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~Samiras POV.~

Einer von ihnen hatte Flügel. Sie waren riesig und rabenschwarz, man könnte meinen, er wäre der Tod oder der Sensenmann persönlich. Der Junge mit den Flügeln war um einiges älter als ich, vielleicht 22 oder 23 Jahre alt. Er hatte dunkelrote Locken, wie Saiko, aber kurze Haare. Er sah Saiko sehr ähnlich. Mich würde es nicht wundern, wenn das Kenai ist, der ältere Bruder von Saiko. Die flügellosen Männer hatten alle schwarze Klamotten an. „Schwarz scheint eure Lieblingsfarbe zu sein!" grinste ich frech den Rothaarigen an. Dieser schnaubte nur abfällig und lief auf mich zu. Mich schüchterte er nicht ein. Mein Grinsen blieb, ob er es wollte oder nicht. „Was tut ihr auf fremdem Gebiet?" fragte ich wieder ernst. In meinen Augen loderte ein Feuer. „Wir erledigen nur unseren Job!" grinste der rothaarige mich abfällig an und spielte mit einer meiner Locken. Ich schlug seine Hand weg und sagte: „Schön! Aber nicht hier und vor allem nicht mit meinem Drachen!" Diesmal lachte er. „Ach Kleine. Was ist, wenn unser Auftrag nun mal war, dieses Biest zu erledigen?" er lachte immer noch. Ich wusste es, also schockte es mich nicht mehr. „Erstens: Sie ist kein Biest! Zweitens: Interessiert es mich überhaupt nicht! Du kannst deinen Eltern ausrichten, dass ihr es nie schaffen werdet hier irgendwen zu erledigen! Und jetzt verzieht euch in eure abgestorbene Hälfte!" fauchte ich Kenai an. Er schaute mich verdutzt an. „Kann man nun mal nicht übersehen, wenn sich Brüder wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sehen! " grinste ich wieder frech und drehte mich um. Saphira sagte ich, die Idioten zu duschen und dann wieder mit zu kommen. Kenai meinen Lieblingsfinger gezeigt und dann hob ich auch schon ab.

Unter mir sah ich eine Horde Wölfe, die mir hinterherrannten. Na toll, jetzt verfolgen die mich auch noch. Wie die mich anstarrten als wäre ich deren Beute. Über mir tauchte ein Schatten auf. Als ich hochschaute sah ich einen blauen Bauch und wusste sofort, dass es mein Drache war. Also flog ich höher und setzte mich auf ihren Rücken. „Siehst du die Wölfe?" fragte ich sie als ich runterblickte. Sie nickte und meinte, dass sie von drüben kamen. „Würde mich wundern, wenn nicht. Sie würden mich nicht verfolgen, wenn sie von uns wären." seufzte ich. Ich beugte mich zu tief nach unten um, durch Saphiras Flügelschläge, etwas zu sehen. Es dauerte nicht lange als Saphira in einer starken Windböe strauchelte und ich von ihrem Rücken rutschte. Ein Schrei verließ meine Kehle, aber Saphira hatte mit ihrem Gleichgewicht zu kämpfen, daher konnte sie mich nicht auffangen, also fiel ich. Ich war wie paralysiert und fiel ziemlich tief. Das nächste was ich spürte war ein Ast, auf den ich mit dem Rücken, genau zwischen meinen Flügeln, aufkam. Unter mir sammelte sich diese Horde Wölfe wieder und versuchten hochzuspringen. Einer von ihnen verwandelte sich sehr schnell und schaute genervt zu mir nach oben. Sie hatte dunkelblonde gelockte Haare, die ihr bis zur Mitte ihrer Oberschenkel reichten. Ihre Augen ließen mich erschaudern. Eines war eisblau wie ihr Blick, der mich scharf musterte. Das andere war blutrot wie die Aura, die sie umgab. „Wie wäre es, wenn du kleine Fee da mal runterkommst, dass wir das hier richtig klären können?" sagte das Mädchen bissig und spuckte neben den Baum. „In wie fern richtig? Ich komm runter und du und dein Anhängsel machen mich zu Hackfleisch? Das nenne ich einen genialen Plan! Probieren wir es doch gleich mal aus!" kam es sarkastisch von mir. Das Mädchen lachte falsch auf: „Süße. Ich bin ums weite älter und ebenso erfahrener als du. Also spiel dich hier nicht so weise auf! Ich lasse dir die Chance allein runter zu kommen bevor ich das Rudel auf dich hetze!" Zum Ende hin fauchte sie mich an. Ich entschloss mich dann doch lieber runter zu kommen. Also ließ ich meine Flügel verschwinden und kletterte langsam von diesem blöden hohen Baum. „Warum nicht gleich so?" grinste sie böse. Ein anderes Mädchen erschien hinter ihr. „Sachiko, du weißt, dass er sie lebend will und ohne einen Kratzer!" merkte das blau-schwarz haarige Mädchen an. Wer war „er"? Diese Sachiko seufzte nur und grummelte: „Ich hasse dich wirklich manchmal Cecilia!" Cecilia war hübsch. Sie sah auch nicht bösartig aus wie diese Sachiko, im Gegenteil sie sah nett und liebenswert aus. Aus Sachikos Hand flogen Eisenhandschellen. Als diese sich um meine Arme schlossen, brannte es fürchterlich und hörte nicht mehr auf. Ich zog zischend die Luft ein und versuchte mich irgendwie auf meinen Beinen zu halten. Sachiko lachte nur böse und schubste mich tiefer in den Wald. Nicht lange danach schob sie einen Felsen weg und zum Vorschein kam ein Eingang für einen unterirdischen Gang. Na super! Das letzte Mal als ich in so einem Gang war, habe ich mit dem bösen Prinzen, der eigentlich nicht böse ist, rumgeknutscht! Allerdings konnte ich heute nicht auf so etwas hoffen. Ich seufzte nochmal und wurde in diese widerliche Dunkelheit geschubst.

Who Am I Really?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt