge waren gerade 18 Monate alt und in der Phase die gesamte Welt zu entdecken. Das fordert ihre Kraft und somit eine ganze Menge Schlaf. Zusammen liefen wir die Wendeltreppe runter und in den Wald. Als Malina Chaira rennen sah, zappelte sie so lange bis mein Mann sie auf dem Boden absetzte. Auch Mino wollte runter, aber nur um an meiner Hand zu laufen. Saiko zog den Korb aus meiner Hosentasche, machte ihn wieder groß und legte den anderen Arm um meine Schulter. „Ich bin gespannt, wie die Jungen deiner Drachendame aussehen und heißen werden." sagte er leise. Ich nickte bestätigend und sah zu wie Chaira gerade eine bunte Blume zauberte und ihrer kleinen Schwester ins Haar steckte. Freudestrahlend kam Malina angerannt und rief: „Mama, Papa, schaut mal!" Wir bestaunten die Blume und schon rannte sie wieder, so tapsig wie noch war, Chaira hinterher. Saphiras und Darans, so hieß ihr Partner, Höhle war nicht sehr weit von unserem Baumhaus entfernt.

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