„Endlich"! , dachte ich zufrieden und zugleich ziemlich erschöpft, als wir im Hotel eingetroffen waren. Es war kein Luxus Hotel, aber es war ganz in Ordnung für die drei Tage die wir in Hamburg bleiben würden.
Herr Milah erzählte uns gerade, dass wir erstmals auf unsere Zimmer gehen sollten um unsere Sachen dort zu verstauen und wir uns in einer halben Stunde wieder in der Lobby treffen sollten. Als ich mir meine Zimmerkarte abgeholt hatte, war ich sofort mit dem Aufzug ins neunte Stockwerkgefahren, wo unser Zimmer lag. Da mein Koffer keine Rollen hatte, musste ich ihn daher selber tragen, was ziemlich anstrengend war, da er sehr schwer war. Plötzlich spürte ich wie mir mein Koffer aus der Hand gerissen wurde!
Es war Mustafa gewesen, der es mir einfach so aus der Hand gerissen hatte und ohne etwas zu sagen durch den Flur lief.
„Den hätte ich auch alleine tragen können!", sagte ich als er schon vor unserem Zimmer stand.
„Hat man gesehen", sagte er nur und öffnete die Tür.
Als wir eincheckten, spürte ich wie ich etwas nervös wurde. Ausgerechnet bei uns gab es ein Doppelbett! Das hieß, dass wir beide zusammen in einem Bett schlafen mussten. Also schlimmer konnte es wirklich nicht mehr werden!
„Na toll!", schnaubte ich extra laut und lief auf das Bett zu und versuchte es auseinander zu ziehen, was jedoch nicht klappte. Wow, die Decke war auch extra für zwei Personen gedacht! Was für eine Ironie.
„Hast du vielleicht eine Decke dabei?", fragte ich Mustafa.
„Seh ich so aus?!", sagte er darauf hin eiskalt und zündete sich eine Zigaretten an. Sauer lief ich zum Fenster, wo ich es weit öffnete. Wieso war er bloß auf einmal so kalt und so voller hass mir gegenüber?! Als ich meine Klamotten in meinem Schrank verstaut hatte, bemerkte ich wie mich Mustafa ruhig ansah...
„Wir müssen runter", sagte er nur, als er bemerkte, dass ich seinen Blick erwiderte, und war voraus gelaufen.
Unten angekommen, erklärte uns Herr Milah den Tagesablauf für heute und die nächsten Tage.Wie sahen uns viele Sehenswürdigkeiten an, was ich und auch die anderen nicht sehr besonders interessant fanden, da ich schon mal mit meiner Cousine hier war. Herr Milah war so nett gewesen und hatte uns allen ein Eis spendiert, wo mich Dilara auch gleich fragte, wie es im Zimmer war.
„Schrecklich! Wir müssen zusammen in EINEM Bett schlafen!", sagte ich und leckte nebenbei genüsslich an mein Eis. Argjenda sah mich mit einem frechen grinsen an und sagte: „Tu nicht so, so schlimm findest du es nicht"
Ich sah sie mit großen Augen an und sagte: „DOCH! Weist du wie kalt er zu mir ist?! So als ob er mich über alles hassen würde!"'
„Ihr zwei seid echt kompliziert", sagte Argjenda und schüttelte grinsend den Kopf.
Nach fünf Stunden durch die Stadt laufen, wollte ich nur noch duschen und dann sofort ins Bett. Ich war von diesem langen anstrengenden Tag so unglaublich müde!
„Wir sehen uns morgen, und verschlafen sie nicht", mahnte uns Herr Milah und war anschließend auf sein Hotelzimmer gegangen.
Als ich im Zimmer eincheckte, erschrak ich auf, als Mustafa plötzlich vor mir stand. Ich nahm meine schwere Tasche von der Schulter und legte sie auf den Boden.
„Musst du ins Bad? Ich will nämlich duschen", fragte ich ihn und sah genau wie er mich von oben bis unten ansah.
„Ne, kannst gehen", sagte er ernst und schaltete den Fernseher an.
Unter der Dusche, genieste ich total das warme herab fallende Wasser, das auf meine nackte Haut prasselte. Nach der Dusche hatte ich mir meine kurzen Pyjama Hosen und ein weißes Top angezogen und war aus dem Bad ins Zimmer gelaufen, wo mein Herz augenblicklich schneller schlug, als ich Mustafa nur mit einer Boxershorts bekleidet auf dem Bett liegen sah. Ich merkte sofort den Blick von Mustafa auf mir, was mich etwas nervös machte. Ich lief mit senkendem Blick zum Lichtschalter, wo ich es ausschaltete, und zurück zum Bett lief und mich unter die Decke legte. Dabei hatte ich aus versehen mit meinem Bein das nackte Bein von Mustafa berührte, worauf ich es sofort anzog. Oh Gott, wie unangenehm das war!!!.
Obwohl ich wusste, dass ich überhaupt nicht müde war, schloss ich meine Augen und versuchte es wenigstens...
Ich hörte wie Mustafa mit jemanden eine ganze Stunde auf Arabisch telefonierte und dabei immer wieder laut auflachen musste. In der Zeit war mir so heiß geworden, dass ich die halbe Decke von mir weggemacht hatte, was deutlich besser war.
Als ich merkte wie Mustafa den Fernseher ausgeschaltet hatte und mich plötzlich langsam zudeckte und mir dabei einen ganz leichten liebevollen Kuss auf den Kopf gab, musste ich im dunkeln lächeln...