~Samiras POV.~
„Na die Landung war doch akzeptabel!" lächelte ich sie aufmunternt an, was sie stolz hin und her trippeln ließ. Kenío sprang von meinem Arm und flitzte wieder in die Richtung des Flusses, was mich lächeln ließ. Die Wesen hier sind nett und hilfsbereit, zumindest die, denen ich bis jetzt begegnet bin. „Ran an die Suche! Ich hoffe wir können noch einige hier retten!" seufzte ich und lief in den Wald rein. Nicht weit von mir entfernt lagen einige Wölfe, die ziemlich ächzten. Ich rannte dort hin und brachte sie raus.
Nach gefühlten 3 Tagen hatten wir jeden Micromilimeter abgesucht und jeden gefunden. Tote hatten wir zum Glück nicht. „Wir bringen sie jetzt erstmal in Sicherheit und versuchen dann raus zu finden was hier passiert ist!" kam es von Merlina. Alle nickten machten sich an die Arbeit. In der Zeit machten Saphira und ich uns an einen Rundflug über den Wald. „Was ist hier nur passiert?" seufzte ich verzweifelt. Das konnte alles nicht wahr sein! Ich bin nicht lange zu Hause und schon steht der Wald in Flammen. Das gibt es wirklich nicht! Ich fühlte mich nicht wichtig, aber es war schockierend wie das ausartete innerhalb weniger Stunden. Erst diese Drohung von diesem Rothaarigen mit knochigen Drachenflügeln und dann der Waldbrand hier. Mich würde es nicht wundern, wenn es von Blarea kam. Denen traue ich alles zu, sogar wenn es ums Töten geht! „Es kann sein, dass es die Bösen waren, aber es muss nicht sein! Sei nicht so negativ!" versuchte Saphira mich zu beruhigen, was allerdings nicht so sehr funktionierte wie sie wohl dachte. Ich seufzte und sah Richtung Grenze etwas rennen. „Saphira! Schau mal da! Da rennt jemand auf die Grenze zu!" sagte ich und zeigte ihr die Gestalt. „Aye aye! Verfolgung wird aufgenommen!" kicherte sie und flog in einem hohen Tempo auf die Grenze zu. Ich klammerte mich an ihre Hörner und beugte mich leicht nach vorne, um nicht runtergerissen zu werden. Wir flogen geradewegs auf die flinke Figur zu. Na warte! „Kannst du ihm / ihr den Weg abschneiden?" schrie ich über das Dröhnen des Windes hinweg. Saphira bejahte und flog einen Schlenker und stürzte dann in die Tiefe. Wir landeten haarscharf vor der Gestalt, die ich mittlerweile kannte. „Saiko! Was tust du in unserem Gebiet?" fragte ich mit scharfer Stimme. Saphira neben mir schaute verwirrt und fragte: „Du kennst ihn?" „Wir sind uns schon mal begegnet." nickte ich knapp und schaute Saiko mit durchdringendem Blick an. „Antworte mir!" fauchte ich. Saiko schluckte hart und schaute zur Seite. Es war ihm unangenehm erwischt worden zu sein und dann auch noch von mir! Es war ihm unangenehm hier zu sein, fast so als wäre er gezwungen worden und will es selbst gar nicht! „Hör zu! Das alles geht nicht von mir aus! Das war die glorreiche Idee meiner Mutter, den Wald anzuzünden und mich zu schicken. Ich bin hier nicht mal der einzige! Der Wald war ein Vorwand, um in die Nähe des Palastes zu kommen. Im Norden sind Soldaten, die darauf warten eure Truppen und euren Palast zu zerstören! Ich sollte ablenken und den Wald abfackeln!" in seinem Blick lag Ehrlichkeit. „Scheiße!" fluchte er nach einem Blick nach oben. „Ihr müsst verschwinden, sonst kann ich euch nicht mehr helfen! Verschwindet und haltet unsere Soldaten auf! Los jetzt!" scheuchte er mich. „Und du? Du scheinst mir nicht gerade der größte Feind zu sein! Steig auf, sonst können wir auch für nichts garantieren!" rief ich über aufkommenden Lärm hinweg. „Mach dir um mich keine Sorgen Pinzesschen! Ich komme schon klar!" lächelte er mich gehetzt an. „Vergiss es!" rief ich, während Saphira sich mit mir auf dem Rücken in die Luft hob. Ich streckte meine Hand nach Saiko aus. „Du bist verrückt! Wir werden solche Schwierigkeiten bekommen!" rief er kopfschüttelnd, doch griff nach meiner Hand. „Saphira! Nicht so schnell, sonst verlieren wir ihn!" kommandierte ich. Sie flog etwas langsamer und knurrte leicht. Ich zog Saiko hoch und er krallte sich an die Hörner vor mir. „Ich sehe uns jetzt schon in benachbarten Kerkerzellen sitzen." seufzte er nah an meinem Ohr. Ein Schauer lief meinen Rücken hinab. Ich war noch nie einem Jungen so nah. Ich meine, einem Jungen, den ich kaum kannte! „Saphira flieg zum Palast!" sagte ich und schaute runter. Wie weit oben sind wir bitte? Der Wald sah wie ein weißer Fleck aus. „Kann sie schneller fliegen? Ich glaube wir bekommen Besuch!" sagte Saiko zwischen zusammengebissenen Zähnen. Ich drehte mich rum und bekam den Schock meines Lebens. „Du glaubst es?! Wir bekommen Besuch, und zwar nicht gerade wenig! Saphira schneller! So schnell du kannst!" hauchte ich. Hinter uns? Eine Armee aus schwarzen Drachen mit schwarzen Soldaten als Reiter. Da war eine schwarze Wand hinter uns! „Du bist die Reiterin also schau lieber nach vorne! Ich versuche sie uns von Hals zu halten." Saiko gab mir Anweisungen, die ich auch brav befolgte. Ich lenkte Saphira über unser Band entweder nach oben, unten, rechts oder links, je nach dem was Saiko von sich gab. Saiko schoss Licht- und Feuerkugeln nach hinten. „Wir sind echt am Arsch!" hörte ich ihn murmeln und dann zischte es. Er hatte einen Feuerball nach hinten jagen lassen. Der Palast kam in Sicht und mit ihm ein Kampf. „Was sollen wir tun? Anhalten und von oben kämpfen wird schwierig mit unserem Anhängsel, landen und kämpfen, ebenso wegen den Soldaten! Was zur Hölle sollen wir tun?!" rief ich überfordert und den Tränen nah. Meine Freunde kämpften da unten oder sind verletzt! Und ich sitz hier oben völlig überfordert mit dem Feindesprinz hinter mir und vertraue dem Kerl auch noch! „Gerade aus! Wir müssen die erstmal abhängen!" schnaufte er. „Flieg ins Gebirge, ich kenne da eine Höhle in die wir erstmal können!" seine Stimme wurde von einem tiefen Atemzug und einem Zischen begleitet. Das Zischen kam von ihm. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah seine verbrannte Haut am Arm. „Scheiße! Wir müssen so schnell wie möglich Unterschlupf finden!" rief ich geschockt. Neben mir tauchte ein schwarzer Drache mit einem lila Schimmer auf. „Samira! Flieg mir nach ich kenne seinen Unterschlupf! Saiko hör auf zu kämpfen! Dein Arm ist verletzt du Dummkopf!" es war Merlina. Sie war ein Drache! Ich nickte und wir flogen ihr hinter her. „Leichter gesagt als getan! Uns sitzt die Armee meiner Eltern im Nacken, die uns am liebsten abschlachten würde!" fauchte er Merlina zu und ließ mehr und mehr Kugeln nach hinten jagen. Langsam kam das Gebirge in Sicht und wir flogen um Berge rum. Wir waren etwas tiefer gegangen und versuchten irgendwie nicht von oben abgefeuert zu werden. „Nicht mehr weit! Da vorne ist sie!" rief Merlina zu uns nach hinten und beschleunigte an Tempo.
Keine 5 Minuten später saßen wir in einer Höhle hinter einem Wasserfall. „Dummkopf!" fauchte Merlina Saiko an und verpasste ihm mit ihrem stacheligen Schwanz einen harten Schlag. Seine roten Locken standen jetzt in alle Richtungen und seine Augen starrten Merlina finster an. Merlina dagegen kicherte nur und stand in ihrer menschlichen Gestalt vor uns. Mir fiel seine Drohung wieder ein. „Was hat das alles zu bedeuten Saiko?" fragte ich gerade raus und setzte mich mit dem Rücken an meinen Drachen gelehnt auf den Boden. Sein Blick wanderte zu mir und er seufzte: „Alles ist verwirrend! Das zu entwirren dauert ewig!" Ich zuckte nur mit den Schultern und meinte herausfordernd: „Na und? Ich habe Zeit! Du könntest ja mal heute Mittag anfangen!" Ich glaubte nicht, dass er alles entwirren könnte und mir alles erklären könnte, aber seine Drohung von heute Mittag könnte er echt mal aufklären. „Du meinst den Mittag in deiner Welt? Im Park? Das ist leicht kompliziert!" er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Kompliziert? Junge du hast mir gedroht! Du hast mir offenbart, dass ihr mit gefährlich werden könntet!" schrie ich plötzlich los. Alle zuckten wegen der plötzlichen Lautstärke zusammen. „Naja, Drohung indirekt. Es war eher eine Warnung! Meine Eltern wollen dich töten. Ich wusste davon und habe dich vorgewarnt, wollte aber dennoch als der Prinz von Blarea auftreten. Du solltest eigentlich nichts davon wissen. Ich will nur nicht für Tote verantwortlich sein und ein schlechtes Gewissen haben, weil ich nicht gewarnt habe." er wurde immer leiser und verlegener. „Samira? Saikos Warnungen sind immer als Drohungen getarnt, weil er einfach ein viel zu großes Ego hat. Nimm es ihm nicht übel." lächelte mich Merlina an. „Ich glaube ich drehe durch! Ihr wisst beide, dass es einfach viel zu lächerlich klingt! Ich bin sein 48 Stunden eine Prinzessin! Ich bin seit 48 Stunden eine Fee! Ich kenne seit 48 Stunden eine Welt, die wie aus einem Fantasybuch stammt! Mir wurde vor vielleicht drei Stunden gedroht beziehungsweise ich wurde vor vielleicht drei Stunden mit einer Drohung gewarnt und sitze jetzt mit meiner Freundin und meinem eigentlichen Feind in einer Höhle in einer anderen Welt, verstecke mich vor Feind und Freund und halte ein Schwätzchen! Wo sind die versteckten Kameras?!" rief ich und schüttelte verzweifelt den Kopf. „Samira, bitte!" seufzte Merlina verzweifelt.
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Who Am I Really?
FantasyWas würdest du tun, wenn sich dein Leben mit ein paar Worten auf den Kopf stellt? Ich rede nicht davon, dass du plötzlich das Geschwisterkind eines Weltstars bist. Nein! Plötzlich gibt es eine Parallelwelt! Eine Welt, in der Feen, Drachen, Einhörne...