Kapitel 9

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Bei Argjenda zuhause schauten wir uns einen Film an, worauf ich mich allerdings überhaupt nicht konzentrieren konnte, da meine Gedanken die ganze Zeit bei Mustafa waren.
Argjenda hatte mich gefragt ob ich nicht bei ihr übernachten wolle, was ich dann auch tat. Ich hielt es eine Stunde aus, leise den Film anzuschauen, aber länger konnte ich dann auch nicht...Gegen Mitternacht sagte ich ihr, dass ich echt müde wäre und ich schon mal schlafen gehe.
„Oke, ich komm gleich nach...und HEY! Sei wegen diesem Vollidioten nicht traurig", sagte sie lächelnd.
Als ich auf Argjendas Bett lag, musste ich immer wieder leise aufschlurzen.
Wie konnte ich mich nur in so einem verlieben, wie?! Er hatte doch alles geplant, er wollte mich von Anfang an nur ins Bett bekommen! Und ich dumme hatte mich in ihn verliebt!
Irgendwann spürte ich, dass meine Augenlider immer schwerer wurden und ich schließlich doch noch in einen unruhigen Schlaf fiel...

„Boah, ich hab so kein Bock auf Mathe, das glaubst du mir nicht!", meckerte Argjenda rum als wir auf dem weg zum Klassenzimmer waren.
„Kommt davon, wenn du die ganze Nacht mit Mergim schreibst", meckerte ich sie an und öffnete die Tür und lief ins Klassenzimmer, wo sich meine und Mustafas Augen sofort trafen. Ich brach aber augenblicklich den Blickkontakt wieder ab und drehte mich zu meinem Platz um.
„Boah, Musti tut dich die ganze Zeit anschauen!", sagte Argjenda genervt und schaute hasserfüllt zu ihm rüber.
„Sollen ihm doch die Augen Raus fallen!", entgegnete ich kalt, wusste aber selbst dass es mich nicht kalt ließ...obwohl ich dass eigentlich gar nicht sollte, vermisste ich ihn doch irgendwie...aber wieso?! Adelina, wieso bist du nur so dumm?! Er scheißt auf dich und du weinst ihm hinterher!, dachte ich und war plötzlich sauer...sauer auf mich.
„Wen haben wir denn jetzt?", fragte ich, nachdem ich mich wieder gefasst hatte.
„Oh Gott! Herrn Milah! Das ist der schlimmste Lehrer auf der Schule, der tut jeden hassen!", sagte Dilara lachend.
Gleich darauf hatte er auch schon das Klassenzimmer betreten, worauf alle Schüler augenblicklich still geworden waren.
Hmm...der schien echt streng zu sein...
„So Leute, ich möchte keine Faxen, ich mach eine neue Sitzordnung!", war das erste was er mit einem gebieterischen Ton sagte.
Er Befiehl der ganzen Klasse, dass wir ohne einen Mucks von uns zu geben, aufstehen sollten.
„Lisa, Max, Mergim und Argjenda, erste Reihe"
„Nayef, Senad, Anna, zweite Reihe"
So ging es eine weile, bis er plötzlich anfing: „Franco, Adelina...und...hmm...ach der liebe Herr Zain!"
„Wieso?! Wieso gerade Mustafa?! Wieso ausgerechnet er?!", dachte ich sauer.
Als ich zu Mustafa schaute, sah er auch nicht gerade begeistert aus, ganz im Gegenteil zu diesem Franco, der mich schon die ganze Zeit breit angrinste.
„Hey, ich bin Franco..."
„Oh Hey...ich bin Adelina, das weist du bereits schon, vermute ich mal...", sagte ich lachend.
„Natürlich, so eine Schönheit fällt doch sofort auf", sagte er mit einem schleimigen grinsen im Gesicht.
Eigentlich war Franco überhaupt nicht mein Typ, mit den blonden Haaren und den blauen Augen, aber irgendwie hatte ich gerade Lust zu flirten...und dass lag nicht daran um Mustafa eifersüchtig zu machen...keinesfalls!
„Oh bist du süß...sag mal gehst du öfters trainieren?", fragte ich und lachte gespielt.
„Ach, sofort bemerkt? Ja, jeden Tag, ich muss ja für solche Mädchen wie dich gut trainiert sein" Ich streichelte langsam über seinen Oberarm und sagte mit einer verführerischen Stimme: „Ich liebe Muskulöse Männer", dabei hörte ich wie Mustafa laut aufschnaubte, wahrscheinlich vor Wut, was mich etwas Schadenfroh machen ließ.
„Ach ja?! Wenn du willst können wir nach der Schule zu mir, dann kann ich dir ein paar gute Übungen zeigen"
Plötzlich war Mustafa wütend aufgestanden und hatte Franco am Hals gepackt.
„Lass deine verfickten Finger von ihr, sonst bist du TOT!", schrie er ihn wutentbrannt an.
„Herr Zain, Herr Schwarz, setzen sie sich sofort wieder hin!", sagte Herr Milah ruhig, jedoch sah man ihm genau an, dass er kurz vor dem ausrasten war.
„Ich habe dich gewarnt!", zischte Mustafa ihm zu, bevor er sich wieder auf seinen Platz neben mir setzte.

Als ich Mustafa nach der Schule auf dem Parkplatz eine rauchen sah, lief ich wutentbrannt auf ihn zu, wo ich ihm seine Zigarette aus der Hand warf.
„Was willst du?!", fuhr er mich aggressiv an.
„Was sollte das heute?! Wer gibt dir das recht, ihn so anzumachen?!", sagte ich und schaute ihm fest in die Augen.
„Der Bastard hat mich aufgeregt! Und außerdem brauchst du nicht so mit ihm zu flirten!", sagte er jetzt etwas lauter.
„Ich soll nicht mit ihm flirten?! Wieso?! Sind wir etwa zusammen?! Weist du was?!! Ich geh jetzt zu ihm nach Hause, und werde mit ihm ein wenig spaß haben", sagte ich mit einem provozierenden grinsen.
„Nein, wirst du nicht!", sagte er sauer und hielt mich am Arm fest.
„Fass mich nicht an! Was geht dich das eigentlich an?! Geh und vögel doch deine Schlampen!", rief ich und spürte wie mir die Tränen aus den Augen traten.
Ohne etwas weiter zu sagen, lief ich unter Tränen an ihm vorbei.
Natürlich hatte ich nur gelogen, und würde nicht zu Franco nach Hause gehen... ich hatte aber etwas anderes vor, etwas viel besseres!

Adelina&MustafaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt