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~Saikos POV.~

„Es tut mir leid!" flüsterte sie. „Was?" ich schaute weiter geradeaus. Rücken gerade, Kinn nach vorne gestreckt und Hände hinter meinem Rücken. Wie ein Prinz eben zu sein hat. „Dass ich dich so angeschrien habe. Ich habe dich schon verstanden, nur wenn ich es preisgebe, dann haben wir wirklich irgendwann ein Problem. Ich muss uns beide beschützen." murmelte sie in ihren imaginären Bart, doch ich verstand es. Ich blieb stehen, was sie mir gleichtat, und schaute auf sie runter. Sie schaute zu mir hoch. Sie erinnerte mich immer wieder an die kleine Samira von damals. Allerdings war sie nach wie vor ein Sturkopf, der mich Tag und Nacht auf Trab hielt. Ich seufzte. „Ich kann mich auch nur entschuldigen. Es war nicht richtig dir solche Vorwürfe zu machen. Ich weiß, dass für dich alles neu und gewöhnungsbedürftig ist. Ich hätte von vorne herein an den Ärger mit dem König von Kwadria denken sollen." sagte ich zu ihr. Sie schüttelte den Kopf. „Nein! Du hattest jedes Recht dazu! Ich war eine Idiotin! Du meintest es gut und ich habe mich nicht dafür interessiert! Es war..." flüsterte sie. Ich unterbrach sie in dem ich ihr meinen Finger auf die Lippen legte. „Nicht! Du bist keine Idiotin! Du hast genug durch zu machen! Wärst du eine Idiotin, wärst du jetzt nicht hier!" flüsterte ich nah an ihrem Gesicht. Ich musste mich runterbeugen um ihr in die Augen schauen zu können, da ich sie beinahe um zwei Köpfe überragte. Sie ist und bleibt ein sturer Zwerg.

Ein Zwerg in den ich mich vor 4 Monaten verliebte. Damals als sie mich bei dem Waldbrand einfing. Als sie mich ausquetschte und mich rettete. Ihr war es egal, dass ich der Feind war. Es war zu schnell, aber wie sagt man so schön? Liebe auf den ersten Blick! Ich spürte ihr Herz rasen und ihren Atem an meiner Hand. Meinen Herzschlag hörte ich sogar schon selbst. Ihre Augenlider flackerten leicht, wegen dem Staub hier unten, als sie zu mir aufschaute. Sie war nervös! Wir waren uns so nah, wie ich noch niemanden jemals zuvor so nah war.

Ich kam ihr näher und näher. Ihre Augen schlossen sich und sie atmete nur noch ganz flach. Auch ich schloss meine Augen als meine Lippen auf die ihre trafen. Ein unbeschreibliches Gefühl. „Wow!" hauchte Samira als wir uns lösten. Ich hörte Schritte. Das konnte doch nicht sein, ich war der einzige, der diese Wege hier kannte und benutzte! „Wir müssen uns beeilen!" flüsterte ich und zog sie mit. „Na das habe ich mir auch anders vorgestellt!" kicherte sie vor sich hin. „Glaub mir, ich auch, allerdings ist es nicht sehr vorteilhaft, wenn uns hier unten jemand sieht! Ich habe Schritte gehört, die gar nicht hier unten sein können, da nur ich die Wege kenne! Eigentlich!" grinste ich leicht zurück und zog sie mit mir mit. „Was sind das eigentlich für Wege?" fragte Samira neugierig. Ich musste etwas lachen, da sie immer so neugierig war und nur Fragen stellte. „Geheimgänge von früher. Ich habe noch nicht herausgefunden wofür sie dienten oder wer sie geschaffen hat." seufzte ich. „Meinst du ich finde etwas darüber in meiner Welt?" ich hörte die Begeisterung in ihrer Stimme. Ich zuckte mit den Schultern und lief weiter um eine Ecke. „Warte mal kurz!" rief sie im Flüsterton und blieb stehen. Was war jetzt schon wieder. Ich drehte mich rum und sah sie bei einer Spalte in der Wand hocken. Sie hielt ein glänzendes rundes Etwas in ihrer Hand. „Was hast du da gefunden?" fragte ich über Samiras Schulter hinweg. „Das ist eine Taschenuhr. Damit kann man in meiner Welt die Zeit lesen. Heute hat man ein Handy oder modernste Armbanduhren. Aber die hier ist von damals. Taschenuhren hat man in anderen Jahrhunderten benutzt. Und diese hier ist noch aus dem Jahr 1789." erklärte Samira mit einem Lächeln in ihrem Gesicht. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und fragte sichtlich verwirrt: „Und woher weißt du das so genau? Woher weißt du aus welchem Jahr dieses Taschenuhr-Dings ist?" Sie lachte: „Erstens ist es mit dem Namen des Uhrmachers in die Innenseite des Deckels eingraviert und Zweitens gehörte sie meinem Vater. Ich frage mich nur was sie hier in einem Gang macht. Einen Gang den nur du kennst!" Diese Frage konnte auch ich ihr nicht beantworten. Ich sehe dieses Taschenuhr-Dings heute zum ersten Mal. Samira stand auf und lief, die Uhr bewundernd, weiter. Mein Tempo beschleunigte ich, um wieder mit ihr auf einer Höhe zu sein.

Who Am I Really?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt