,,Adelina" Luan war in mein Zimmer gestürmt und schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen von oben bis unten an.
„Adelin, du weist genau, dass du hübsch bist, wieso ziehst du dich so an?! Zieh dir einfach eine Joggingshose u..." Ich fing lauthals zu lachen an und sagte: „Ja, ja, genau. Am besten noch eine Mülltüte!"
„Ich mein es ernst...", sagte er mit einem ernsten Blick.
„Wieso hast du mich gerufen?"
Jetzt fiel es Luan wieder ein, wieso er eigentlich in mein Zimmer gekommen war.
„Argjenda steht unten...mit einem Mädchen, die richtig bombe aussieht, versuch mal sie für mich klar zu machen", sagte er lachend.„Heeeyyy", rief ich strahlend, als ich die beiden sah.
„Boah es kommt mir eine Ewigkeit vor, dich das letzte mal gesehen zu haben", sagte Vanessa als wir uns umarmten.
„Das ist auch eine Ewigkeit her", sagte ich grinsend.
„Du siehst heute so hübsch aus, und diese Hose betont richtig deine langen Beine", sagte Argjenda und schaute mich mit einem frechen grinsen an.
„Dankeschön, aber schaut mal euch an richtig hübsch." und dass meinte ich total ernst. Argjenda hatte ihre glatten Haare gewellt und hatte ein wunderschönes türkises Sommerkleid an. Und Vanessa? Die sah sowieso Bombe aus, mit der knallengen Jeans und dem schwarzen Spitzenoberteil.
„Adelin?" Argjenda schaute mich plötzlich mit ernster Miene an.
„Jaa?"
„Mustafa hat letztens bei mir angerufen und mich gefragt, ob es dir gut geht..."
Was?!! Mustafa hatte Argjenda angerufen, um nach mir zu fragen?! Was ging es ihn an, ob es mir gut geht?!
„Er klang am Anfang ziemlich sauer, als er erzählte, dass du auf seine Anrufe nicht reagierst, aber dann klang er auch etwas besorgt...", erzählte Argjenda weiter.
„Schön für ihn!", entgegnete ich nur kalt.
Als wir in die Lajwel Bar rein liefen, suchten meine Augen automatisch den Stammtisch von Mustafa, der jedoch an diesem Abend komplett leer war. Um ehrlich zu sein, hatte ich gehofft ihn heute sehen zu können...
Nachdem wir uns etwas bestellt hatten, erzählte ich Vanessa, was mir Luan vorhin gesagt hatte.
„Nie im Leben würde ich etwas mit deinem Bruder anfangen, der ist doch viel schlimmer als Mustafa und die anderen!"
Bei ihrer Bemerkung musste ich laut auflachen.
„Nein, so schlimm nicht...du müsstest einfach sein Herz für dich gewinnen..."
Obwohl der Abend ziemlich spaß machte mit den zweien, war ich dennoch nicht so gut gelaunt... Ich erwischte mich häufig selbst, wie mein Blick immer wieder zum Eingang wanderte, in der Hoffnung Mustafa reinkommen zu sehen.
„Wieso bist du heute so angespannt?", fragte plötzlich Argjenda und riss mich so in die Realität zurück.
„Ich...?! Bin ich doch überhaupt nicht...", sagte ich und zwang ich mich zu einem lächeln.
„Sieht mal wer da kommt", sagte plötzlich Vanessa und deutete grinsend zum Eingang...Sofort raste mein Herz als ich Mustafa, Mergim, Senad und die restlichen gerade die Bar betreten sah. Mustafa erzählte Senad gerade etwas und lachte dabei. Als er jedoch den Blick über die Bar schweifen lies und in meinen Blick verharrte, sah ich wie sein lachen augenblicklich verschwand und mich stattdessen sauer ansah.
Sofort schaute ich weg und nahm ein schluck von meinem Cocktail. Als ich sah, dass er genau auf mich zu kam, begann mein Herz augenblicklich schneller zu schlagen an.
„Können wir reden?!", fragte er.
Erst jetzt schaute ich auf und sah in seine dunklen Augen, die mich wütend anblickten. Ohne etwas zu sagen stand ich auf und verließ gemeinsam mit ihm die Bar, gefolgt von den Blicken der anderen.
Als wir hinter die Bar gelaufen waren, fragte ich ihn, was er wolle.
„Wieso bist du nicht ran gegangen, als ich versucht habe dich zu erreichen?!", fuhr er mich sauer an und stand dabei so nah vor mir, dass ich sofort wieder seinen unglaublich anziehenden Duft wahrnahm.
„Wieso sollte ich?!", fragte ich und stemmte meine Hände dabei in die Hüften.
Mustafa fuhr sich einmal mit der Hand durchs Gesicht und schaute mich jetzt mit einem weicheren Blick an.
„Ich habe mir Sorgen gemacht...Adelina, ich weis echt nicht was du mit mir machst...als du nicht ran gegangen bist, bin ich fast wahnsinnig vor Sorge geworden...ich habe so was für ein Mädchen noch nie gefühlt...und jetzt steh ich hier mit dir und würde dich am liebsten einfach in meine Arme nehmen..."
Bei seinem süßen Geständnis bildete sich automatisch ein leichtes lächeln über mein Gesicht.
„Gegen eine Umarmung hätte ich jetzt nichts dagegen...", sagte ich leise.
Mustafa ließ sich dass nicht zwei mal sagen und nahm mich sofort in seine breiten und starken Arme, wo ich mich eng einkuschelte...
„ Du machst mich verrückt Adelina...", hauchte mir Mustafa leise ins Ohr, was mich am ganzen Körper erschaudern ließ.
Mustafa hatte wohl bemerkt, dass ich leicht zitterte, denn er fragte mich ob wir wieder rein gehen sollten. Bevor ich ihm antworten konnte, sagte er plötzlich mit einem ernsten Blick: „Ich hatte nichts mit diesem Mädchen...du bist einfach im falschen Moment da gewesen..."
Als wir wieder in die Bar zurück liefen, bemerkte ich alle Blicke die auf uns gerichtet waren, und hörte sogar wie manche über uns tuschelten.
Mustafa lief wieder zu seinem Tisch und ich zu meinem zurück, wo mich Argjenda und Vanessa schon breit grinsend erwarteten.
„Schaut nicht so!", sagte ich lachend und bemerkte wie ich leicht errötete.
„Und?! Erzähl, was hat er gesagt?!", fragten mich beide neugierig.
„Nichts, nichts...nur wieso ich ihn nicht zurück gerufen habe...", sagte ich und behielt das restliche lieber für mich, da ich der Meinung war, dass es nur mich und ihm etwas anging.
Beide sahen mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und kicherten leise.
Den Rest des Abends bemerkte ich immer wieder, wie mich Mustafa von seinem Tisch aus beobachtete und mich immer mal wieder anlächelte...
„Hey Canim", sagte Mergim grinsend, der an unseren Tisch gekommen war.
„Schaattzzz, Heeyy", sagte Argjenda strahlend und gab ihm einen langen Kuss auf dem Mund.
„Entschuldigt uns Mädels...", sagte Mergim grinsend und verließ mit Argjenda gemeinsam die Bar.
„Sind sie nicht süß?", fragte Vanessa, der ich nicht richtig zuhörte, da ich auf etwas anderem konzentriert war. Ein paar Mädels waren an Mustafas Tisch dazu gekommen, und ich wollte genau die Reaktion von Mustafa sehen. Als sich ein Mädchen eng neben ihm schmiegte, spürte ich wie mein Herz anfing zu rasen.
War es Eifersucht?! Ich wusste es nicht...
„Adelina?!", als Vanessa meinen Blick gefolgt war, war sie sofort still geworden und schaute ebenfalls gespannt zum Tisch rüber. Ich spürte wie sich ein lächeln auf mein Gesicht abbildete, als ich sah wie Mustafa das Mädchen abwies, und das Mädchen darauf sauer aufstand und sich gleich an den nächsten ranmachte.
„Wow Adelina, Mustafa hat gerade echt ein Mädchen abgewiesen...was hast du nur mit ihm gemacht?!"
„Eigentlich nichts...", sagte ich und sah immer noch zu ihm rüber. Als er bemerkte wie ich ihn beobachte, fing er breit zu grinsen an.
„Glaubst du, dass Argjenda wieder kommt?"
Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass mich Vanessa etwas gefragt hatte.
„Emm...ne...ja...keine Ahnung...", sagte ich etwas verwirrt.
Vanessa fing zu lachen an und sagte grinsend: „Du arme, du kannst ja nicht mal mehr normal denken!"
Ich musste über ihre Bemerkung auch lächeln, weil sie total recht hatte.
Nach einer Stunde war Argjenda immer noch nicht aufgetaucht, was hieß, dass sie heute bestimmt nicht wiederkommen würde.
„Jetzt müssen wir nach Hause laufen...YEAH!"
Vanessa schaute mich verwundert an und sagte: „Wie kannst du dich darüber nur freuen?!"
Ich stand lachend auf und sagte: „Weil ich das Laufen liebe!"
Gerade als wir die Bar verlassen wollten, hörte ich jemanden nach mir rufen.
Es war Mustafa!
„Mit was seid ihr da?!", fragte er und schien mich mit seinem Blick zu durchbohren.
„Mit gar nichts, wir müssen leider laufen!", mischte sich Vanessa ein.
Das war Antwort genug, denn Mustafa nahm sofort seine Autoschlüssel und sagte: „Yallah, ich fahr euch!"
Ich stoppte ihn, und sagte, dass wir lieber laufen würden.
„Spinnst du Adelina, ich will fahren"! , zickte mich Vanessa an.
Mustafa sah mich grinsend an und sagte: „Hörst du?! Wenn Vanessa was sagt, wird das auch gemacht!"
Ich lies mich dann doch umstimmen und lief mit ihnen zu seinem Auto.
„Ich will vorne sitze!", rief Vanessa, und war schon in das Auto eingestiegen.
Mustafa schaute mich grinsend an, was ich mit einem Lächeln erwiderte.
Als wir vor Vanessas Wohnung hielten, stieg ich mit aus, und verabschiedete mich von ihr.
„Danke noch mal Musti", sagte sie und war anschließend gegangen.
Als ich zurück in das Auto eingestiegen war, schaute ich Mustafa breit grinsend an.
„Musti?!"
„So nennt mich jeder...bis auf dich..."
Ich konnte mein lachen nicht länger verkneifen, und lachte laut los.
„Musti, was ist das?! Einen hässlicheren Spitznamen habe ich ja noch nie gehört!"
Mustafa schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und sagte grinsend: „Sehr nett von dir...sehr nett..."
Ich tätschelte ihm liebevoll über seine Schulter und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange.
„Besser?"
„Ziemlich besser sogar!", sagte er und schaute mich breit grinsend an.
„Das freut mich...", sagte ich.
Als Mustafa an einer Ampel stoppte, schaute er mich plötzlich ernst an.
„Wieso schaust du immer so böse, als ob du mich gleich umbringen wolltest", sagte ich lachend.
„Das würde ich niemals tun... ich schau so, weil...ich weis nicht...du bist einfach Wunderhübsch...", sagte er leise und kam mit seinem Gesicht noch näher an mich.
„Ehhh...es ist grün!!", rief ich nervös und schaute schnell aus der Autoscheibe, um nicht zu sehen wie ich errötet war.
Mustafa hatte wohl gemerkt, dass ich Panik bekommen hatte, da er leise auflachen musste.
Als wir vor mein Haus gehalten hatten, fragte Mustafa: „Es geht mich ja nichts an, aber wer war dieser Junge letztens, mit dem du im Einkaufszentrum warst?"
„Wieso fragst du denn?! Nein spaß, dass war mein Bruder...", sagte ich lachend
„Adelina, Adelina...", sagte Mustafa kopfschüttelnd und grinste dabei.
„Ich find dein Grübchen total süß...", sagte ich lächelnd.
„Vallah, du bist die erste, die es erwähnt, sonst bemerken die Mädels immer meinen trainierten Körper...", sagte er.
„Ich acht nicht so, auf so was...naja egal...vielen dank noch mal führs nach Hause fahren...gute Nacht"
Gerade als ich aussteigen wollte, hielt mich Mustafa am Arm zurück und fragte: „Wenn ich dich wieder anrufen sollte, gehst du dann an dein Handy ran...?"
„Ja", sagte ich und gab ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange.
Gerade als ich mein Licht ausgeschaltet hatte und dabei war einzuschlafen, hörte ich plötzlich mein Handy klingeln.
„Ja"? , fragte ich lächelnd.
„Wollt nur schauen ob du ran gehst..."
Oh Mustafa, wie süß er war!
„Schlaf schön", sagte er und hatte wieder aufgelegt.
Nachdem ich aufgelegt hatte, musste ich immer noch über beide Ohren lächeln. Er konnte so unglaublich süß sein...