,,Willst du mich irgendwie verarschen, erst mich verführen und dann einfach abhauen?!", sagte er und sah mich wütend an.
Oh Gott dieser Körper! Ich konnte mich gar nicht darauf konzentrieren, was er sagte! Ne, ja...ich...tschuldige, ich bin zu weit gegangen...", sagte ich leise und strich ihm zärtlich über seinem Six-Pack. Mustafas Blick wurde augenblicklich wieder weicher, und wollte mich erneut küssen. „Zieh dich lieber an", sagte ich lachend, und drückte ihn von mir weg. Mustafa brummte beleidigt und zog sich seine Boxershorts an. Ich lief zu meinem Kleiderschrank, wo ich mir einen Weinroten Spitzen Tanger und BH raus nahm, und sie anzog. Der Slip war ja ein hauch von nichts! Als Mustafa plötzlich an der Türschwelle stand und mich begierig ansah, musste ich lächeln.
Mustafa kam langsam auf mich zu und betrachtete mich von oben bis unten.
„Adelina...ich kann nicht mehr...ich hatte so lange keinen Se..."
„Pech! Musst dich noch geduldigen", sagte ich und lachte dabei hinterhältig. Mustafa packte mich grinsend über seine Schulter und haute mir fest auf meinem Po.
„MUSTAFA!", schrie ich lachend und wollte von ihm runter.
Er legte mich sanft auf das Bett und sah mich mit seinen dunklen Augen innig an.
„So schüchtern bist du ja gar nicht, wie ich eigentlich gedacht habe...", sagte er plötzlich ernst und strich mit seinem Finger sanft um meinen Bauchnabel herum. ,,Du weist, was mir gefällt Adelina....etwas Übung und du wirst viel mehr können...und das gleiche gilt für mich, ich muss bei dir noch viel versuchen, um zu schauen was dir so gefällt. Und ich sag dir eins, ich weis sehr viele Sachen, die dir gefallen würden..."
Oh Gott, so offen hatte Mustafa noch nie mit mir gesprochen!
Ich kuschelte mich eng an Mustafa wobei er mir einen langen Kuss auf die Stirn gab.
„Ich liebe dich Mustafa", flüsterte ich leise und schloss meine Augen. Ich spürte noch wie mich Mustafa zudeckte und anschließend das Licht ausschaltete.Am nächsten Morgen, nachdem ich mir meine Zähne geputzt hatte, war ich in die Küche gelaufen, wo ich mir eine Schüssel Cornflakes zubereitete. Ich war gerade dabei, mich für einen Teller zu strecken, als ich plötzlich Mustafa lachen hörte... als ich mich zu ihm umdrehte, erblickte ich ihn an der Wand lehnen, nur mit einer Boxershorts bekleidet. Da er gerade aufgestanden war, sah er noch ganz müde aus.
„Schöner Anblick am Morgen...", sagte er grinsend, sodass sich von mir so geliebtes Grübchen abzeichnete...
DRIIINNG DRIIINNGG
Ich erschrak auf, als ich plötzlich mein Handy klingeln hörte.
Es war Luan!
„Hallo?!" fragte ich etwas nervös.
„Hey Adelin, Mama sagt du sollst von Argjenda nach Hause kommen, es ist Besuch da..."
„Wo bist du?!", fragte ich jetzt etwas entspannter.
„Adnan, und ich sind in Stuttgart, ein paar Kollegen besuchen...also ab nach Hause, Mama braucht Hilfe...", sagte Luan und hatte anschließend wieder aufgelegt. Als ich zu Mustafa sah, schaute der mich ernst an.
„Wer war das?", fragte er.
Als ich Mustafa erzählte, dass ich nach Hause müsste, da Besucher da waren, nickte er nur schweigend.
„Ciao, Ciao", verabschiedete ich mich und gab Mustafa einen sinnlichen Kuss auf den Mund.
„Oh ne! Wie viele kleine Schuhe vor der Haustüre standen! Wahrscheinlich drei Kleinkinder! Und ich darf bestimmt auf die aufpassen!"
Als ich die Haustüre aufschloss, hörte ich schon vom Flur aus, lautes Gelächter und Gerede, das aus dem Wohnzimmer drang. Ich zog leise meine Schuhe aus und lief ins Wohnzimmer, wo ich erstarrte!
Es waren nicht irgendwelche Besucher da, es war Blero mit seinen Eltern und seinen drei Drillings Geschwistern! Blero war ein Junge, der früher in der gleichen Straße in Stuttgart wie ich gewohnt hatte und auf meiner damaligen Schule ging. Er hatte sehr oft versucht, mich davon zu überreden, dass ich mit ihm ausgehe, aber ich wollte das nie, weil er einfach nicht mein Typ war. Und jetzt waren sie extra aus Stuttgart hierher gefahren! Dieser Junge war echt Wahnsinnig!
Wie es sich gehörte, setzte ich mir ein lächeln auf, auch wenn es aufgesetzt war und gab den Eltern und anschließend Blero die Hand. Meine Eltern begrüßte ich mit einem Kuss auf die Wange.
„Oh Adelin, sa e bukur te koke", sagte die Mutter von Blero und sah mich von oben bis unten mit einem breiten lächeln an. Ich bedankte mich lächelnd und fragte die typischen Albanischen Standard Fragen. Als ich kurz zu Blero blickte, sah ich, wie er mich mit seinem Blick zu durchbohren schien.
„Mam, a mi qit Qajat?", fragte ich meine Mama leise, anscheinend nicht zu leise, da es die Mutter von Blero gehört hatte und sagte: „Adelina, geh doch mit Blero etwas raus und zeig ihm ein wenig die Gegend...er liebt nämlich die Stadt Berlin"
Jetzt sollte ich auch noch mit Blero alleine raus gehen! Ich sah kurz zu meiner Mutter und wollte ihr mit meinem Blick zeigen, was ich über diesen Vorschlag hielt, aber meine Mutter sah mich nur entschuldigend an, was so viel hieß wie: Mach es meine Tochter, und blamier mich bloß nicht vor ihnen! Nach langem hin und her überlegen, entschied ich mich dann doch mit ihm raus zu gehen. Der arme war extra aus Stuttgart hierher gefahren...
„Wollen wir?", fragte ich leise und war bereits aufgestanden. Ohne auf meine Frage zu antworten, war Blero sofort aufgestanden und sah mich breit grinsend an.
„Viel spaß euch beiden", rief uns die Mutter lachend hinterher. Wie ich solche geschauspielerten Menschen hasse!, dachte ich genervt, als ich mir meine Schuhe anzog.
„Und wie gefällt es dir so in Berlin?", fragte mich Blero und brach somit das unangenehme Schweigen, das zwischen uns herrschte.
„Super, hab hier viele neue Leute kennengelernt...und wie geht es dir so?", fragte ich und sah in seine Eisblauen Augen, die mich die ganze Zeit strahlend ansahen.
„Auch super...ja ja...", plötzlich blieb er stehen und schien über etwas nachzudenken.
„Wollen wir was trinken gehen Adelina? Gibt es hier eine gute Bar oder so?!", fragte er schließlich und sah abwechselnd von meinen Lippen zu meinen Augen, was mir etwas unangenehm war.
„Ja, können wir machen", sagte ich und setzte das laufen wieder fort.
Vor der Lajwel Bar, hoffte ich vom ganzen Herzen, Mustafa dort nicht zu treffen...Wenn er mich mit einem Jungen sehen sollte, würde es nicht gut ausgehen für meine Begleitung...
Als wir uns ein Cappuccino bestellt hatten und uns wieder schweigsam gegenüber saßen, brach ich diesmal das Schweigen, indem ich ihn fragte, wieso er hier her gekommen war.
Blero fing plötzlich zu lachen an und sagte: „Das weist du doch genau Adelina...wegen dir..."
Ich wusste es! Ich sah ihn mit einem schmunzeln im Gesicht an und versuchte es ihm so nett wie möglich zu sagen, dass sich meine Entscheidung nicht geändert hätte, und wenn er will, wir Freunde bleiben konnten, mehr jedoch nicht.
Mit dem hatte er wohl nicht gerechnet! Blero sah mich immer noch baff an und sagte schließlich: „Wieso nicht Adelina?! Wieso?! Seit drei Jahren bin ich in dich verliebt, wieso willst du mich nicht?!" Ich bemerkte wie die Stimme von Blero leicht zitterte und er mich verständnislos ansah. Er liebte mich wirklich...aber ich ihn nicht, und dass musste er einfach verstehen beziehungsweise akzeptieren.
„Es tut mir leid Blero, aber ich empfinde einfach nicht der gleichen für dich, und dass musst du akzeptieren...", sagte ich leise und hatte meine Hand auf die seine gelegt, wo ich mit meinem Daumen sanft drüber strich. Ich hatte irgendwie das total schlechte Gewissen....Seit drei Jahren versuchte er alles, um mich davon zu überzeugen, mit ihm zusammen zu kommen, aber meine Antwort war immer dieselbe...was musste das wohl für eine Niederlage für einen Mann sein, immer wieder von dem gleichen Mädchen abserviert zu werden?!
Blero nickte leise und sah mich mit einem gezwungenen Lächeln an.
„Sag mir nur wieso?! Wieso liebst du mich nicht Adelina?! Wieso?! Hast du einen Freund?! Bin ich nicht dein Typ?! Also Geld habe ich..."
„Ey Bruder, dass ist doch Adelina!"
Erschrocken fuhr ich herum und sah Senad und Mustafa an ihrem Tisch stehen. Mustafas Blick war auf meine Hand verharrt, die ich auf Bleros gelegt hatte. Sofort entzog ich meine Hand und versuchte meinen Herzschlag zu normalisieren. Mustafa raste vor Wut! Er kam mit schnellen Schritten auf uns zu und schaute abwechselnd von mir zu Blero...
„Besuch?! Besuch?! Wieso lügst du mich an Adelina?! Wieso triffst du dich mit einem anderen Jungen!? Wer ist dieser Hurensohn?!", schrie Mustafa, wobei er Blero tödlich anschaute.
„Ey Kollege, ich bin nur e..."
„Halt deine Fresse!", schrie Mustafa und schubste Blero so fest, sodass er hart auf dem Boden aufflog.
„Nein Mustafa, du verstehst alles falsch!", sagte ich mit zittriger Stimme, und wollte Blero aufhelfen, er aber war schon selbst aufgestanden und sah verängstigt von Mustafa zu mir.
„Was versteh ich falsch?! Du triffst dich mit einem anderen Jungen!", sprach Mustafa jetzt etwas ruhiger und durchbohrte mich mit seinem Blick.
„Mustafa hör mir doch zu! Dass ist ein Bekannter meiner Familie! Wir, seine und meine Familie kennen sich schon Jahrelang...wir sind doch nur Freunde...", sagte ich leise und strich ihm liebevoll über seine Wange. Ich merkte wie Mustafa wieder regelmäßiger Atmete und nicht mehr so aggressiv war.
„Stimmt das?!", fragte Mustafa Blero scharf und hatte sich vor ihm aufgestellt.
„Eh...em...ja...ja...ich...ich...bitte entschul..."
„Dann tschuldige...", entschuldigte sich Mustafa bei ihm und klopfte ihm dabei auf die Schulter. Blero war immer noch total Kreidebleich im Gesicht, aber dass war nicht das Schlimme...das Schlimme war, dass er jetzt mit mir und Mustafa bescheid wusste!
„Mustafa, ich ruf dich später an", sagte ich nur und lief mit dem immer noch total verängstigten Blero aus der Bar.
Als wir auf dem Parkplatz standen, sagte Blero plötzlich leise: „Deshalb...Du willst nichts von mir weil...weil du schon einen anderen liebst..."
Ich sah ihn mit tränen in den Augen an und sagte mit zittriger Stimme: „Bitte Blero, du darfst das niemanden sagen, bitte..."
Blero sah mich lächelnd an und sagte: „Eins solltest du aber von mir wissen Adelina...ich bin Fair! Da ich jetzt weis, dass du schon einen Freund hast, werde ich versuchen dich zu vergessen..."
Er hatte ein so gutes Herz!
„Danke...hör mal, du wirst noch deine Traumfrau finden, dass verspreche ich dir...und in ein paar Jahren treffen wir uns, du mit deiner Frau und ich mit meinem Mann und dann wirst du lachen und sagen: „Weist du noch Adelina, als ich mal in dich verliebt war?!"
Blero lachte daraufhin leise auf und sagte: „Ich wünsch euch alles Glück der Welt"
Nachdem er und seine Familie gegangen waren, hatte ich meiner Mutter gesagt, dass ich da die Besucher gegangen waren noch ein wenig in die Bibliothek gehen wolle, aber davor noch duschen gehen würde.
„Ani, ani, po mos u vano", sagte sie nur und widmete sich wieder dem Zubereiten des Essens zu. Als ich aus der dusche kam, entschied ich mich für eine Zerrissene Jeans und einem schwarzen trägerlosem Top. Meine Haare hatte ich mir zu einem Zopf gebunden. Ich legte mir noch roten Lippenstift auf und schminkte meine Augen dafür ganz dezent.
Mustafa wusste gar nicht, dass ich ihn von der Bar abholen mochte... als ich in die Bar rein lief, hörte ich schon von weitem die ganzen Jungs lachen...
„Adeliiiinnaaa!", riefen die Jungs grinsend und umarmten mich alle nacheinander. Ich schaute anschließend zu Mustafa, dessen Blick ruhig auf mir haftete.
„Wow! Wenn du da bist, ist Mustafa wie ausgewechselt! So lieb und nett!", sagte Senad lachend und klopfte Mustafa freundschaftlich auf den Rücken. Mustafa sah Senad hingegen mit einem tödlichen Blick an, was mich zum lächelnd brachte.
„Einer muss es ja bei ihm schaffen", sagte ich lachend und sah Mustafa lächelnd an.
„Was macht ihr?", fragte Senad und sah abwechselnd von mir zu Mustafa.
„Etwas essen", sagte Mustafa ernst und war aufgestanden.
„Dann euch noch viel spaß beim „Essen"", sagte die Jungs mit einem frechen Grinsen und hatten das „Essen" deutlich betont. Mustafa ignorierte das Gerede von ihnen und lief mit mir gemeinsam raus, wo wir in sein Auto stiegen. Im Auto inneren, herrschte wieder so eine unangenehme Stille, was ich so hasste.
„Tut mir leid, wegen vorhin...", sagte Mustafa und sah mich entschuldigend an. Als ich sah, wie schwer es ihm fiel, musste ich innerlich lachen.
„Schon in Ordnung Mustafa....aber du musst dir echt abgewöhnen, so aggressiv zu sein...", sagte ich und sah ihm dabei tief in die Augen.
Jetzt bildete sich ein grinsen über Mustafas Gesicht und er sagte: „Adelina, du machst mich echt Wahnsinnig...du sagst ich soll nicht so aggressiv sein?! Wenn du wüsstest wie ich früher war, bevor ich dich kennengelernt habe, könnte ich dich verstehen. Adelina, seit dem du in meinem Leben getreten bist, hab ich mit total verändert...davor bin ich immer feiern gegangen, habe immer die Schule geschwänzt, hatte richtig viele Anzeigen wegen Körperverletzungen...ich war jeden Tag auf der Straße und habe immer Probleme gemacht...aber dann habe ich Dich kennengelernt und ich wusste: Du wirst meine Frau und gehörst nur mir...nur wegen dir habe ich mich so verändert Adelina...danke"
Ich sah ihn etwas sprachlos an, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass er mir gegenüber seinen Gefühlen so offen ist.
„Ich...ich weis nicht was ich sagen soll...", sagte ich nach Worte suchend und beugte mich stattdessen zu ihm, wo ich ihm einen langen Kuss auf dem Mund gab.
„Ich liebe dich Adelina", sagte er mit sanfter Stimme und küsste mich gleich darauf erneut...