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~Samiras POV.~

„Du bist endlich wach!" freute ich mich und half ihr sich aufzusetzen. Elly hielt sich den Kopf und blinzelte, um richtig sehen zu können. „Ich frage erst gar nicht wie es dir geht. Man sieht dir an, dass es dir so richtig beschissen geht! Willst Du einen Kakao?" sagte ich zu ihr. Elly nickte als Antwort und Saiko rannte fast schon direkt zum Topf über dem Feuer. Dankend nahm Elly die Tasse an und lehnte sich genüsslich seufzend zurück als sie sagte: „Viel besser jetzt!" Sie lächelte leicht und schaute sich um. Gelvin hockte vor ihr auf dem Boden, sah sie an und sagte: „Du siehst mehr wie ein Mensch aus und nicht mehr wie ein Eisklotz!" Elly zog eine Augenbraue hoch und schaute ihn ziemlich verwirrt an. Saiko und ich lachten wegen Gelvins Aussage leicht. „Aber Gelvin hat Recht!" kam es lachend von Saiko. „Aber ich war ein hübscher Eisklotz!" grinste Elly direkt und strich sich eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr. Mackenzie lief kichernd durch den Wohnbereich und räumte auf. Als wir fertig gelacht hatten, brachten wir Elly auf den momentanen Stand der Dinge. Das hieß wir erzählten ihr, dass wir unsere Drachen suchen mussten und, dass wir bald aufbrechen mussten, um in die Eisheilgen zu gelangen. Wir mussten diesem Krieg wirklich ein Ende machen. Elly nickte zustimmend und nippte an ihrem Kakao. Zusammen mit Elly liefen wir in die große Scheune zu Saphira und Dajun. Gelvin sprang direkt zu Saphira ins Heu und spielte mit ihr. „Ich glaube ich weiß was diese alte Kitsune meinte." sagte Dajun für alle hörbar. „Was genau von dem ganzen undeutlichen Geschwafel von ihr?" kam es leicht genervt von Saiko, der ihn abwartend mit verschränkten Armen anschaute. „Dass nur ihr drei es schaffen könnt! Ich habe noch sie ein solch starkes Band zwischen drei so unterschiedlichen Menschen gesehen!" antwortete Dajun. „Ja unterschiedlich trifft es wirklich gut! Elly ist definitiv die Ordentlichste von uns drei und Saiko hat mehr Ahnung von Kronen als ich es jemals haben werde!" grinste ich in die Runde. Dajun schaute mich entgeistert an, bevor er es aber verstand und leise lachte. Auch Elly kicherte vor sich hin als sie sagte: „Du bist das totale Chaos in Person! Einer muss ja den Überblick behalten!" „Was Dajun meint, ist, dass euch drei etwas ganz Besonderes verbindet. Dieses Etwas habt nur Ihr, sonst niemand!" hörte ich Mackenzie hinter uns und drehte mich zu ihr um. Sie lächelte uns breit an und zeigte auf etwas zwischen uns drei. Verwirrt schaute ich dorthin, doch ich konnte nichts sehen. „Ihr müsst mit eurem Herzen sehen, nicht mit den Augen!" kicherte Mackenzie. Ich schloss die Augen und versuchte mich auf mein Herz zu konzentrieren. Als ich ein hell leuchtendes Band, dass ein Dreieck bildete zwischen Saiko, Elly und mir sah, war ich verblüfft. „Da ist wirklich etwas! Wir sind miteinander verbunden!" rief ich und riss verwundert die Augen auf. Mackenzie nickte lächelnd und stellte uns das Essen auf einen Tisch. „Wenn Du das nun auch siehst, dann kannst Du auch endlich anfangen zu akzeptieren, dass du mächtiger bist!" lachte Saphira leicht. Ich rollte leicht mit meinen Augen und zeigte warnend mit meinem Zeigefinger auf sie. Saphira lachte brummend und schüttelte ihren gigantischen Kopf. „Saphira hat nicht ganz unrecht! Auch ich spüre eine deutliche Veränderung in deiner Magie!" sagte Saiko ruhig und musterte mich aufmerksam. Empört drehte ich meinen Kopf zu ihm und sagte: „Du jetzt auch noch? Was habt ihr alle damit? Ich bin vollkommen normal und nicht noch merkwürdiger als zuvor auch schon!" Danach lief ich genervt aus der Scheune zurück ins Haus und in Saiko und mein Zimmer zurück. Dort warf ich mich aufs Bett und starrte genervt an die Decke. Die Ereignisse ließ ich nochmal Revue passieren und versuchte zu verstehen, was alle mit meiner Macht hatten. Doch ich rannte gegen eine Wand, denn ich verstand einfach gar nichts davon. Ich fühlte mich nicht anders als zuvor auch. Gedankenverloren berührte ich die Narben an meinem rechten Oberarm und strich darüber. In diesem Moment wünschte ich mir, dass ich mich erinnern könnte und eine große, Rat gebende Schwester. Seufzend rollte ich mich auf der Seite zusammen und schloss die Augen. Kurz darauf fiel ich ins Land der Träume.

Als ich wach wurde, spürte ich einen Körper an meinem. Ich wusste direkt, dass Saiko neben mir lag und auch, dass er nicht schlief. Er beobachtete mich und wusste ganz genau, dass ich gerade richtig wach wurde, denn diese scharfen Augen machten ihn aus. Sie machten ihn zu dem, was er nun mal war, ein Prinz, der irgendwann einen Krieg führen musste und vermutlich sogar regieren würde! Aber bis dahin war er einfach nur Saiko, mein Freund! „Wie lange liegst du schon hier und beobachtest mich?" fragte ich Saiko und drehte mich zu ihm rum. Leicht lächelte er, strich mir eine verirrte Locke hinter mein Ohr und antwortete: „Eine ganze Weile. Ich wollte dich aber nicht wecken. Du hast so friedlich geschlafen." Er lächelte liebevoll. Langsam setzte ich mich auf und schaute auf ihn runter. „Meine Gedanken drehen sich immer um das Gleiche! Alle sagen, dass ich mächtiger wäre. Dass ich die Stärkste wäre. Dass ich alle retten würde. Dass ich mehr Magie nun hätte. Ich verstehe es einfach nicht! Ich bin immer noch die merkwürde Samira von vorher! Ich habe weder mehr Magie noch irgendetwas einzigartiges an mir!" sprudelten alle Gedanken aus mir raus. Saiko setzte sich ebenfalls auf und schaute mich ernst an. „Schließ die Augen. Konzentriere dich auf deine Magie, darauf wie sie pulsiert. Spürst du sie?" Ich befolgte was er sagte und tastete nach meiner Magie. Ich spürte, wie sie durch meinen Körper floss, nein pulsierte, und wie sie jeden einzelnen Millimeter von mir ausfüllte. Ich nickte, um Saiko zu signalisieren, dass ich meine Magie vor meinem Auge sah. „Erkennst du die Veränderungen an ihr?" fragte er ruhig. Ich runzelte die Stirn und untersuchte meine Magie auf Veränderungen. Tatsächlich begann sie sich vor meinen Augen zu verändern! Sie strahlte hell auf, dass es mir in den Augen weh tat und ich fast wegschauen musste. Sie pulsierte stärker durch meinen Körper und war nun viel präsenter in ihm. Sie hatte nun die Überhand über meinen Körper. Ich öffnete die Augen und sah direkt in Saikos Gesicht. Zufrieden grinste er und sagte: „Siehst du jetzt, dass deine Magie stärker da ist? Sie pulsiert viel stärker um dich herum! Deine Flügel sind viel größer und bunter! Sogar in deinen Augen sieht man sie! Sie sind heller und ihre Farbe hat sich geändert." Verwirrt, wie ein Rehkitz sah ich ihn an und brachte ihn damit zum Lachen. Saiko formte lachend eine Magiekugel, die mich spiegelte. Ich schaute auf meine Augen und erstarrte! Sie hatten plötzlich ein viel helleres Grün und in dem Grün tanzten gelbe und türkisene Sprenkel! Mit aufgerissenen Augen schaute ich wieder in Saikos Augen und erkannte Belustigung in ihnen. „Das türkis in deinen Augen zeigt die Fee in dir. Sie ist seit der Felsspalte in deinen Augen zu sehen und wird immer dominanter!" erklärte er mir lächelnd. Ich war geschockt darüber und lehnte mich an die Wand hinter mir. Ich schloss erschöpft meine Augen als ich Dajun lachen hörte. „Hat die Dame auch endlich akzeptiert, dass sie stärker ist! Welch eine freudige Nachricht!" sagte er. „Halt doch die Klappe du riesiges Kohlestück!" brummte ich laut vor mich hin. Saiko lachte laut, denn er wusste genau, dass ich meine Worte nicht ernst meinte. Leise lächelte ich über diesen kleinen Moment der Unbeschwertheit, bevor mein Blick auf die Dunkelheit vor dem Fenster fiel. „Wie lange habe ich geschlafen?" fragte ich verwirrt. Saiko antwortet mir, dass ich nicht lange geschlafen hatte. Mein Magen knurrte, was mir das Zeichen gab, schnell etwas zu essen. Kichernd stand ich auf griff meine Socken und lief durch die Tür. Saiko immer dicht hinter mir. Unten in der Küche sah ich noch Reste vom Abendessen und schnappte mir die Schüssel. Gierig schlang ich das Essen runter, bis die Schüssel leer war. Als ich satt auf dem Sofa saß fragte ich Saiko: „Wann wollen wir zur Höhle?" Saiko seufzte: „So schnell wie möglich. Am besten morgen!" Ich nickte, denn ich hatte es befürchtet. „Dann gehen wir lieber ins Bett. Ich habe das Gefühl, dass wir morgen unsere ganzen Kräfte brauchen werden. Da wäre es schlecht, wenn wir wie Zombies herumlaufen morgen. Also tanken wir lieber unsere Kräfte auf und das geht am besten, wenn man schläft!" grinste ich ein wenig und erhob mich. Saiko schüttelte leise lachend den Kopf, bevor er ebenfalls die Treppe nach oben lief.

„Wir können euch wirklich nicht helfen?" fragte Benno uns das fünfte Mal. Lächelnd schüttelte ich den Kopf und antwortete: „Wirklich! Das müssen wir alleine machen. Ihr habt schon so viel für uns getan! Danke für alles!" Seufzend umarmte er uns alle genau wie Stina, Mackenzie und auch Gelvin es taten. Gelvin schniefte sogar etwas. Mit einem letzten Winken stiegen wir auf unsere Drachen und hoben in den Himmel ab. „Dann wollen wir mal in das letzte große Abenteuer springen!" grinste Elly uns an und Saphira schüttelte sich vor Vorfreude. Auch Dajun schüttelte sich kurz, was mich und Saiko hinter mir zum Lachen brachte. Die Berge der Eisheilgen rückten immer näher. Unser Ziel, der höchste Berg, wurde immer klarer und vor allem größer! Voller Vorfreude und Spannung schauten wir uns alle an bevor wir zur Landung ansetzten und den Aufstieg auf den riesigen Berg begonnen.

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