Kapitel 3

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Ich hatte beschlossen mich heute etwas gewagter anzuziehen. Ich entschied mich für ein schwarzes enges Cocktailkleid, was ich mit schwarzen Monster High-Heels anzog.
Auf meinen vollen Lippen trug mir einen dunkelroten Lippenstift auf und schminkte meine Augen zu Smokey eyes.
Meine Locken ließ ich einfach offen. Ich war sehr stolz auf meine Hüftlangen Locken. Ich musste mir zwar dafür immer Meckerereien von meiner Mutter anhören, aber jetzt fand sie es selber schön. Als ich fertig war und aus meinem Zimmer in den Flur lief, erblickte ich Luan der gerade dabei war sich seine Schuhe anzuziehen.
„Und? Wie seh ich aus?", fragte ich ihn grinsend.
Als Luan zu mir sah, schaute er mich böse an und fragte mit einem strengen Ton: „Wohin mit dem Outfit?!"
„Mit Argjenda raus", antwortete ich lächelnd und umarmte ihn zum abschied.
„Nächstes mal ziehst du dir gefälligst etwas anständigeres an", rief er mir noch hinterher.
„Woow Adelina! Also so wirst du Mustafa ganz bestimmt verrückt machen", sagte Argjenda grinsend als ich ins Auto eingestiegen war.
Argjenda bitte nerv nicht!", sagte ich, konnte mir aber ein leichtes lächeln dabei nicht verkneifen.
„Und wie wars heute mit Mergim?", fragte ich sie neugierig.
Sofort grinste Argjenda über beide Ohren und erzählte mir, dass sie in einem Restaurant etwas essen waren und anschließend noch etwas Spazieren gegangen waren.
„Voll schön...hoffentlich klappt es mit euch", sagte ich und lächelte ihr liebevoll zu.
Als wir vor der Lajwel Bar standen, war ich mir plötzlich nicht mehr so sicher, was mein Outfit betraf. „Ist das nicht etwas zu viel, wie ich angezogen bin?!", fragte ich Argjenda unsicher.
„Nein, bist du blöd?! Du siehst einfach Bombe aus, ein richtiges Model".
Ich spürte wie ich über ihr nettes Kompliment errötet war und sagte: „Danke, aber schau dich an! Dein Körper ist ein Traum für jeden Mann", sagte ich lachend, als wir gemeinsam in die Bar rein liefen.
Sofort spürte ich die Blicke auf uns, als wir zu unserem Tisch liefen.
Als wir an dem Tisch von Mustafa und den anderen vorbeiliefen, waren Mustafa und Senad gerade mit ein paar Mädels beschäftigt.
„Canim. Hey", sagte Mergim lächelnd und küsste Argjenda auf dem Mund.
Oh mein Gott!! Wie süß! Dachte ich lächelnd, als ich sah wie verliebt sich beide ansahen.
„Adelina, Heeeyy!", rief plötzlich Senad der anscheinend das Interesse an seiner Begleitung verloren hatte und mich herzlich umarmte.
„Hey", sagte ich lächelnd und schaute kurz zu Mustafa rüber, der mich schweigend mit diesen schwarzen gefährlichen Augen anblickte.
„Adelina...Hey...", sprach Mustafa und schaute mich kalt und desinteressiert an.
„Mustafa...Hey", begrüßte ich ihn kalt und versuchte ebenfalls uninteressiert zu klingen.
Endlich! Argjenda hatte sich Gott sei Dank von Mergim verabschiedet und wir konnten somit endlich zu unserem Tisch.
„Boah Adelin, hast du gesehen wie Mustafa dich angeschaut hat?!", fragte Argjenda grinsend. Ich schaute sie fragend an und sagte etwas sauer: „Nein?!! Er hat mich voll kalt und uninteressiert angesehen! Boah ich mag ihn jetzt schon nicht!"
Argjenda klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter und flüsterte mir grinsend ins Ohr: „Schau mal gegenüber von dir, ich vermute mal, dass er gefallen an dir gefunden hat", dabei zeigte sie auf einen Jungen der mich lächelnd anblickte. So schlecht sah er gar nicht mal aus, musste ich zugeben...mit seinen blauen Augen und den hell braunen Haaren sah er ziemlich gut aus.
Gerade als ich etwas darauf erwidern wollte, war plötzlich Mergim an unserem Tisch dazu gekommen.
„Sorry Adelina, aber ich müsste dir mal Argjenda schnell entführen", sagte er und zwinkerte mir dabei mit einem frechen Grinsen zu.
„Kein Problem...", sagte ich lachend.
Als die beiden weg waren, nahm ich mein Handy raus und scrollte in Facebook rum, was es so neues gab.
„Hey..."
Erschrocken schaute ich auf, und erblickte den Jungen mit den blauen Augen vor mir...
„Darf ich mich setzen?", fragte er mit einem schiefen lächeln.
„Emm... ja...", sagte ich etwas unsicher.
„David, Hey", stellte er sich vor.
„Adelina"
David schaute mich von oben bis unten begierig an und sagte: „Du bist mir schon vorher als du rein gekommen bist aufgefallen... du siehst echt Wunderhübsch aus..." dabei rückte er noch näher an mir, wobei ich erst jetzt den unangenehmen Geruch nach Alkohol war nahm.
„Emm... Dankeschön...", sagte ich nur und rückte wieder etwas weg von ihm.
Als ich zufällig in Mustafas Richtung blickte, sah ich wie er David mit einem Todernsten Blick ansah und ihn keine Sekunde aus den Augen ließ.
„Nein echt, du siehst echt verdammt schön aus, weist du das?", sagte David und packte plötzlich unsanft meinen Arm. „Sogar verdammt schön!". Gerade als er seine ekligen Lippen auf die meine pressen wollte, hatte Mustafa, der plötzlich dazu gekommen war ihn unsanft nach hinten gezogen.
„Verpiss dich!", zischte er ihm wutentbrannt zu und schubste ihn hart weg, sodass er halber hingeflogen wäre.
Als ich ängstlich zu Mustafa sah, setzte er sich neben mich und fragte ob ich oke wäre.
„Eh...emm...ja...danke", stammelte ich leise.
„Kein Ding, wenn solche Typen kommen, geh einfach weg...", sagte Mustafa und ich sah ihm an, dass er immer noch total sauer war.
„Mach ich..."
Einen kurzen Moment sagte keiner was von uns, bis Mustafa lächelnd sagte: „Du siehst heute Wunderschön aus."
„Dankeschön...", sagte ich etwas verlegen.
„Wie kommen diese schönen grünen Augen, wenn du sonst eher ein dunkler Typ bist?", fragte er und blieb mit seinen Augen bei meinen Haaren liegen.
„Das fragt jeder, ich hab sie von meinem Vater geerbt, der eher ein heller Typ ist", sagte ich lachend.
„Schön...so einen Kontrast habe ich bis jetzt noch nicht gesehen, aber es gefällt mir sehr...Mashallah"
Leich errötet blickte ich zu Boden.
Wo war Argjenda bloß?!
Als ich wieder zu ihm sah, schien er gerade über etwas nachzudenken.
„Adelina...hmm...Albanerin? Oder auf jeden fall etwas vom Balkan, stimmts?", fragte er grinsend, sodass sich wieder dieses süße Grübchen auf seiner linken Wange abzeichnete.
„Albanerin. Richtig geraten", sagte ich lachend. „Und du? Warte lass mich überlegen...Türke?"
Mustafa fing darauf zu lachen an und schüttelte grinsend seinen Kopf.
„Falsch geraten, ich bin Araber..."
Überrascht blickte ich zu ihm, damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet.
„Hätte ich als zweites getippt", sagte ich lachend.
„Würde ich an deiner stelle jetzt auch sagen... weist du wohin Mergim und Argjenda hingegangen sind?"
„Ne...und das ist gar nicht gut, denn ich sollte eigentlich jetzt nach Hause, es ist schon ziemlich spät."
„Ich kann dich fah..."
„Nene, ich laufe, aber trotzdem danke..."
„Laufen?!! Hier in Neukölln?! Nie im Leben! Yallah ich fahr dich, ich lass dich doch um diese Uhrzeit nicht alleine nach Hause laufen!"
Oh wie süß er war! Ich schaute ihn lächelnd an und sagte: „Aber du musstest mich heute schon fahren, ich will dir keine Umstände machen, und außerdem wartet deine Freundin auf dich", dabei zeigte ich zu dem Mädchen, mit der er vorhin rum gemacht hatte.
Mustafa fing wieder zu lachen an und sagte: „Die ist doch nicht meine Freundin, ich habe keine."
Ich schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und sagte grinsend: „Also stimmt es, was man so über dich erzählt."
„Was erzählt?!"
Ich fing an zu lachen und sagte: „Egal, nicht so wichtig."
Als ich meine Tasche nahm und wieder zu Mustafa sah, bemerkte ich wie er mich böse ansah.
„Sauer?!", fragte ich ihn lachend, als ich aufgestanden war.
„Auf keinen Fall!", sagte er hingegen und stand ebenfalls grinsend auf.
Als wir noch kurz zu seinem Tisch liefen, da er sich von seinen Jungs verabschieden wollte, hörte ich wie einer der Jungs grinsend sagte: „Bruder heute schon die dritte, übertreib es nicht."
Mustafa erwiderte daraufhin sauer, dass er mich nur nach Hause bringe, und der Freund nicht so viel reden solle.
In seinem Auto, konnte ich einfach nicht meine Klappe halten, und fragte ihn: „Stimmt das, dass du jeden Tag eine andere hast?!"
Mustafa schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und sagte: „Ich hab halt noch nicht die richtige gefunden...und außerdem halte ich nicht so viel von Beziehungen"
Etwas überrascht über seine ehrliche antwort, blickte ich ihn nur mit großen Augen an.
„Und du? Wie stehst du so zu Beziehungen?", plötzlich fing er an zu lachen und sagte: „Dumme Frage, du hast ja schon ein Freund".
Ich schaute ihn breit grinsend an und sagte lachend: „Echt?! Davon hätte ich aber gewusst"
Mustafa sah mich verwirrt an und sagte: „Aber...dieser Junge von heu..."
„NEIN, dass ist doch nicht mein Freund! Das war mein Bruder", sagte ich lachend.
Jetzt lächelte auch er.
„Ich dachte, dass es wirklich dein Freund sei...ja und... wie stehst du so zu Beziehungen?", wiederholte er wieder seine Frage, was mich zum schmunzeln brachte, da ich genau wusste, dass er mich abchecken wollte, ob ich schon vergeben war.
„Ich hatte noch nie einen Freund, aber ich stell mir dass sehr schön vor..."
Mustafa starrte mich mit großen Augen an und fragte ganz verwundert: „Du?! Also du hattest echt noch nie einen Freund?!"
„Wieso reagiert bloß jeder immer so verwundert?! Ich bin erst 18 und warte halt auf den richtigen", sagte ich lachend.
Plötzlich wurde Mustafa wieder ernst und sagte: „Weil du ziemlich, sogar sehr Hübsch bist Adelina...ich glaub dass ist dir gar nicht so bewusste, wie hübsch du bist..."
Er schaute mir tief in die Augen und ein Glück dass es im Auto dunkel war, und er nicht sehen konnte wie ich errötet war.
Als wir vor meiner Wohnung geparkt hatten, wusste ich nicht was ich sagen sollte und umarmte ihn stattdessen.
„Danke", hauchte ich ihm leise ins Ohr.
Als wir uns voneinander gelöst hatten, schaute mich Mustafa mit einem schiefen lächeln an und sagte: „Wie schon gesagt, immer wieder gern."
Auf mein Zimmer, war das erste was ich tat, Argjenda anzurufen...
„Oh Adelin, sorry, ich hatte dich total verges..."
„Nicht so schlimm, Mustafa hat mich gefahren", unterbrach ich sie. Ich hörte wie Argjenda durchs Telefon lachte und mich fragte was wir so geredet hatten.
Nachdem ich ihr alles erzählt hatte, und auch wie er David sauer angemacht hatte, sagte Argjenda: „Adelina...ich gib dir ein Tipp, lass dich nicht auf ihn ein...erstens tut er sowieso nur jedes Mädchen verarschen, zweitens raucht, schwänzt die Schule und macht allgemein voll viele Probleme...er passt nicht zu dir...er sucht nicht die große Liebe, dass einzigste was er sucht ist, dich ins Bett zu bekommen...vertrau mir, ich kenne ihn."
Ich spürte wie ich etwas sauer wurde und Argjenda anzickte: ,,Mergim ist doch genau so, und außerdem kann ich selber auf mich aufpassen. Danke!"
„So war es nicht gemeint Adelina... soll ich dich morgen zur Schule abholen?"
Plötzlich überkam mich das schlechte Gewissen...Argjenda meinte es doch nur gut.„Nene, musst du nicht, ich lauf lieber...sorry dass ich so zickig reagiert habe", entschuldigte ich mich.
Nachdem ich aufgelegt hatte ging ich sofort schlafen...ich war von diesem Tag so kaputt....

Adelina&MustafaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt