~Samiras POV.~
„Wie blöd bist du, um den Prinz von Blarea zu schützen?!" brüllte mich Caleb sauer an. Ich stand wie ein geprügelter Hund vor ihm und hörte mir seine Standpauke an. Thema? Saiko! Der Waldbrand war jetzt 2 Monate her. Der Wald regenerierte sich und seine Bewohner ebenso. Ich seufzte stark. „Wie oft soll ich noch sagen, dass er mir nun mal nicht gefährlich erscheint und er mir sogar noch geholfen hatte? Du magst König über diese Seite sein! Aber ich, ich bin alt genug, um mir meine Freunde und Bekannten selbst auszusuchen! Ich brauche keinen Babysitter, der mir alles vorgibt und mich über jedes Kieselsteinchen trägt! Er ist mir gegenüber nicht gefährlich! Er war mir gegenüber nicht handgreiflich! Er hat mich verdammt nochmal gerettet!" rief ich verärgert. Caleb lief rot an und ballte seine Hände zu Fäusten. Wir stritten schon seit einer halben Stunde über ein und dasselbe Thema und immer kamen dieselben Argumente und Beschuldigungen. „Das kann eine Falle gewesen sein! Du bist so naiv!" brüllte er weiter. „Schön, dann bin ich naiv! Dann habe ich halt den Feind geschützt! Dann bin ich halt in eine Falle getreten! Dann habe ich halt mein Land verraten! Dann bin ich es halt nicht wert eine Prinzessin zu sein! All deine Beschuldigungen ändern nichts an meinem Bauchgefühl, dass mich noch nie getäuscht hat! Vertrau mir oder lass es, aber hör auf mir Vorwürfe zu machen und Beleidigungen an den Kopf zu werfen! Das gehört sich für einen König nämlich genauso wenig!" brüllte ich ihn an und rannte hochrot aus dem Thronsaal. „Junge Dame! Das wird Konsequenzen haben, aber mächtige!" hörte ich Caleb noch rufen. Sollte er doch reden, er konnte mir eh nichts. Er hatte schließlich nichts mit mir zu tun! Draußen erwartete mich schon Saphira. „Euch hat man sogar hier brüllen hören. Er übertreibt!" sagte sie mitleidig und ging nach unten. Ich bestätigte ihre Aussage und kletterte auf ihren Rücken. „Sie ist es gar nicht wert solch einen Drachen zu fliegen! Diese Verräterin!" hinter mir erklang die spöttische Stimme einer Hofdame.
Sie war eine stolze, anmutige Fee mit einem zweiseitigen Charakter. Die eine Seite der Kiste war poliertes Gold, die andere war mit Kacke verschmiert und dreckig. Leider legte sie großteilig die unguten Charaktereigenschaften an den Tag. Neben ihr lief ein Porlock. Es hatte orangenes dickes Fell und die typische große Nase. Das Porlockmädchen winkte mir noch freundlich zu und seufzte dann. Ich drehte mich rum und gab Saphira das Zeichen zum Starten. „Komm wir sehen uns mal den Wald an." grinste ich. Saphira nickte freudig und flog direkt auf den Wald zu.
Die Bäume bekamen wieder grüne Blätter. Kaum zu glauben, hier ist immer Frühling und Sommer, während bei uns schon tiefster Winter herrschte. Die Asche war verflogen und die zerstörten Bäume und Büsche wuchsen wieder nach. Hier gab es ein viel schnelleres Wachstum, das ebenfalls an den Nymphen lag. Nymphen waren Wesen, die die Natur immer schützten und heilten, wenn ihr etwas geschehen war.
An mir huschte ein Feuerball vorbei. Ich schrie kurz auf. Saphira warf einen Feuerstrudel nach hinten. Allerdings wurde er von einem Wasserstrudel gelöscht und wir wurden geduscht. Ein bekanntes Lachen ertönte und brachte mich zum Grinsen. „Also so eine Begrüßung wünscht man sich ja wirklich jeden Tag!" grunzte Saiko voller Ironie und Lachen. „Fall nicht vom Drachen! Wegen dir hatte und habe ich mächtigen Ärger und gelte als eine Verräterin!" erwiderte ich genervt und grinste ihn dennoch an. „Sehe es positiv. So viele Abenteuer hattest du noch nie in deinem Leben!" grinste er mich wissend an. Ich schüttelte einfach meinen Kopf. Saphira glitt näher und entschuldigte sich bei Saiko für ihren Feuerstrudel. „Ist nicht schlimm! Immerhin kannst du dich gegen Feinde verteidigen." sagte Saiko anerkennend und tätschelte ihr beinahe liebevoll den Kopf. Saphira rekelte sich kurz vor Stolz, was mich wiederum fast zu Fall brach. „Naja, eine Dusche verdient auch nicht jeder zur Begrüßung. Habe ich gestunken oder war dreckig?" grinste ich ihn besserwisserisch an, was er mit einem Lachen und einem Kopfschütteln quittierte. „Was machst du überhaupt hier?" fragte ich ihn. „Wahrscheinlich dasselbe wie du, schauen wie es dem Wald geht." seufzte er und schaute auf den Wald unter uns. Das letzte Mal als ich ihn gesehen habe, war er irgendwie anders. Er war nicht so still und hat mehr gelacht. Was kann in 2 Monaten nur passieren? „Was ist bei dir passiert? Du bist so ruhig!" fragte er das was in meinem Kopf war. „Ich und ruhig? Du bist auch nicht gerade besser! Ich darf mir seit 2 Monaten Vorwürfe und Beleidigungen anhören! Ich gelte als Verräterin und bin angeblich nicht dazu geschaffen eine Prinzessin zu sein! Ist die Aufgabe einer Prinzessin jeden den man für gefährlich halten könnte oder als ein Feind gilt zu verpfeifen, dass derjenige gejagt, gequält und eingesperrt wird? Dann verzichte ich liebend gerne auf diesen Posten! Keine Gründe, um ruhig zu sein!" ich heulte mich bei Saiko, der auch noch für all das verantwortlich war, aus. Saiko ließ den Kopf hängen und seufzte tief. „Es tut mir leid, dass du wegen mir so viel Ärger hast. Kind von Herrschern zu sein ist einfach nicht leicht. Entweder sie vergöttern dich oder sie hassen dich. Man hat fast überall Mitspracherecht, aber wenn es um einen selbst geht, interessiert es niemanden. Du bist eine Marionette des Landes und bist der Diener und Trottel deiner Familie. Wenn du der Jüngere von beiden bist, hast du noch mehr die Arschkarte." man hörte seine Traurigkeit und Wut aus seiner Stimme raus. "Ich bin auch die jüngste!" schnaubte ich. Ich seufzte. Er hatte es anscheinend auch nicht leicht. „Was ist bei dir los?" fragte ich leise. „Dasselbe wie bei dir. Beleidigungen, Vorwürfe und all das. Ich hätte dich töten sollen und wie konnte ich nur mein Land verraten, ich bin eine Schande für die Familie, sie schämen sich dafür meine Eltern zu sein, sowas halt. Also genau dasselbe wie bei dir." grinste er mich schief an. Ich schüttelte meinen Kopf und kicherte leicht. Herrscher haben Vorstellungen. Alles muss immer nach ihnen laufen und niemand darf sein eigenes Leben haben. Regierung ist schon was Seltsames. Langsam wurde der Himmel leicht rosa. Der Abend brach rein! „Ich sollte mal wieder nach Hause. Mom macht sich bestimmt schon Sorgen." murmelte ich vor mich hin. Ich musste in meine Welt zurück. Ich musste zur Schule und nach Hause. „Du musst zu einem Portal, oder? Du hast es noch nicht drauf wie andere?" fragte er mich vorsichtig. Ich nickte und lenkte Saphira in die Richtung vom Palast. „Vielleicht sehen wir uns mal normal und nicht im Kampf oder in der Luft." lächelte ich ihn freundlich an. „Ich komme vielleicht mal in eure Welt. Bis bald!" er lächelte auch und winkte mir kurz. Ich winkte zurück und flog zum Palast.
„Ely!" rief ich als ich das braunhaarige Mädchen sah. Sie drehte sich rum und kam auf mich zu. „Hey! Was gibt es?" lächelte sie mich an. „Ich muss in meine Welt zurück! Saphira kann ich leider nicht mitnehmen. Würdest du dich um sie kümmern falls etwas sein sollte? Sie kommt allein zurecht, keine Frage, aber es kann immer etwas passieren." bat ich sie. „Sicher. Für dich immer! Ich muss schon sagen, mit diesem Saiko hast du echt einen guten Fang erwischt." sie zwinkerte mir zu und ich lief rot an. „Bis bald, halt die Ohren steif. Wenn ich wieder komme, musst du meine Klatsch und Tratsch Zeitschrift sein." ich lächelte, winkte und rannte zum See.
Dort begrüßte mich schon das blaue Loch neben dem See. Ich seufzte und lief durch den blauen Punkt. Keine Sekunde später stand ich in unserer Küche. „Samira?" hörte ich die Stimme meiner Mutter durchs Haus schallen. Ich lächelte als ich ihr erstauntes Gesicht sah als sie in die Küche kam. „Hallo Mom! Ich bin wieder da!" lächelte ich sie an. „Oh mein Gott! Samira! Du bist es wirklich! Nach zwei Monaten stehst du hier in meiner Küche!" flüsterte sie, während sie mich weinend in ihren Armen zerquetschte.
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Hey,
tut mir leid, dass das Kapitel erst heute kommt. Freitage ist sehr stressig für mich, da ich da sehr viel zu tun habe und nächste Woche wird es auch nicht besser.
Ich wünsche euch dennoch ein schönes Wochenende!
~ Lara
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Who Am I Really?
FantasyWas würdest du tun, wenn sich dein Leben mit ein paar Worten auf den Kopf stellt? Ich rede nicht davon, dass du plötzlich das Geschwisterkind eines Weltstars bist. Nein! Plötzlich gibt es eine Parallelwelt! Eine Welt, in der Feen, Drachen, Einhörne...