Kapitel 13

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Am liebsten hätte ich ihm jetzt eine verpasst, aber ich war ja wegen etwas anderem hier!
„Hör nicht auf die Vollidioten...bist du bereit?", fragte Argjenda und ich sah ihr deutlich an wie angespannt sie war.
Mein Herzschlagen beschleunigte sich immer mehr...ich wollte einfach nur da rein, und sehen ob Mustafa etwas mit diesen Stripperinnen tat, was ich aber im innersten nicht glaubte...oder zumindest nicht glauben wollte...
Wow! Die Bar war total von Männern überfüllt, und außerdem stank es total nach rauch. Als ich mich in den ecken umsah, erblickte ich fast überall solche Flittchen mit einem Jungen rummachen, was mich total anwiderte!
Wo war Mustafa bloß?!
Ich lief weiter in das Getümmel rein und quetschte mich an all diesen ekligen Männern durch, bis ich vor Mustafas Stammtisch stehen blieb, und wie erstarrt rüber sah...

Alles in mir drinnen fing zu brodeln an, als ich Mustafa mit irgendeiner Schlampe auf seinem Schoß rum rekeln sah.
Wie konnte er so was nur tun?! Wie?!!! Mustafa hatte sich doch nicht verändert, er war immer noch derselbe Mistkerl von früher!!!
Unkontrolliert liefen mir die Tränen übers Gesicht, als ich sah wie Mustafa dieses Flittchen breit angrinste und sie überall betatschte!!
Plötzlich waren in der Bar alle leise geworden und starrten mich gespannt an. Mustafa hatte die plötzliche Stille wohl auch bemerkt, denn er ließ seinen Blick über die Bar schweifen und verharrte schließlich in meinem Blick. Sofort war er aufgestanden und hatte das Flittchen von sich weg geschoben.
Ich konnte nicht länger. Dieser Blick wie Mustafa dieses Flittchen angesehen hatte, war einfach zu viel.
Was hatte ich mir gedacht?! Als würde Mustafa mit dem miteinander Schlafen bis zur Ehe warten! Mustafa! Mustafa, der jeden Tag eine andere vögelte!!!
Als er auf mich zu kam, drehte ich mich wutentbrannt um und rannte an den ganzen starrenden Männern vorbei, in die dunkle kühle Nacht. Ich war so unglaublich sauer und enttäuscht zu gleich!!!
„Adelina! Adelina! Warte!", schrie Mustafa, der mir nachgerannt war.
Als er mich am Arm zu sich zurück gezogen hatte, brach plötzlich meine ganze Wut aus mir raus und verpasste ihm eine harte Ohrfeige.
„FASS MICH NIE WIEDER AN!!!", schrie ich und konnte meine Tränen nicht länger zurück halten.
„Adelina bitte! Habibi...", sagte er und stellte sich vor mich.
Ich starrte ihn unter Tränen an und versuchte ihm aus dem Weg zu gehen, was mir nicht gelang, da er mich immer wieder am Arm zurück hielt.
„Adelina bitte...ich liebe dich, ich habe mit der nichts gemacht...!", sagte er uns sah mich verzweifelt an.
Ich schaute ihn fassungslos an und sagte wutentbrannt: „Ich will nie wieder etwas mit dir zu tun haben! NIE WIEDER!!! Und dieses „Ich liebe dich", kannst du dir in deinen Arsch stecken!!!"
Mit diesen Worten hatte ich ihn aus dem Weg gestoßen und war davon gelaufen.
„Adelina! Warte!", rief er und hatte mich erneut zu sich zurück gezogen.
„Lass mich in Ruhe! Ich hasse dich Mustafa! Meld dich nie wieder bei mir! Wir sind ab jetzt Geschichte!", schrie ich ihn an und stand dabei so nah vor ihm, dass ich diesen ekligen Frauen duft roch.
„Du ekelst mich an!", sagte ich angewidert und lief unter Tränen an ihm vorbei. Ich hörte nur noch wie er wütend gegen eine Mülltonne trat worauf sie krachend zu Boden fiel.
„FACK! Adelina ich liebe dich!", schrie er mir nach, was mein Herz nur noch mehr zerriss...

Zuhause angekommen, hatte ich mich sofort weinend auf meinem Bett geschmissen.
Wie konnte er das nur tun?! Und ich dumme, dachte wirklich, dass er mich liebt! Kein Wunder, es war nur eine Frage der Zeit, bis so was passieren würde! Als ob Mustafa Monate, oder vielleicht Jahre auf Geschlechtsverkehr verzichten würde! Wie konnte ich erst so dumm sein, und mich in ihn verlieben?! Mich auf ihn einlassen...
Ein Mensch verändert sich nicht, auch wenn ich es mir erhofft hatte, war es leider nicht so...
Als ich wieder an seine Berührungen dachte, wie er dieses Flittchen angefasst hatte, konnte ich mir ein leises aufschluchzen nicht unterdrücken. Ich liebte diesen Mann so unendlich sehr, aber er wollte ja wieder sein altes Leben zurück, was er jetzt auch haben konnte!
Das plötzlich klingeln meines Handys riss mich wieder in die Realität zurück...als ich auf dem Display Argjendas Nummer sah, nahm ich nach kurzem hin und her überlegen doch noch ab.
„Oh Gott Adelin, es tut mir so lei..."
„Argjenda, bitte...ich will jetzt mit niemanden darüber reden...es ist wirklich lieb gemeint, aber ich will jetzt bitte für mich sein...", sagte ich und schluchzte dabei leise auf.
„Bist du dir sicher Zemer?"
„100% Sicher!", sagte ich und hatte anschließend aufgelegt.
Nachdem ich mein Handy auf meine Kommode gelegt hatte, war ich aufgestanden und zu meinem Kleiderschrank gelaufen, wo ich mir meinen Pyjama raus nehmen wollte. Als ich meinen Kleiderschrank geöffnet hatte, stich mir sofort das T-Shirt von Mustafa ins Auge, dass ich damals von ihm geschenkt bekommen hatte, als ich die erste Nacht bei ihm übernachtet hatte. Sofort umhüllte mich wieder sein Duft, den ich eigentlich über alles liebte, doch jetzt...jetzt konnte ich es nicht mehr ertragen! Ich lief damit zu meinem Schreibtisch, wo gleich daneben mein Mülleimer stand und schmiss es hinein.
„Mit dir bin ich fertig", sagte ich leise und wischte mir eine Träne, die mir über die Wange lief, mit der Hand weg.
Mein ganzer Körper verspannte sich augenblicklich vor schreck, als ich ein plötzliches klopfen an meiner Verrandertür hörte!!
Oh mein Gott, es war Mustafa gewesen, der anscheinend durch den Garten gekommen war, und jetzt vor meiner Balkontür stand!!!
Sauer öffnete ich die Balkontür zu meinem Zimmer und schaute ihn fassungslos an.
Dass er überhaupt auf die Idee gekommen war, einfach vor meinem Zimmer an meiner Balkontür zu klopfen war vollkommen verrückt! Was wäre wenn ihn meine Brüder gesehen hätten?!
„Was tust du hier?!", fragte ich ihn sauer und hatte meine Hände dabei in die Hüften gestemmt.
Ohne auf meine Frage zu antworten war er einfach in mein Zimmer rein gekommen.
„Mustafa! Verschwinde!", zischte ich ihm wütend zu und schloss meine Tür mit dem Schlüssel ab, damit niemand von meinen Brüdern reinkommen konnten.
„Nein", sagte er fest entschlossen und stellte sich vor mir auf, wo er mich mit seinem Blick durchbohrte.
„Adelina, du musst mir glauben, da lief nichts...ich schwöre es dir. Es war nur ein kleiner Scherz von Nayef, die er bezahlt hatte...Adelina ich liebe dich, ich schwöre ich hatte nic..."
„Dein Blick, wie du sie schon angeschaut und angefasst hast, genügt Mustafa. Ich weiß, dass du dein altes Leben vermisst, vermisst von anderen Mädels angehimmelt zu werden...und weist du was?! Das kannst du auch ab sofort wieder haben und in vollsten Zügen genießen. Bitte verschwinde und lass mich in Ruhe...", sagte ich und spürte wie mir dabei die Tränen unkontrolliert übers Gesicht liefen.
Mustafa sah abwechselnd von meinen Augen zu meinen Lippen und schien zu überlegen.
„Oke...aber du sollst eins wissen...Du warst das erste Mädchen, die mir gezeigt hat, was es heißt zu lieben...und ich schwöre es dir, ich wusste dass du die richtige bist und dass du eines Tages die Mutter meiner Kinder werden wirst...aber ich akzeptiere deine Entscheidung...noch was...du sollst wissen, dass ich dich immer lieben werde, und immer ein Auge auf dich haben werde..." Bei seinen Worten konnte ich mir meine Tränen nicht mehr länger zurück halten.
„Geh bitte...", sagte ich schluchzend und mied den Augenkontakt zu ihm. Mustafa beugte sich plötzlich zu mir nach vorne und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Dann war er umgedreht und aus meinem Zimmer gelaufen.
„SCHEISSE!", schrie ich weinend und schmiss vor Wut meine ganzen Schminksachen von meiner Kommode hart zu Boden.
Wieso musste er so etwas sagen?! Wieso?! Egal wie verletzt ich war, die Tatsache dass ich ihn liebte bestand immer noch, und würde immer bestehen...
...Es war nun ein Monat vergangen in dem ziemlich viel passiert war. Seit der Nacht an dem Mustafa mir seine Worte in meinem Zimmer gesagt hatte, hatte ich ihn nicht mehr gesehen, da ich nämlich zwei Tage danach ganz spontan nach Kosovo verreist war. Die letzten Tage bevor die Schule wieder anfangen würde, blieb ich zuhause, auch wenn mich Argjenda und Vanessa öfters gefragt hatten, ob ich was mit ihnen unternehmen mochte.
Morgen würde die Schule wieder anfangen und ich wusste nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich Mustafa das erste mal nach unseren Trennung sehen würde...
Seit dem Tag, als ich mit ihm Schluss gemacht hatte, bekam ich ihn einfach nicht aus meinen Kopf.
Jeden einzelnen Tag musste ich an ihn denken, und wurde immer wieder eifersüchtig, als ich daran dachte, dass er genau in diesem Moment sich mit einer anderen vergnügte. Aber so wie es jetzt war, war es für uns beide besser...

Ganz verunsichert stand ich am nächsten Morgen vor meinem Kleiderschrank und wusste einfach nicht, was ich anziehen sollte. Ich wusste nicht wieso, aber ich wollte heute besonders gut aussehen. Am ende hatte ich mich dann für eine weiße Knöchelhose und einer zart rosafarbenen Bluse entschieden, dass ich mit einer Uhr von Guess kombinierte. Meine Haare hatte ich mir geglättet und mir an den Spitzen Wellen gemacht.
Vor dem Klassenzimmer drohte mein Herz wegzuspringen, so stark schlug es vor Aufregung. Ich machte die Klassentür mit hämmerndem Herzen langsam auf und lief hinein, wo meine Augen sofort sehnsüchtig zu Mustafa schauten, der mit seinen Freunden in der hintersten Reihe saß und mich mit seinen dunklen Augen, die ich so unendlich sehr vermisst hatte, sehnsüchtig ansah.
Ich brach jedoch sofort den Blickkontakt zwischen uns ab und lief zu Argjenda, die mich aufmunternd anlächelte.
„Canim! Ich hab dich so lange nicht mehr gesehen...", sagte sie und nahm mich sofort in ihre Arme.
Ich hatte Argjenda auch total vermisst...aber ich hatte einfach Zeit für mich gebraucht.
„Nach der Schule gehen wir was trinken...wir müssen miteinander reden...", sagte Argjenda und blickte kurz zu Mustafa.
Ich wusste wegen was sie mit mir reden wollte...Ich nickte still und versuchte mich anschließend auf den Unterricht zu konzentrieren, was mir nicht so gelang, da ich die ganze Zeit den Blick von Mustafa auf mir spürte.
Wie ich ihn vermisst hatte...ob er wohl das gleiche empfand, oder sein jetziges Leben genieste?!
Adelina, konzentriere dich! Nur noch dieses Jahr dann hast du dein Abi! , mahnte ich mich selber.
„Herr Zain, können sie mir mal das Wiederholen, was ich gerade gesagt habe?", hörte ich Herr Jauch plötzlich Mustafa fragen.
„Sie haben gesagt...emm...Vallah ich weis es nicht..." Seine schöne tiefe männliche Stimme zu hören ließ mich am ganzen Körper erschaudern.
Herr Jauch sah Mustafa mit hochgezogenen Augenbrauen an und sagte mit einem lächeln: „Ich weis wirklich nicht wo ihre Gedanken sind Herr Zain, aber passen sie mehr im Unterricht auf"
Seine Gedanken waren also auch wo anders...bei mir??...

Nach der Schule liefen ich und Argjenda gemeinsam zu ihrem Auto, wo ich gleich Mustafas Freunde sah, von Mustafa jedoch war nichts zu sehen...ich erschrak auf, als Argjenda mich plötzlich an der Schulter tippte...
„Canim...", sagte sie leise und zeigte zu Mustafas Auto, dass etwas weiter geparkt war. Als ich dahin schaute, spürte ich wie Wut in mir hochkam, als ich Mustafa eng umschlungen mit einem Mädchen sah! Jetzt gab er ihr noch einen Kuss auf die Stirn, und sagte ihr etwas ins Ohr...also war sie mehr als eine Bettgeschichte! Und das schlimmste war aber, dass sie verdammt gut aussah! Als sich die beide voneinander verabschiedet hatten und Mustafa sich genau in meine Richtung drehte und in meine Augen sah, drehte ich mich Wutentbrannt um und stieg in das Auto von Argjenda.
„Fahr los!", sagte ich mit tränen in den Augen und schaute aus der Autoscheibe, wo ich Mustafa sauer auf uns zukommen sah.
„Aber Musti..." „FAHR!", sagte ich fest entschlossen, worauf sie fest auf das Gaspedal trat und losfuhr.
„Alles in Ordnung Adelin?", fragte Argjenda mit sanfter Stimme.
Ich sah sie fragend an und sagte den tränen nahe: „Nein, nichts ist in Ordnung Argjenda! Ich liebe diesen Jungen und er?! Er hat schon eine andere Freundin!!!"
Argjenda sah mich ohne etwas zu sagen nur schweigend an und fuhr konzentriert weiter.
Als wir vor der Lajwel Bar geparkt hatten, und rein liefen, stellte ich überraschend fest, dass die Bar heute ziemlich leer war, was bestimmt an der frühen Uhrzeit lag. Bei unserem Stammtisch Platz genommen, brach plötzlich alles aus mir heraus...
„Schhh Canim, bitte wein nicht...", sagte Argjenda leise und strich mir liebevoll über den Rücken.
„Argjenda, Mustafa war der erste Junge in meinem Leben, den ich wirklich geliebt habe, und er?! Er hat mich schon so schnell ersetzt!"
„Adelina...er liebt dich noch...er war bei mir, als du im Kosovo warst..."
Augenblicklich fing mein Herz zu rasen an und ich schaute sie gespannt an.
„Er hat nach dir gefragt, wo du bist und wie es dir geht...er hat mir erzählt was vorgefallen ist und er hat gemeint, dass da nichts gelaufen ist. Adelina, dieser Junge würde für dich sterben, so sehr liebt er dich..."
Es änderte nichts! Mustafa hatte eine andere und hatte mich bereits wieder vergessen...kein Wunder bei so einem hübschen Mädchen von eben...
Ich war so in Gedanken vertieft gewesen, dass ich erst gar nicht gesehen hatte, dass Mustafa und seine Freunde die Bar betreten hatten.
„Können wir gehen?", fragte ich Argjenda und war schon aufgestanden.
„Ja natürlich..."
Als wir durch die Bar liefen, hörte ich plötzlich Mustafa nach mir rufen. Ich ignorierte es einfach und lief weiter, jedoch spürte ich plötzlich eine große Hand auf meiner Schulter. Sauer wirbelte ich herum und funkelte ihn böse an.
„Adelina, lass uns bitte reden...", sagte er und hielt dabei meine Hand fest in seine.
„Wir haben nichts mehr zu bereden Mustafa...du gehst deinen Weg und ich geh meinen...", sagte ich kalt und schaute ihm fest in die Augen. Mustafa sah mich einen Augenblick schweigend an und sagte schließlich: „Oke..."
Da ich merkte, dass meine Tränen aus meinen Augen traten, drehte ich mich ohne einweiteres Wort um und verließ gemeinsam mit Argjenda die Bar...
Auf meinem Zimmer, weinte ich wie ich es auch schon in den letzten Wochen immer wieder tat. Mustafa liebte mich nicht mehr, er hatte jezt...

Adelina&MustafaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt